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Eltern in Niedersachsen müssen vom 1. August an keine Kindergarten-Gebühren mehr zahlen. Der Landtag beschloss am Mittwoch mit den Stimmen der Koalition aus SPD und CDU ein entsprechendes Gesetz. Die Caritas im niedersächsischen Teil des Bistums Münster begrüßte die Entscheidung.
„Wir sehen die Beitragsfreiheit grundsätzlich positiv“, sagte Gabriele Becker, Referatsleiterin für Kindertageseinrichtungen (Kitas) beim Landes-Caritasverband für Oldenburg, im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“. „Das ist eine Entlastung für die Eltern.“
Problem der Kurzfristigkeit
Laut Gesetz ist künftig die Betreuung für Kinder ab drei Jahren in den rund 5.200 Kitas in Niedersachsen für bis zu acht Stunden kostenlos. Bisher war nur das letzte Kindergarten-Jahr vor der Einschulung beitragsfrei. Das Vorhaben soll jedes Jahr durch Landes- und Bundesmittel in dreistelliger Millionenhöhe finanziert werden. Eltern von Kindern unter drei Jahren müssen weiter Gebühren für die Betreuung entrichten.
Kritisch sieht Becker die Kurzfristigkeit der Entscheidung: „Wir haben ja schon Mitte Juni.“ Auch während der monatelangen Verhandlungen der Politik sei an vielen Stellen unklar gewesen, wie der Beschluss umzusetzen ist. Deshalb hätte sich die oldenburgische Caritas gewünscht, die Gebührenfreiheit „in Ruhe zum 1. August 2019 einzuführen“, sagte Becker.
Die Expertin verwies darauf, dass das Land nun Geld in die Hand nehme, um wegfallende Elternbeiträge auszugleichen: „Wir hoffen zugleich, dass auch weiterhin in die Qualität der Kita-Betreuung investiert wird.“