Bischof von Rottenburg zieht Konsequenzen aus Anti-Missbrauchsgipfel

Kein Stimmrecht mehr für Hauptamtliche in Missbrauchs-Kommission

Hauptamtliche kirchliche Mitarbeiter sollen künftig in der Kommission zu sexuellem Missbrauch in Rottenburg kein Stimmrecht mehr haben. Es entscheiden nur noch nicht unmittelbar vom Bischof abhängige Mitglieder.

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Hauptamtliche kirchliche Mitarbeiter sollen künftig in der Kommission sexueller Missbrauch der Diözese Rottenburg-Stuttgart kein Stimmrecht mehr haben. Somit können nur noch ehrenamtliche, nicht unmittelbar vom Bischof abhängige Mitglieder Entscheidungen treffen, teilte die Diözese am Montag in Rottenburg mit. Kirchliche Angestellte haben in dem Gremium dann nur noch eine beratende Funktion. Einen entsprechenden Brief habe Bischof Gebhard Fürst als Reaktion auf die Anti-Missbrauchskonferenz im Vatikan an die Mitarbeiter seiner Diözese geschrieben.

Fürst schlägt darüber hinaus einen unabhängigen Gerichtshof aller Diözesen in Deutschland vor, der sich mit sexuellem Missbrauch befasst. Es brauche eine überdiözesane unabhängige Verwaltungsgerichtsbarkeit. Der Bischof wolle sich im März bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz für solche Strukturen einsetzen.

 

Fürst: Wir kooperieren eng mit der Staatsanwaltschaft

 

In dem Brief weist Fürst den Vorwurf zurück, die Kirche würde bei Missbrauchsfällen nicht mit den staatlichen Instanzen zusammenarbeiten. „Für die Diözese Rottenburg-Stuttgart möchte ich festhalten, dass wir fallbezogen eng mit der Staatsanwaltschaft kooperieren“, betonte er. Er werde sich zudem „mit allen Mitteln dafür einsetzen, dass die betroffenen Menschen, so gut dies möglich ist, Gerechtigkeit erfahren.“

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