Erntedank-Gottesdienst speziell auf Treckerfahrer zugeschnitten

Kevelaer lädt zur ersten Trecker-Wallfahrt am 3. Oktober ein

  • Treckerfahrer sind am 3. Oktober zum Erntedank-Pilgergottesdienst nach Kevelaer eingeladen.
  • Um 11.45 Uhr beginnt der Gottesdienst in der Marienbasilika.
  • Die Organisatoren erwarten etwa 50 Teilnehmer, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

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Knatternd biegt der hellblaue Trecker von André Dahlke um die Ecke, fährt durch das offene Gartentor auf den Rasen in Hinsbeck, wo Dahlke ihn routiniert zwischen zwei weiteren Treckern einparkt. Mehr als 60 Jahre haben alle drei Gefährte mittlerweile auf dem Buckel, sie sind echte Oldtimer. Doch so wie Dahlke halten auch Johannes Thodam und Gerd Lemkens, denen die beiden anderen Trecker gehören, die Fahrzeuge liebevoll in Schuss.

Und so haben sie auch keine Sorge, dass die Trecker schlapp machen, wenn sie sich am Sonntag, 3. Oktober, gemeinsam mit zahlreichen anderen Mitgliedern der Schlepperfreunde Hinsbeck auf den Weg nach Kevelaer machen. Um 8.30 Uhr ist Abfahrt, gegen 11.30 Uhr soll dann der für den restlichen Verkehr gesperrte Parkplatz Basilikastraße in Kevelaer erreicht sein, damit alle rechtzeitig zum Erntedank-Pilgergottesdienst um 11.45 Uhr in der Marienbasilika sind. „Wir hoffen, dass sich viele andere Oldtimer-Treckerfreunde vom Niederrhein anschließen und ebenfalls mit ihren Fahrzeugen zur ersten Trecker-Wallfahrt kommen“, wirbt Thodam um weitere Pilger.

 

Gottesdienst auf Treckerfahrer zugeschnitten

 

Gespannt ist auch Bastian Rütten, Pastoralreferent in St. Marien. „Das ist eine ganz bodenständige Wallfahrt, da steckt Herz hinter“, ist er sich sicher. „Die Szene“, sagt er, „hat Spaß an solchen Ausfahrten. Bestes Beispiel sind Johannes Thodam und Gerd Lemkens, die schon seit 2008 jedes Jahr mit ihren Treckern nach Kevelaer gekommen sind. Daraus ist die Idee für diese ganz besondere Wallfahrt zum Erntedankfest entstanden, die sicherlich keine einmalige Sache bleibt.“

Das Erntedankfest biete sich dabei besonders an. „Der Gottesdienst wird speziell auf die Treckerfahrerinnen und -fahrer zugeschnitten sein“, verspricht er. Nach dem Gottesdienst haben die Pilgerinnen und Pilger Zeit, nach eigenen Wünschen in der Kevelaerer Gastronomie zu Mittag zu essen und die Stadt zu erkunden. „Ein Höhepunkt wird dann um 15 Uhr die Vorbeifahrt der Trecker an der Gnadenkapelle mit Segnung der Fahrerinnen und Fahrer und ihrer Gefährte“, kündigt Rütten an. Mit rund 50 Fahrzeugen rechnen die Organisatoren. Oldtimer-Trecker aus der ganzen Umgebung sind, ohne Voranmeldung, eingeladen, ebenfalls nach Kevelaer zu kommen und sich ab 11.30 Uhr auf dem Parkplatz hinter der Basilika zu versammeln.

 

Kameradschaft der Treckerfahrer

 

Für Thodam und Lemkens ist die gut 30 Kilometer lange Strecke bis zum niederrheinischen Wallfahrtsort übrigens kaum mehr als ein Katzensprung. Am 1. Mai 2017 sind sie gemeinsam den Jakobsweg bis nach Santiago de Compostela gefahren. Die Jakobsmuschel, seit Jahrhunderten Erkennungszeichen der Pilger, klebt noch heute an der Karosserie ihrer Traktoren. Zweieinhalb Monate waren sie für den 6117 Kilometer weiten Hin- und Rückweg unterwegs, bei Wind und Wetter im Freien, denn eine geschlossene Fahrerkabine haben ihre historischen Schätzchen nicht. Ein einmaliges Erlebnis. „Es ist ein entschleunigtes Fahren, man nimmt die Landschaft ganz anders wahr als im Auto“, schwärmt Lemkens, der den Zusammenhalt und die Kameradschaft der Treckerfahrer schätzt. Daher freut auch er sich schon auf das Treffen mit vielen anderen Begeisterten am Gnadenbild in Kevelaer.

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