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So scharf wie noch nie hat der griechisch-katholische Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk die russischen Angriffe auf die ostukrainische Hafenstadt Mariupol verurteilt. „Besonders leiden wir mit der Stadt Mariupol, in der ein echter Völkermord geschieht“, sagte das Kirchenoberhaupt in seiner täglichen Videobotschaft am Montag. In der von russischen Truppen eingekesselten Stadt kämen Menschen nicht nur durch Waffen, sondern auch durch den „Hass des Feindes“ ums Leben; Aberhunderte verhungerten in der Region.
Schewtschuk rief zu Gebeten für ukrainische Bürger auf, die nach Russland deportiert würden: „Keiner von uns weiß, welches Schicksal sie dort erwartet.“ In den „vorübergehend besetzten Gebieten“ würden „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ begangen, so der Großerzbischof.
Proteste gegen Besatzungsmacht
Täglich werde von humanitären Katastrophen, Morden, Plünderungen und Vergewaltigungen berichtet. Aber auch dort protestierten friedliche Menschen gegen die Besatzungsmacht, „gegen Vergewaltiger und Mörder“. Die Bürger von Cherson und anderen Städten wollten in einer unabhängigen und freien Ukraine leben.
Seit mehr als drei Wochen wendet sich Schewtschuk täglich mit Videobotschaften an die Gläubigen. Darin geht er auf besondere Vorkommnisse im Krieg ein und versucht, den Menschen Trost und Kraft zuzusprechen. Zuletzt hatte er auch die Menschen weltweit aufgerufen: „Verschließt euch nicht dem Schmerz der Ukraine! Denn eines Tages wird der Herrgott dir sagen: Ich wurde in der Ukraine verwundet, und du hast dein Gesicht von mir abgewandt.“ Der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche der Ukraine gehören etwa neun Prozent der Bewohner des Landes an.