Offener Brief der KJG im Bistum Münster und anderer Verbände

Katholische Jugend: Lützerath-Räumung stoppen, Kohle nicht abbauen

  • Einen sofortigen Stopp der Räumung des Ortes Lützerath und ein Moratorium für den Abbau von Braunkohle in dem Gebiet fordern katholische Jugendverbände.
  • Sie haben sich einem Offenen Brief der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) im Bistum Münster an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen angeschlossen.
  • Es brauche eine neue und dauerhafte politische Lösung.

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Einen sofortigen Stopp der Räumung des Ortes Lützerath und ein Moratorium für den Abbau von Braunkohle in dem Gebiet fordern katholische Jugendverbände, die sich einem Offenen Brief der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) im Bistum Münster an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen angeschlossen haben. Es brauche eine neue und dauerhafte politische Lösung.

„Profitinteressen von Großkonzernen“ – zuvor wird der Kohleabbau durch RWE genannt – dürften „niemals wichtiger sein“ als der Klimaschutz und „das Recht auf eine lebenswerte Zukunft der kommenden Generationen“, heißt es in dem Brief.

„Kohleabbau steht Klimaschutz entgegen“

Der Abbau der unter Lützerath liegenden Kohle stehe „der Bekämpfung der Klimakatastrophe entgegen“ und sei „trotz hartnäckiger Behauptungen auch nicht notwendig“, um den Energiebedarf zu decken, so der Offene Brief. Er verweist auf eine wissenschaftliche Studie.

Da der Kohleausstieg auf 2030 vorgezogen sei, werde RWE „nun in kürzerer Zeit eine riesige Menge Kohle verstromen“. Das verbessere die Situation für das Klima nicht, sondern verschlechtere sie.

„Glaubwürdigkeit von Politik“

Die Politik habe sich vielfach mit Forderungen nach mehr Klimaschutz solidarisiert. Nun werde Lützerath zum Test für die „Glaubwürdigkeit von Demokratie und Politik“ gerade bei jüngeren Menschen, heißt es weiter. Es werde „nicht ein Dorf verteidigt, sondern der Schutz der Schöpfung, unserer Lebensgrundlagen“.

Die KJG im Bistum Münster betont, sie unterstütze „alle Formen des friedlichen und gewaltfreien Protests für eine klimagerechte Zukunft“. Dem Offenen Brief angeschlossen haben sich die Bundesleitung der KJG sowie die KJG-Diözesanverbände Essen, Köln und Paderborn, die Vorstände des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in den Bistümern Münster und Aachen, die Diözesanleitungen der Kolpingjugend und der Pfadfinder (DPSG) im Bistum Münster und die Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) der Diözese.

NRW-Ministerpräsident gegen Moratorium
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sieht keine Möglichkeit eines Moratoriums bei der Räumung von Lützerath. "Wir haben ja die Debatten alle geführt", sagte er im Deutschlandfunk. In einem Rechtsstaat sei eine Sache an einem bestimmten Punkt entschieden, "und dieser Punkt ist mit den Beschlüssen und mit den Urteilen eben erreicht".

Wüst sagte, er habe Verständnis, dass die jungen Leute das Thema setzen. Die Politik müsse aber abwägen, es sei notwendig, "diese Kohle jetzt in Anspruch zu nehmen. Dafür steigen wir früher aus und emittieren am langen Ende weniger", so der Ministerpräsident. | epd, 14. Januar

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