Bundesvorsitzender Ridders kritisiert länderspezifische Regeln

KKV: Wenn Lockdown, dann konsequent und bundesweit einheitlich

  • Ein bundesweit einheitliches Vorgehen beim Corona-Lockdown verlangt der katholische Verband KKV.
  • Länderspezifische Regeln lehnt Bundesvorsitzender Josef Ridders ab.
  • Angesichts diverser Ausnahmen spricht er von „Willkür und Leichtsinn“ der Politik.

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Ein bundesweit einheitliches Vorgehen beim Corona-Lockdown verlangt der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV). „Nahezu täglich neue Regeln zu diskutieren, ist inakzeptabel“ und sorge für Chaos, sagt KKV-Bundesvorsitzender Josef Ridders aus Greven bei Münster nach Verbandsangaben. Länderspezifische Regeln lehnt er ab.

Entweder brauche es einen Lockdown oder nicht: „Wenn Lockdown, dann richtig, einheitlich, streng kontrolliert und mit klarer Perspektive! Das Hin und Her ist der Offenbarungseid für den Föderalismus.“

 

„Willkür und Leichtsinn“ der Politik

 

Im Gespräch war etwa, die Bewegungsfreiheit einzuschränken: In Kreisen, wo sich in sieben Tagen mehr als 200 Menschen pro 100.000 Einwohner neu mit Corona infizieren, sollten Bewohner sich nur noch 15 Kilometer von ihrer Wohnung entfernen dürfen. In der Corona-Schutzverordnung für Nordrhein-Westfalen fehlt die Vorschrift; allerdings können betroffene Kreise sie nach Rücksprache erlassen.

Nach Worten von Ridders empfehlen Wissenschaftler eine solche Beschränkung ab Inzidenz 100. Deshalb sei es „Willkür und Leichtsinn“ der Politik, den Wert auf 200 zu ändern oder komplett in Frage stellen.

 

Gegen „Ausnahmen von Land zu Land“

 

Wenn die Corona-Pandemie eine lebensbedrohliche Krise sei, dann müssten Politiker konsequent handeln, so der KKV-Vorsitzende. „Wenn wir uns Diskussionen über Ausnahmen und Grenzwerte von Land zu Land leisten können, kann es mit der Krise ja nicht so ernst sein“, überspitzt er seine Empörung.

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