Die Kirchenkrise ist längst in den Gemeinden angekommen – auch die Seelsorgenden trifft das hart, sagt Journalist Robert Boecker im Gastkommentar.
In meiner Heimatkirche sitze ich immer gerne im Seitenschiff vorne links. Ich bemühe mich, zehn Minuten vor Beginn der Messe da zu sein. Dann genieße ich die Stille und die Atmosphäre in der fast 850 Jahre alten Kirche. So auch zuletzt am Sonntagmorgen.
Punkt 11 Uhr läutet der Küster die Glocke neben der Tür der Sakristei und kündigt damit den Beginn der Messe an. Mein Blick fällt auf den Liedanzeiger. „Lied 477“ steht da. Ich suche die Seite im Gotteslob. „Gott ruft sein Volk…