Nach Corona-Einschränkungen Neustart mit Ernteteppich

„Kirche im Marler Stern“ will wieder Neugier wecken

  • Seit einem Jahr ist die „Kirche im Stern“, in einem Einkaufszentrum in Marl, geöffnet.
  • Während des Corona-Lockdowns musste das Angebot schließen, ohne schon richtig Fuß gefasst zu haben.
  • Nun ist die „Kirche im Stern“ wieder geöffnet und die Ehrenamtlichen wollen mit neuen Angeboten für Passanten da sein.

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Tannenzapfen, Haselnüsse, Kastanien und Mais – das sind nur einige Zutaten, aus denen Brigitte Stanzel und Roland Lünnemann, Ehrenamtliche in der „Kirche im Stern“, ein Mandala zum Erntedankfest gelegt haben. Interessiert werfen immer mal wieder Besucher des Einkaufszentrums Marler Stern einen Blick in den Pavillon, der von den beiden katholischen Pfarreien, der evangelischen sowie der freikirchlichen Gemeinde der Stadt gemeinsam genutzt wird. „Das ist wirklich ein Hingucker“, freut sich Stanzel, die sich in dem ökumenischen Team seit Anfang des Jahres engagiert. „Wir wollen die Menschen neugierig machen und daran erinnern, Gott für seine Schöpfung zu danken“, ergänzt Lünnemann.

Seit einem Jahr ist die „Kirche im Stern“ regelmäßig geöffnet. Erste Veranstaltungen haben stattgefunden, Gottesdienste wurden gefeiert, tägliche Sieben-Minuten-Impulse organisiert, Gespräche geführt und vieles mehr. „Dann kam Corona. Wir mussten unseren Raum schließen und das Angebot herunterfahren“, bedauert Stanzel.

 

„Das ist eigentlich ganz schön egoistisch“

 

Seit Juli ist der Pavillon wieder an drei Vormittagen für jeweils zwei Stunden geöffnet. „Im Moment sind nur sechs der vorher rund 20 Ehrenamtlichen aktiv, denn viele gehören zur Risikogruppe“, informiert Lünnemann. Einige Erfahrungen hätten die Engagierten bereits sammeln können, doch insgesamt stecke die „Kirche im Stern“ noch in den Kinderschuhen. „Wir müssen geduldig sein, gucken, was die Menschen sich wünschen und ihnen etwas anbieten“, weiß Stanzel, die als Erzieherin im Vorruhestand schon viele kreative Ideen für weitere Aktionen hat.

Die „Kirche im Stern“ sei ein Ort für Suchende. „Hier kommen viele einsame Menschen hin, die einfach mal mit jemandem sprechen möchten“, hat Lünnemann beobachtet. Er geht auf sie zu, hat keine Scheu. Wie die anderen Ehrenamtlichen nimmt er sich die Zeit für ein Gespräch. „Ich habe gute Erfahrungen gemacht. Hier und da kann man unseren Besuchern mit einem kleinen Anstoß weiterhelfen. Wir informieren auch über Angebote der Gemeinden“, sagt er und fügt hinzu: „Ich gebe nicht nur, sondern ich bekomme sogar mehr zurück als ich gebe. Das ist eigentlich ganz schön egoistisch“, sagt der 68-Jährige und lacht.

 

„Bei uns ist jeder willkommen“

 

Stanzel und Lünnemann schätzen den ökumenischen Gedanken des Angebots. „Wenn man sich hier engagiert, muss man offen sein. Bei uns ist jeder willkommen“, sagt Stanzel, die durch berufliche Auslandsaufenthalte in Israel und Ägypten auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. Jetzt hoffen die Beiden, dass sie mit ihrem Mandala zum Erntedank die Menschen ansprechen und sie für einen Moment im Alltag erfreuen können.

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