Bei den Sachkosten bestehe eine Finanzierungslücke

Kirchen in NRW: Zu wenig Geld für Kitas trotz Kibiz-Reform

Die beiden großen Kirchen in NRW befürchten eine anhaltende Unterfinanzierung ihrer Kindergärten. Die geplante Reform des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) reiche nicht aus.

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Die beiden großen Kirchen in Nordrhein-Westfalen befürchten eine anhaltende Unterfinanzierung ihrer Kindergärten. Die geplante Reform des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) reiche nicht aus, erklärten die fünf katholischen Bistümer und drei evangelischen Landeskirchen in NRW.

Zwar sehe der Gesetzentwurf vor, dass Land und Kommunen jährlich 750 Millionen Euro zusätzlich bereitstellen. Trotzdem ergebe sich bei den Sachkosten eine Finanzierungslücke von 570 Millionen Euro. Am Montag ist eine Landtagsanhörung zu Kibiz und Kita-Finanzierung geplant.

 

Finanzierungsanteil für freie Träger könnte steigen

 

Anders als die Personalkosten seien die Sachkosten bei der Reform nicht neu berechnet worden, führen die Bistümer Aachen, Essen, Münster, Köln und Paderborn und die Landeskirchen im Rheinland, in Westfalen und Lippe aus. Die konfessionellen Träger würden insgesamt nicht entlastet.

Vielmehr steige wegen des wachsenden Finanzvolumens ihr prozentualer Anteil an den Kosten. Betroffen seien besonders kleine Kitas auf dem Land. Kirchliche Kitas seien weiterhin existenziell von freiwilligen kommunalen Zuschüssen abhängig.

 

2.500 katholische und 1.600 evangelische Kitas in NRW

 

Freie Träger, die rund 7.000 der landesweit 10.600 Kitas betreiben, seien nicht in die Verhandlungen von Land und Kommunen zur Kibiz-Reform einbezogen worden. Das habe erkennbare Folgen im Gesetzentwurf. Nach Angaben des Katholischen Büros NRW zählen zu den landesweit 7.000 Kitas in freier Trägerschaft rund 2.500 katholische und 1.600 evangelische.

Zugleich loben die Kirchen auch Verbesserungen. So helfe die geplante Ausbildungspauschale, Fachkräfte zu gewinnen. Auch die Dynamisierung der Kindpauschalen sei eine Verbesserung, da sie sich an der tatsächlichen Preisentwicklung orientiere.

 

Wird das Angebot kleiner?

 

Vor wenigen Tagen hatte sich auch das Katholische Büro NRW positioniert. Angesichts der finanziellen Pläne zur Kibiz-Reform äußerte es Zweifel, ob die Kirchen ihre Kitas im selben Umfang wie bisher fortführen könnten.

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