Podcast will zum Thema Ernährung informieren

KFD will Veganerinnen und Fleischliebhaberinnen an einen Tisch bringen

  • Mit einem Podcast will die KFD im Bistum Münster die vielfältigen Meinungen in ihrem Verband zum Thema Ernährung an einen Tisch bringen.
  • Das Angebot soll nicht polarisieren, sondern durch Information Verständnis bringen.
  • Frauen seien Fachkräfte, wenn es um das Thema Essen geht, sagt die Diözesanleitung.

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Es gibt sie alle in der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD), sagt Andrea Temming. „Die Veganerinnen, die Vegetarierinnen und die Fleischliebhaberinnen.“ Allein deshalb ist das Thema Ernährung in den Augen der Geschäftsführerin des Verbandes im Bistum Münster in den eigenen Reihen bestens aufgehoben: „Wo es viele Meinungen gibt, braucht es eine offene Diskussion und keine verhärteten Fronten.“

Genau das ist die Idee, mit der sich die Frauen der aktuellen Auseinandersetzung über Ernährungsthemen nähern. Schon seit einiger Zeit gibt es eine Kommission, die sich in erster Linie mit Agrarfragen beschäftigt. „Auch da ist die Vielfalt der Standpunkte unter den Frauen im Verband immer deutlich gewesen“, sagt Temming. „Es gibt keine Stereotypen, kein schwarz und weiß, keine eindeutigen Trennlinien.“

Viele Vorurteile beim Thema Ernährung

Und es gibt häufig fehlende Informationen, sagt Maria Terbeck, ebenfalls Geschäftsführerin des Verbandes. „Wie andere handeln und warum sie es so tun, ist deshalb oft schwierig nachvollziehbar.“ Gerade bei dem aktuellen Reizthema Ernährung werde das deutlich. Da scheinen die Positionen manchmal weit voneinander entfernt. „Deshalb erarbeitet die Kommission derzeit ein Angebot speziell zu dieser Auseinandersetzung.“

Und das in einem Format, das dabei helfen soll, in unaufgeregter Weise die Frauen zusammenzubringen: Mit einem Podcast will die KFD Zuhörerinnen erreichen, die sich zunächst einmal über das Thema informieren wollen. „Nicht urteilen und abgrenzen, sondern in Ruhe aufklären“, sagt Terbeck. „Die öffentliche Diskussion ist oft schon gereizt genug.“ In einem breiten Spektrum sollen Informationen geliefert werden – jede Idee und Einstellung soll in dem Audio-Format zu Wort kommen können: sowohl die der Ernährungsberaterin, als auch die der Landwirtin oder der Aktivistin für Foodsharing.

Zusammenarbeit mit dem Ernährungsrat Münster

Weitere Informationen zum KFD-Diözesanverband Münster: kfd-muenster.de

Das Angebot wird gemeinsam mit dem Ernährungsrat Münster organisiert. Gefördert von der Stadt hat er zum Ziel, über Ernährungsfragen aufzuklären, politische Positionen im Strukturwandel zu beziehen und Aktionsgruppen zum Thema Ernährung zu vernetzen. „Wir bekommen von ihnen viele neue Perspektiven“, sagt Temming. „Da haben wir uns echte Profis ins Boot geholt.“ Auf der anderen Seite trägt die KFD das Thema mit dem Rat in die Fläche, nämlich ins gesamte Bistum.

Und: die Frauen bringen auf der anderen Seite ein besonderes Fachwissen ein, sagen die KFD-Vertreterinnen. „Wenn man es so will, sind es doch Frauen, die beim Thema Essen Spezialistinnen sind.“ Einkaufen, Kochen, Lebensmittelverwertung – in vielen Haushalten seien es noch Frauen, die diese Verantwortung übernehmen. „Sie können damit echte Politik am Küchentisch machen.“

Alle ohne Streit an einem Tisch

Das große Meinungsspektrum bei den KFD-Mitgliederinnen ist dabei ein Vorteil. Das liegt auch an dem Einzugsgebiet des Verbands, sagt Temming: „Unsere Frauen leben sowohl auf dem traditionellen landwirtschaftlichen Familienbetrieb wie auf Biohöfen, im dörflichen Umfeld oder in der Stadt.“ Da sind unterschiedlichen Sichtweisen vorprogrammiert. „Unser Ziel ist es, dass am Ende die Veganerin und die Fleischliebhaberin an einem Tisch sitzen können, ohne sich zu streiten, sondern sich zu verstehen.“

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