Verband: Nicht gleich alle Speisen aus dem Angebot streichen

Katholische Kitas in Schweinefleisch-Debatte gelassen

Der Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) plädiert in der Debatte um Schweinefleisch in Kindergärten für Gelassenheit. Man wolle nicht gleich alle Speisen aus dem Angebot streichen.

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Der Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) plädiert in der Debatte um Schweinefleisch in Kindergärten für Gelassenheit. Generell orientiere man sich am Bedarf der Familien, sagte Geschäftsführer Frank Jansen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

„Muslimische Kinder haben ein Recht auf Essen, das ihren religiösen Bedürfnissen entspricht.“ Das heiße im Umkehrschluss allerdings nicht, im Islam verbotene Nahrungsmittel komplett aus dem Speise-Angebot zu streichen: „Dies würde nur Vorurteile schüren, und genau das wollen wir vermeiden.“

 

Muslime in katholischen Kitas

 

Zuvor hatte die Entscheidung zweier Leipziger Kindertagesstätten in freier Trägerschaft, aus Rücksicht auf muslimische Kinder auf Schweinefleisch und tierische Gelatineprodukte wie Gummibärchen zu verzichten, Aufsehen erregt. Vertreter von AfD und CDU wandten sich gegen ein „Verbot von Schweinefleisch“. Als Reaktion auf die Debatte entschied die Kita-Leitung unterdessen, vorerst nicht auf Schweinefleisch zu verzichten.

Laut Jansen kommen inzwischen viele Kinder in katholischen Kindertagesstätten aus muslimischen Familien. In manchen Einrichtungen liege der Anteil bei 60 Prozent. Dass die Diskussionen um Speisepläne zugenommen hätten, sei ihm bekannt, sagte der Verbands-Geschäftsführer. Wichtig sei jedoch, in dieser Frage mit den Eltern im Dialog zu bleiben.

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