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Seit 60 Jahren besteht das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster. Der Festakt reagiert auf die aktuelle politische Debatte.
Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), lehnt es ab, politische Äußerungen von Christen auf Themen wie den Lebensschutz zu beschränken. Es gehöre zum Selbstverständnis engagierter Katholiken, sich „zu allen Bereichen zu äußern, die uns wichtig sind“, sagte Stetter-Karp am Freitagabend in Münster. „Welche das sind, das entscheiden wir selbst und nicht Dritte.“
Die Präsidentin des obersten gewählten Gremiums katholischer Laien in Deutschland reagierte damit auf Aussagen von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner. Sie hatte die Kirchen vor zu vielen politischen Äußerungen gewarnt, die Kirchen würden zu einer NGO – also gesellschaftlichen Organisation – unter vielen. Ethische Fragen wie den Lebensschutz hatte Klöckner ausgenommen.
Auch Zustimmung für Julia Klöckner
Stetter-Karp stimmte der Politikerin zugleich zu: Die Kirchen und die katholischen Laien wollten sich weiter als Stimme derer äußern, „die keine Stimme haben“. Da gehe es selbstverständlich auch „um die Vulnerablen am Anfang und Ende des Lebens“.
Die ZdK-Präsidentin fügte hinzu, sie empfinde den NGO-Vergleich nicht als „ehrverletzend“. Wesen von NGOs sei es, „im Bündnis mit anderen stärker zu werden“. Stetter-Karp sprach beim Empfang zum 60-jährigen Bestehen des Diözesankomitees, also der Laienvertretung im Bistum Münster, im Rathausfestsaal der Bischofsstadt.
Stetter-Karp: Starkes Zeichen der Mitverantwortung