Projekt des Anna Katharina Emmerick Kindergartens in Coesfeld

Kinder aus Coesfeld erzählen die Weihnachtsgeschichte als Trickfilm

"Das Weihnachtsabenteuer" lautet der Titel des Zeichentrickfilms der Kindergartenkinder Anna Katharina Emmerick aus Coesfeld.Video: Gabi Schlüter

Die Weihnachtsgeschichte haben die Vorschulkinder der Kita Anna Katharina Emmerick aus Coesfeld auf eine ganz besondere Art und Weise erzählt: als Zeichentrickfilm.

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Der Hirte und die vier Schafe gehen los: „Mäh, mäh, da ist ein Baumstamm! Wie kommen wir da hinüber?“ Allerlei Hindernisse müssen die Tiere in dem Zeichentrickfilm der Kita Anna Katharina Emmerick aus Coesfeld überwinden, bevor sie endlich den Stall erreichen.

Mit viel Liebe zum Detail, etlichen Stunden Arbeit und unter der tatkräftigen Mithilfe von Erziehern, Eltern, Förde­rern und der Medienpädagogin Gabi Schlüter aus Nottuln haben 21 Vorschulkinder einen rund fünf Minuten langen Zeichentrickfilm erstellt.

„Eigentlich war Weihnachten bei uns schon ab Oktober Thema“, sagt Kita-Leiterin Ludgera Kloster, die das Projekt aus der Reihe „Total Digital! – lesen und erzählen mit neuen Medien“ des Deutschen Bibliotheksverbandes gemeinsam mit Ulrike Wißmann, Leiterin der Familienbildungsstätte Coesfeld, initiiert hat. Wißmann konnte außerdem das Förderprogramm „Kultur macht stark“ und das Bundesministerium für Bildung und Forschung für das Vorhaben gewinnen.

 

Igel und Katze sind dabei

 

Nach dem Vorlesen einiger Weihnachtsgeschichten haben die Kinder eine eigene Geschichte erfunden und dann die Elemente dazu gebastelt. Der Hirte durfte nicht fehlen, natürlich auch die Schafe nicht. Aber auf dem Weg zur Krippe schließen sich immer mehr Tiere der Herde an, darunter ein Igel, eine Katze und sogar ein Wolf.

„Darf ich auch mit zu Jesus?“, fragt er im Film, „ich bin auch ein lieber Wolf.“ Na klar, er darf auch mit.

Rührend, wie sich die Tiere gegenseitig helfen, über eine wackelige Brücke zu gelangen oder über den tiefen Teich zu springen. „Komm, du schaffst das auch!“, feuert ein Schaf das andere an. „Ihr wart ganz schön mutig!“, lobt der Hirte.

Mutig waren auch die Kinder, denn zum Erstellen des Trickfilms gehörte auch, dass die Kinder den Tieren ihre Stimmen geliehen haben. „Wir haben beobachtet, wie die Kinder wirklich über sich hinausgewachsen sind“, berichtet Ludgera Kloster. „Das Schöne an so einem Gemeinschaftsprojekt ist, dass sich jeder mit seinen Talenten einbringen konnte“, sagt die Erzieherin. Dazu zählt sie auch die Eltern, die das Abschlusslied verfassten und komponierten.

Den technischen Rahmen lieferte Gabi Schlüter. Die Medienpädagogin und Filmemacherin brachte dazu eine mobile Trickkiste mit in den Kindergarten. „An der Decke der Kiste ist eine Kamera angebracht. Damit konnten die Kinder über den Laptop die Kamera auslösen und so jedes Bild direkt betrachten“, erklärt Gabi Schlüter. Mit der sogegannten „Stop Motion Technik“ wurden dann die Figuren aus Tonkarton zum Leben erweckt: „Dazu genügt es, die Schafe ein paar Zentimeter zur Seite zu schieben und dann das nächste Bild auszulösen“, erklärt Schlüter.

 

Mit eigenem Lied

 

Ihr war besonders wichtig, dass die Kinder ihren Film selbstständig umsetzen konnten: „Darüber, dass sie Film selber schaffen, begreifen sie: Da kommt nicht etwas aus der Dose, sondern der Film ist von Menschen gemacht.“

Besonders auf der Premierenfeier in der Familienbildungsstätte Coesfeld trat eines deutlich zutage: „Man schafft gemeinsam etwas, und alle haben dazu beigetragen“, berichtet Ulrike Wißmann. Die glänzenden Augen der Kinder und der Eltern sagten dann auch schon alles.

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