Führungen durch ehemalige Bonifatiuskirche am „Tag des offenen Denkmals“

„Kirche-und-Leben.de“ öffnet am Sonntag die Türen

Die Redaktion von „Kirche-und-Leben.de“ öffnet am kommenden Sonntag ihre Türen. Mit zwei Führungen durch die ehemalige Bonifatiuskirche beteiligt sich das Bistum am bundesweiten „Tag des Denkmals“.

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Die Redaktion von „Kirche-und-Leben.de“ öffnet am kommenden Sonntag ihre Türen. Markus Nolte, stellvertretender Chefredakteur, führt um 14 Uhr und um 15.30 Uhr durch das Medienhaus des Bistums, das bis zur Profanierung 2004 als Bonifatiuskirche genutzt wurde. Das 1964 errichtete Gebäude am Cheruskerring 19 in Münster gilt als Paradebeispiel für die Kirchenbaukunst der Sechzigerjahre. Eine Anmeldung zu den kostenlosen Führungen ist nicht erforderlich.

„Kirche+Leben“ beteiligt sich so am „Tag des offenen Denkmals“, der in diesem Jahr unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ steht. Bundesweit öffnen etwa 8.000 Baudenkmale, Privathäuser und archäologische Stätten, aber auch rund 1.500 katholischen Kirchen und kirchliche Bauten für Sonderprogramme und Führungen.

In der ehemaligen Bonifatiuskirche in Münster sind heute neben der Redaktion von „Kirche+Leben“ die Medienagentur „Kampanile“ und die Leitung der „Dialog-Medien und Emmaus-Reisen GmbH“ untergebracht. Deren Geschäftsführer Ralf Hammecke zeigt um 15 Uhr Grabkunst aus Romantik, Bauhaus und Moderne auf Münsters Zentralfriedhof, für den er bis 2018 verantwortlich zeichnete.

Kirche war „Talentscout“ bei Künstlern

Die katholische Kirche beschäftigt sich beim „Tag des offenen Denkmals“ laut einer Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz mit ihrer Rolle in der Kunstgeschichte. „Die Kirchenkunst- und Sakralarchitektur-Geschichte belegt, dass sich die Kirche seit 1.700 Jahren immer wieder mit der künstlerischen Avantgarde verbündet hat und mit ihren Gotteshäusern, Klosteranlagen und Kunstschätzen stilbildend auch in den säkularen Bereich hinein war“, so die Bischofskonferenz. Immer wieder in den vergangenen Jahrhunderten habe die Kirche bei Künstlern „Talentscouting“ betrieben und diese gefördert. Ein Beispiel aus dem Barock sei der Bergbauernsohn Johann Dientzenhofer, der eine damalige Architektur-Koryphäe wurde.

In der NS-Zeit habe sich die katholische Kirche mit modernen Kirchenbauten „bewusst gegen den nationalistisch-reaktionären Stil“ gewandt, hieß es weiter. So habe sie „moderne Meister“ wie Dominikus Böhm, Albert Bosslet und Josef Franke mit Arbeiten betraut.

Seit 1993 koordiniert die Stiftung Denkmalschutz den Tag bundesweit. Sie setzt sich nach eigenen Angaben für den Erhalt bedrohter Baudenkmale in Deutschland ein. Seitdem konnte sie demnach rund 5.000 Denkmale mit rund 580 Millionen Euro vor dem Verfall retten helfen.

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