Münsters früherer Diözesan-Caritasdirektor optimistisch für weiteren Reformweg

Kessmann: #OutInChurch gab Rückenwind für Arbeitsrechts-Reform

  • Die Reform des katholischen Arbeitsrechts hat nach Ansicht von Heinz-Josef Kessmann, scheidender Vizepräsident des Deutschen Caritasverbands, entscheidenden Rückenwind durch die Initiative #OutInChurch und den Reformprozess Synodaler Weg erhalten.
  • Er sei optimistisch, weil der Reform-Entwurf bereits durch verschiedene Gremien der Deutschen Bischofskonferenz gegangen sei und nun öffentlich diskutiert werde.
  • "Der entscheidende Punkt ist: Jetzt steht dort, dass wir Vielfalt im kirchlichen Dienst wollen."

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Die Reform des katholischen Arbeitsrechts hat nach Ansicht von Heinz-Josef Kessmann, scheidender Vizepräsident des Deutschen Caritasverbands, entscheidenden Rückenwind durch die Initiative #OutInChurch und den Reformprozess Synodaler Weg erhalten. Er sei optimistisch, weil der Reform-Entwurf bereits durch verschiedene Gremien der Deutschen Bischofskonferenz gegangen sei und nun öffentlich diskutiert werde, sagte Kessmann bei "katholisch.de".

Ihm persönlich sei durch #OutInChurch nochmals deutlich geworden, dass sich in der Grundordnung etwas ändern müsse, so Kessmann, der als Vorsitzender der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas an den jüngsten Entwicklungen mitwirkte. "Der entscheidende Punkt ist: Jetzt steht dort, dass wir Vielfalt im kirchlichen Dienst wollen."

Was sich ändern soll

Die neue "Grundordnung des kirchlichen Dienstes" fasst vor allem die Loyalitätspflichten der Mitarbeitenden neu: Bisher konnte der Familienstand und die öffentlich bekannte sexuelle Orientierung als entscheidend für die Loyalität kirchlicher Angestellter gewertet werden. Dagegen hatte es immer wieder Proteste gegeben, zuletzt bei der Aktion #OutInChurch. Dabei hatten sich mehr als hundert Menschen im kirchlichen Dienst als nicht-heterosexuell geoutet.

Seines Wissens sei es "fast nie" zu Kündigungen wegen gleichgeschlechtlicher Beziehungen gekommen, sagte der Experte, der fast 25 Jahre lang Diözesan-Caritasdirektor in Münster war. "Ich will aber nicht behaupten, dass wir immer die vorurteilsfreieste Gesellschaft innerhalb der katholischen Kirche waren."

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