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Die Darlehnskasse Münster (DKM) und die Bank für Kirche und Caritas (BKC) in Paderborn bleiben eigenständig. Vorstände und Aufsichtsräte beider katholischer Banken hätten entschieden, die bereits ausgesetzten Fusionsverhandlungen zu beenden, teilt die DKM mit. Allerdings würden Kooperationen angestrebt.
Die Darlehnskasse Münster (DKM) und die Bank für Kirche und Caritas (BKC) in Paderborn bleiben eigenständig. Vorstände und Aufsichtsräte beider katholischer Banken hätten entschieden, die 2021 begonnenen und im April 2022 unterbrochenen Fusionsverhandlungen zu beenden, teilt die DKM ihren Kunden mit. Allerdings würden Kooperationen angestrebt.
Schon bei der Unterbrechung der Verhandlungen im April hatten die Banken auf die stark veränderte Lage auf dem Kapitalmarkt wegen der Folgen des russischen Kriegs in der Ukraine hingewiesen. „Die zu Beginn der Fusionsgespräche bestehenden Marktbedingungen haben sich komplett geändert“, sagt der DKM-Vorstandsvorsitzende Christoph Bickmann zu „Kirche-und-Leben.de“. Daher hätten die Banken entschieden, sich – „auch im Interesse unserer Kunden“ – auf das laufende Geschäft zu konzentrieren und keine Ressourcen für eine Fusion aufzuwenden.
Zinsanstiege und Inflation
„Die Zinsen steigen seit einigen Monaten in einer Geschwindigkeit, wie es das seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gegeben hat“, betont Bickmann. Das meine nicht die Höhe der Zinsen, sondern die vielen Zinsschritte in kurzer Folge. „Wir hatten zuvor beinahe ein Jahrzehnt lang Niedrig- und Nullzinsen.“ Hinzu komme die Inflation, die in wenigen Monaten zehn Prozent erreicht habe. All das sei bei Beginn der Fusionsgespräche nicht absehbar gewesen.
Der Fusions-Stopp ist Bickmann zufolge „kein Einzelfall im Bankgewerbe“. Gerade bei den Genossenschaftsbanken, zu denen DKM und BKC gehören, seien einige Gespräche abgebrochen oder unterbrochen worden: „Mit den neuen Marktbedingungen müssen alle Banken gleichermaßen umgehen.“
Pläne für Kooperation
Es gebe gleichwohl „auf allen Ebenen gute Kontakte“ zwischen DKM und BKC, betont der Chef der münsterschen Bank. Daher würden beide Häuser dort Kooperationen anstreben, wo dies sinnvoll sei.
Bickmann nennt etwa den Bereich Software und das Kreditgeschäft. So sei es für institutionelle Großkunden mitunter sinnvoll, Kredite von einem Konsortium mehrerer Banken zu erhalten, die mit Expertise für Kirche und Caritas spezielle Lösungen für dieses Kundenklientel anbieten können.