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Ein Ex-Pfarrer aus Recklinghausen ist wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material verurteilt worden. Das Bistum Münster reagiert.
Ein katholischer Priester ist vom Amtsgericht Recklinghausen wegen des Besitzes kinderpornografischer Inhalte verurteilt worden. Das Gericht setzte die Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten für den ehemaligen Pfarrer von Liebfrauen Recklinghausen auf Bewährung aus.
Zudem muss der Geistliche 450 Euro an den Kinderschutzbund zahlen und sich einem Sexualtherapeuten vorstellen. Bei Bedarf ist er verpflichtet, sich einer Therapie zu unterziehen.
Priester gesteht umfassend
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass bei dem Mann rund 2.500 kinder- und jugendpornografische Dateien gefunden wurden. Sein umfassendes Geständnis und seine offene Beantwortung von Fragen wirkten sich strafmildernd aus.
Sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft kündigten an, auf weitere Rechtsmittel zu verzichten. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst ein Strafmaß von einem Jahr und fünf Monaten auf Bewährung gefordert.
Bistum Münster: Kirchenrechtliches Verfahren folgt
Das für den Priester zuständige Bistum Münster kündigt an, nach dem staatlichen Prozess folge nun auch ein kirchenrechtliches Verfahren. Der Priester bleibe bis zu dessen Abschluss suspendiert. Laut Bischöflicher Pressestelle sieht das Kirchenrecht in solchen Fällen verschiedene Strafen vor, die bis zur Entlassung aus dem Klerikerstand reichen können.
Die Ermittlungen gegen den Mann hatten bereits vor zwei Jahren begonnen. Das Bistum hatte ihn daraufhin zunächst vom Dienst suspendiert und später ganz vom Amt des Pfarrers entbunden.
Im März dieses Jahres hatte die Staatsanwaltschaft Köln Anklage erhoben. Sie ist für den Fall zuständig, weil bei der Behörde eine landesweite Taskforce zur Bekämpfung der Verbreitung von Kinderpornografie angesiedelt ist. Der Verurteilte war vor dem Fund der Dateien auch als kirchlicher Influencer im Netz aufgetreten.
