20-Jährige will Preisgeld in die Jugendarbeit stecken

Kira Geiss: Neue „Miss Germany“ ist evangelische Religionspädagogin

  • Kira Geiss, angehende evangelische Religions- und Gemeindepädagogin, ist „Miss Germany“ 2023.
  • Als Prämie erhielt die 20-Jährige aus Baden-Württemberg 25.000 Euro, um ein Projekt ihrer Wahl zu verwirklichen.
  • Das wird ein Projekt der kirchlichen Jugendarbeit sein.

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Kira Geiss, angehende evangelische Religions- und Gemeindepädagogin, ist „Miss Germany“ 2023. Sie setzte sich im „Europa-Park“ Rust gegen neun Mitbewerberinnen durch. Als Prämie erhielt die 20-Jährige aus Wilhelmsdorf (Kreis Ravensburg) 25.000 Euro, um ein Projekt ihrer Wahl zu verwirklichen.

„Ich bin dankbar, eine Plattform zu bekommen für die Jugendarbeit“, sagte sie nach ihrer Wahl. Die Studentin an der Evangelischen Missionsschule Unterweissach hatte sich unter rund 15.000 Kandidatinnen behauptet.

„Als ich ganz unten war, hat Jugendarbeit mich aufgebaut“

Beim Abschlussplädoyer direkt vor der Miss-Wahl sagte Geiss, sie wisse aus eigener Erfahrung, wie wichtig Jugendarbeit ist. Als Teenager sei sie in ein alkohol- und drogenverherrlichendes Umfeld geraten: „Als ich ganz unten war, hat Jugendarbeit mich aufgebaut.“ Unterstützung habe sie damals in einem christlichen Jugendkreis erhalten.

Vor der Wahl sollte sich jede Kandidatin mit einem Gegenstand vorstellen. Geiss entschied sich für eine Tube Acrylfarbe, weil sie mit jungen Menschen gemeinsam etwas gestalten wolle.

Jugendgemeinde aufgebaut

Vor einem Jahr hatte sie gemeinsam mit zwei weiteren Frauen in Magdeburg die Jugendgemeinde „Eastside“ innerhalb der landeskirchlichen Gemeinschaft aufgebaut. In einem „Eastside“-Projekt können junge Leute sich musikalisch und handwerklich kreativ ausprobieren: „Wir müssen jungen Menschen Verantwortung geben, sie fördern, anleiten und Beziehung leben“, sagte Geiss.

Zehn Kandidatinnen standen im „Miss Germany“-Finale, darunter die Transfrau Saskia von Bargen und die „Black Lives Matter“- Aktivistin Audrey Boateng. Alle hatten in mehreren Runden Zeit, sich und ihre Ziele dem Publikum und der Jury vorzustellen. Kriterien der Jury waren nach eigenen Angaben Professionalität, Inspirationsfähigkeit und Entwicklungsfähigkeit.

Projekt mit jungen Menschen

Auf der Internetseite von „Miss Germany“ heißt es, man habe sich vor drei Jahren vom Konstrukt des „Schönheitswettbewerbs“ verabschiedet. Die Auszeichnung gelte nun Frauen, die Verantwortung übernehmen. Statt wie früher eine Krone erhielt „Miss Germany“ erstmals den „Female Leader Award“.

Geiss sagte, ihre Vision sei, mit der Prämie der Miss-Wahl ein Projekt gemeinsam mit jungen Menschen zu entwickeln. „Das kann dann eine Art Talkformat sein oder eine große Brunch-Veranstaltung oder etwas ganz anderes.“

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