Ilse Nemann-Brak ist Landesvorsitzende im Oldenburger Land

Neue KFD-Chefin fordert wohnortnahe Geburtshilfe in Niedersachsen

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Ilse Nemann-Brak aus Damme ist vom Vorstand der KFD Oldenburg zur neuen Landesvorsitzenden gewählt worden. Sie spricht für 4.000 Frauen im oldenburgischen Teil des Bistums Münster. Wie die neue Vorsitzende in Politik und Kirche ihre Position sieht.

Frau Nemann-Brak, welche Aufgaben haben Sie als neue Vorsitzende der KFD angepackt?

Vorweg: Wir arbeiten im Landesverband als Team und jede hat ihren Part. Mein Part ist vielleicht als eine Art Außenministerin zu bezeichnen. Ich vertrete die KFD im eigenen Verband auf Bundes- und Landesebene sowie im niedersächsischen Landesfrauenrat.

Wie setzt sich der KFD-Verband Oldenburg denn in Hannover in der Landespolitik ein?

Zu den Wahlen 2022 und natürlich darüber hinaus war das Thema Parität ein wichtiges Thema. Des Weiteren beschäftigt uns schon länger die Sicherung der Geburtshilfe.

Worum geht es da?

Vor sieben Jahren hatten wir noch 84 Geburtsstationen in niedersächsischen Krankenhäusern. Jetzt sind wir mit abnehmender Tendenz bei 64 Stationen. Eine sichere Versorgung rund um die Geburt ist aber ein grundlegendes Frauenrecht. Familien brauchen in dieser sensiblen Phase eine gute, fachliche Unterstützung, damit von Anfang an eine tragende Basis gelegt ist. Wie sollen denn die Familien ihre Aufgabe als Fundament unserer Gesellschaft wahrnehmen, wenn schon der Start nicht gelingt?

Was ist für die KFD der Ausweg?

Die KFD setzt sich dafür ein, dass die Frauengesundheit in den Fokus kommt. Wir fordern die Landesregierung auf, die Geburtshilfe wohnortnah vorzuhalten. Der Weg darf nicht zu weit sein.

Jenseits der Landespolitik – wofür steht die regionale KFD in der Kirche?

Unsere Kirche wird trotz des hohen Engagements von Frauen als Männerkirche wahrgenommen. Deshalb wollen wir als kirchlicher Frauenverband Frauen das Ansehen geben, das ihnen zusteht. Aus dieser Sicht stecken wir wie alle Frauen in der KFD viel Kraft und Mitarbeit in den Synodalen Weg, mit dem wir viele Hoffnungen verbinden.

Welche Hoffnungen wären das?

Wir erleben momentan eine durch vielfache Krisen angeschlagene Kirche. Auch in der KFD wird dies immer wieder thematisiert. Viele Katholikinnen fühlen sich in der Kirche nicht mehr beheimatet und wenden sich ab. Deshalb versucht unsere KFD Oldenburg sich für einen Wandel in der Kirche starkzumachen. Dass sich etwas bewegen lässt, sieht man an der Bewegung „OutInChurch“, durch die es endlich zu einer Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts gekommen ist.

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