GEMEINDE

Wie ein Pfarrer in Kevelaer Familien vernetzen will

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Im niederrheinischen Wallfahrtsort Kevelaer können sich Familien auf besondere Gottesdienste freuen. Kirche+Leben kennt die Hintergründe.

Mit einem Team von freiwillig Engagierten bereitet Pfarrer Sebastian Frye eine Neuauflage des Familiengottesdienstes in der Pfarrei St. Marien in Kevelaer vor, der nun unter dem Namen „Messfeier für die ganze Familie“ läuft.

Neben dem verlässlichen Angebot für Eltern mit ihren Kindern wird es einmal monatlich auch ein Treffen im Anschluss an den Gottesdienst geben, damit Familien sich untereinander kennenlernen und vernetzen können.

Kevelaer: Familientreff startet am 1. Dezember

„Gedacht ist dieses Angebot für die Region. Es geht also über die Gemeinde St. Marien hinaus – ähnlich wie die anderen Angebote, die wir hier in der Wallfahrtsgemeinde machen“, sagt Pfarrer Frye im Gespräch mit Kirche+Leben. Starten werden er und sein Team mit einem ersten Familientreff zum neuen Kirchenjahr, also am 1. Dezember.

Treffen können sich die Familien mit den Kindern jeden Alters und den Großeltern jeden Sonntag im 10.30 Uhr in der Beichtkapelle der großen Marienbasilika. Dabei handelt es sich um einen größeren Kirchraum. An jedem ersten Sonntag im Monat gibt es im Anschluss einen Familientreff, der bei gutem Wetter und angenehmen Temperaturen im Garten des Priesterhauses sein wird.

Flyer werben für die neuen Gottesdienste

Mit dem Angebot möchte der 36-jährige Seelsorger, der seit dem Frühjahr dieses Jahres das Seelsorgeteam von St. Marien verstärkt, eine Lücke in der Vielzahl an Gottesdiensten in dem Marienwallfahrtsort schließen. Auf Werbeflyern, die er derzeit in der Stadt verteilt, verspricht er „tolle Musik und ansprechende Predigten“.

„Es gab bei uns jeden Sonntag eine Tradition der Kindermesse als Ergänzung zum normalen Programm. In der letzten Zeit dümpelte sie vor sich hin. Es stellte sich die Frage: Wollen wir diese Messen einstellen oder weitermachen?“, sagt Frye.

Verständliche Predigten

Der junge Pfarrer musste nicht lange überlegen: Wer Familien ansprechen will, der braucht ein entsprechendes Format in der Liturgie. „Die Musik muss stimmen. Klavier, Gitarre, Flöte und andere Instrumente werden zum Einsatz kommen. Ich habe engagierte Mitmachende gefunden.“

Ansprachen und Predigten wird er so vorbereiten, dass sie für die Kommenden passend sind. „Die hohe Theologie darf man nicht erwarten. Es muss alles, auch für die Kleinen, verständlich sein“, sagt er.

Mehr als ein reiner Kindergottesdienst

All das sei nicht neu. Aber es brauche immer wieder neue Ansätze, mit einer verständlichen Sprache die Kommenden zu erreichen: „Eltern und Großeltern schätzen eine Liturgie und Verkündigung, die sie gut nachvollziehen können. Das möchte ich mit einfachen und bildreichen Worten erreichen.“

Von daher wird das Angebot kein Kindergottesdienst im klassischen Sinn sein. Wichtig sei, Familien mit jüngeren Kindern und Jugendlichen zu vernetzen. Aus Gesprächen in seinem gleichaltrigen Freundeskreis habe er des Öfteren die Frage gehört: „Zu welchen Gottesdiensten sollen wir denn gehen, wenn die Kita-Zeit der Kinder und die Zeit der reinen Kindergottesdienste vorbei ist und der ‚normale Sonntagsgottesdienst‘ nicht als ansprechend empfunden wird?“

Vernetzung christlicher Familien

Frye ist optimistisch, Familien in und rund um Kevelaer ansprechen zu können. Er möchte die Messfeier für die ganze Familie nicht als Konkurrenz zu den Angeboten der Nachbargemeinden verstanden wissen, sondern einen Treffpunkt schaffen, wo sich christliche Familien vernetzen können. „Von daher soll es ein kontinuierliches Angebot sein“, sagt der engagierte Seelsorger.

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