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Für sein Engagement im Kirchenasyl erhält Pfarrer Ostholthoff aus Haltern am See einen Preis der Gruppierung „action 365“. Das Preisgeld wird er gut anlegen.
Stellvertretend für die Arbeit des Netzwerks Kirchenasyl in der Pfarrei St. Sixtus in Haltern am See (Kreis Recklinghausen) erhält Pfarrer Michael Ostholthoff den diesjährigen Becker-Staritz-Preis. Die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung wird von der in den 1950er gegründeten ökumenischen Gruppierung „action 365“ verliehen. Sie würdigt mit dem Becker-Staritz-Preis besondere Projekte der Sozialpastoral und Gemeinwohlorientierung.
Seit mehreren Jahren setzt sich Pfarrer Ostholthoff für die Möglichkeit und das Verfahren des Kirchenasyls ein. Unterstützt wird er dabei von einem Kreis von Engagierten. Ziel des Kirchenasyls ist, geflüchteten Menschen vor der drohenden Abschiebung zu beraten und ihnen Möglichkeiten eines Bleiberechts zu eröffnen.
Kirchenasyl in der Halterner Pfarrei
Bundesweit bekannt geworden ist der Seelsorger durch die ZDF-Dokumentation „Endstation Kirchenasyl“. In der Ausstellung „Zuflucht geben – gemeinsam hoffen“ in der Pfarrkirche St. Sixtus gaben er und der Unterstützerkreis Ende letzten Jahres Einblicke in die Lebenswege der Geflüchteten und in die Arbeit eines Kirchenasyls im Alltag einer Pfarrei. Dazu zählen die Unterbringung in Gemeinderäumen, das Besorgen von Lebensmitteln, der Deutschunterricht und nicht zuletzt das Bearbeiten von Anträgen.
Das Preisgeld wird nach Auskunft von Pfarrer Ostholthoff in die Hilfen des Halterner Kirchenasyls fließen, wozu auch die Öffentlichkeitsarbeit gehört, wie er Kirche+Leben einmal sagte: „Wir zeigen auf, aus welchen Gründen die Pfarrei einem Geflüchteten oder einer Familie Schutz gewährt, um sie vor Entrechtung zu bewahren. Das ist nicht neu: Seit 2000 Jahren haben christlichen Gemeinden immer wieder Verfolgten Schutz und Obdach gewährt.“
Preisverleihung in Frankfurt am Main
Die „action 365“ ist eine ökumenische Bewegung, in der sich evangelische und katholische Christen jeden Tag im Jahr (365) biblisch inspiriert engagieren und an der Veränderung der Welt mitzuarbeiten (action). Der Name „action 365“ ist also Programm. Der Preis ist nach Bernhard Becker und Katharina Staritz benannt.
Bernhard Becker (1914-1937) engagierte sich während der Zeit der Nazi-Diktatur in Frankfurt am Main in der katholischen Jugendarbeit und starb nach Folterungen durch die Gestapo im Frankfurter Polizeigefängnis. Katharina Staritz (1903-1953) war evangelische Pastorin und wurde wegen ihrer Hilfen für „Judenchristen“ mehrere Jahre im KZ Ravensbrück inhaftiert. Die Preisverleihung wird am 16. Mai im Frankfurter „Haus am Dom“ sein.