35. Zweirad-Wallfahrt am Niederrhein mit vielen Feierlichkeiten

Kevelaer: Auf dem Motorrad zur Firmung

Die 35. Motorradwallfahrt nach Kevelaer feierte in diesem Jahr ein Teilnehmer ganz besonders: Der 15-jährige Tim Bernards aus Königswinter wurde auf der Lichterfahrt von Wallfahrtsrektor Gregor Kauling gefirmt.

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Diesen Tag wird Tim Bernards so schnell nicht vergessen. Der 15-Jährige aus Königswinter ist am Samstag (6. Juli) im Rahmen der Lichterfahrt bei der Motorradwallfahrt in Kevelaer gefirmt worden. Möglich gemacht hatte das Wallfahrtsrektor Gregor Kauling, der Tim mit Genehmigung des Bischofs das Sakrament der Firmung spendete. „Die Firmung hat etwas mit Leidenschaft, Spirit und Motivation zu tun. Warum soll es also nicht möglich sein, seine Leidenschaft mit der Firmung zu verbinden?“ fragte Kauling.

Firmung in Kevelaer.
Während der Firmung (von links) Küster Christoph Förster, Gregor Kauling, Tim Bernards und Torsten Dreher. | Foto: Julia Latzel

Tim hätte eigentlich am Sonntag zusammen mit seinen Freunden in Königswinter zur Firmung gehen sollen. Dieser Termin fiel aber mit dem der jährlichen Motorradwallfahrt nach Kevelaer zusammen. „Für mich war klar, dass ich mitfahren wollte. Ich war bereits fünf Mal mit meiner Familie dabei und habe große Freude an der Wallfahrt“, erzählt Tim, der bisher als Beifahrer mitfährt. Firmpate war der beste Freund seines Vaters, Torsten Dreher aus Soest, der seit sieben Jahren mit seiner Maschine in den Wallfahrtsort kommt.

 

Kauling: Solidarität mit Flüchtlingen auf dem Mittelmeer

 

Wie Tim und Dreher nahmen zahlreiche weitere Motorradfahrer aus ganz Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern am ersten Juliwochenende an der traditionsreichen Wallfahrt teil. Gecampt wurde auf einem Zeltplatz in der Nähe von Kevelaer.

Für Kauling sind an der Motoradwallfahrt vor allem die Menschen das Besondere: „Es sind im Kern Leute, die nicht kirchengebunden sind.“ Dies sei eine Chance für die Kirche, mit den Menschen in Kontakt zu kommen. „Gleichzeitig verbindet die Motorradfahrer eine große Gemeinschaft und ein Bedürfnis nach Schutz und Solidarität. Kaum einen anderen Verkehrsteilnehmer verbindet so ein Zusammenhalt und eine Verantwortung für den anderen“, meinte Kauling, „diese Solidarität ist in der heutigen Zeit, in der Flüchtlinge vor dem Ertrinken gerettet werden müssen, sehr wichtig.“ Kauling selbst ließ es sich nicht nehmen, an der rund einstündigen Lichterfahrt vom Zeltplatz zum Kapellenplatz teilzunehmen. „Es war eine nasse Fahrt, aber alle sind vorsichtig und diszipliniert gefahren“, sagte er anschließend.

 

Kauling: Beim Motorradfahren liegen Freud und Leid dicht beieinander

 

Allerdings liegen auch bei der Motorradwallfahrt Freud und Leid nah beieinander. „Viele von euch haben erlebt, dass ein Freund durch einen Motorradunfall gestorben ist“, sagte Kauling bei der Gedenkandacht vor der Gnadenkapelle. Dabei wurde auch der verstorbenen Motorradfahrer des vergangenen Jahres gedacht.

Am Sonntagmorgen, fand eine Andacht auf dem Zeltplatz statt. Zum Abschluss der Wallfahrt wurde der Kapellenplatz noch einmal für die Motorräder geöffnet, damit Kauling diese segnen konnte. Dabei ließen die Fahrer zum Gruß an die Gottesmutter Maria ihre Hupen erklingen. Tim Bernards indes feierte am Samstagabend mit Freunden und angereisten Familienmitgliedern seine Firmung auf dem Zeltplatz. Sicher wird er bald auch mit der eigenen Maschine an der Wallfahrt teilnehmen.

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