ZdK-Bilanz nach Europa-Versammlung der Weltsynode in Prag

Katholische Laien: Nicht nur Bischofsstimmen hören bei Synode in Rom

  • Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) fordert, Laien auf den kommenden Etappen der Weltsynode weiter einzubeziehen.
  • "Im Moment ist zu erwarten, dass es bei der Weltsynode in Rom wieder nur Bischöfe sind, die die Kirche repräsentieren", hieß es.
  • Das wäre "ein großer Schritt zurück" gegenüber der Europa-Versammlung in Prag.

Anzeige

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) fordert, Laien auf den kommenden Etappen der von Papst Franziskus ausgerufenen Weltsynode weiter einzubeziehen. "Bischöfe und Laien müssen weiter miteinander im Gespräch bleiben", sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp nach der Europa-Etappe der Weltsynode.

Wenn die kirchliche Basis am weiteren Prozess nicht beteiligt sei, entstehe der Eindruck von Klerikalismus, warnte Stetter-Karp. Sie hoffe, "dass im Herbst in Rom auch die Stimme jener gefragt sind, die nicht Kleriker sind. Auch die der Frauen und die queerer Menschen."

Tagen in Rom wieder nur Bischöfe?

Bis Donnerstag hatten in Prag Bischöfe, Theologen und Laien aus 39 europäischen Ländern beraten. Das Treffen endete mit dem Entwurf für ein Schlussdokument. Die Bischöfe beraten noch zwei weitere Tage. Im Herbst 2023 und 2024 finden dann weltweit angelegte Bischofstreffen in Rom statt.

"Im Moment ist zu erwarten, dass es bei der Weltsynode in Rom wieder nur Bischöfe sind, die die Kirche repräsentieren", sagte ZdK-Vizepräsident Thomas Söding. "Das wäre ein großer Schritt zurück gegenüber dem, was wir in Prag erlebt haben."

Bätzing: Am Entwurf des Prager Dokuments festhalten

Zum verlängerten Aufenthalt der Bischöfe sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, er hoffe, dass er und seine Amtsbrüder untereinander "noch etwas offener und vertiefter über unsere Spannungen und Divergenzen sprechen werden".

Dem ZdK habe Bätzing zugesagt, dafür zu stimmen, den Entwurf des Schlussdokuments zu übernehmen, sagte Stetter-Karp dem "Domradio" in Köln. "Wir werden sehen, wie es ausgeht, denn es gibt sicher auch andere Kräfte."

Was im Entwurf steht

In dem Textentwurf, der nicht in schriftlicher Form verbreitet wurde, wurden sehr unterschiedliche Beiträge aus mehr als 40 Ländern zusammengetragen. Spannungen zwischen "konservativen" und "progressiven" Strömungen werden als solche benannt, ebenso die Verletzungen als Folge des Missbrauchsskandals. Enthalten sind auch divergierende Standpunkte zu Themen wie der Weihe von Frauen oder zum Umgang mit Varianten von Liebe und Sexualität, die der kirchlichen Morallehre nicht entsprechen.

Anzeige