Bei Abendgebeten sprechen Fachleute über Bewahrung der Schöpfung

Klimaschutz konkret - Kirchen in Friesland laden zur „Klimakanzel“ ein

  • Das Rogatekloster Wilhelmshaven und die beiden großen Kirchen im Kreis Friesland laden zu neun „Klimakanzeln“ ein.
  • Im Rahmen von kurzen Gottesdiensten sprechen regionale Fachleute zu Fragen des Klimawandels.
  • Am 10. Februar findet in St. Bonifatius Varel die erste „Klimakanzel“ statt.

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Bruder Franziskus vom ökumenischen Rogatekloster Wilhelmshaven wählt harte Worte: „Die Bilder der weltweiten Klimakatastrophe sind so erschreckend, dass wir nicht mehr daran vorbeischauen können.“ Vor allem: „Wir Christen haben unseren eigenen Anteil daran.“

Für Bruder Franziskus Anlass, dieses Thema in dem Projekt „FrieslandVisionen“ für den Landkreis Friesland aufzugreifen, in einer neunteiligen Reihe von Gottesdiensten ergänzt durch Reden von Fachleuten. Name der Reihe: „Ökumenische Klimakanzel – Abendgebete in der Krise.“

Hochrangige Politiker zu Gast

Das Programm der Ökumenischen Klimakanzel ist online verfügbar.

Die Gottesdienste beginnen am Donnerstag, 10. Februar, um 19.30 Uhr in der Kirche St. Bonifatius in Varel und enden am 7. April in der evangelischen Stadtkirche von Jever.

Dabei sind auch hochrangige Politiker aus dem Kreis zu Gast: Am 24. Februar spricht Siemtje Möller aus Varel, Parlamentarische Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, am 3. März der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies aus Sande.

Brücken zwischen Stadt und Land

Bruder Franziskus vom ökumenischen Rogatekloster Wilhelmshaven hat die Reihe „Klimakanzel“ organisiert. | Foto: privat.
Bruder Franziskus vom ökumenischen Rogatekloster Wilhelmshaven hat die Reihe „Klimakanzel“ organisiert. | Foto: privat.

Für Bruder Franziskus sollen diese Gottesdienste und Ansprachen sich an dem Motto des Projekts „FrieslandVisionen“ ausrichten. „Wie wollen wir morgen leben?“ Dafür wolle er mit seiner Gottesdienstreihe als „Brückenbauer zwischen Stadt und Kirche“ dienen.

Mit diesem Anliegen ist er bei den örtlichen katholischen Gemeinden auf breite Zustimmung gestoßen. Manfred Janssen, Pfarrer von St. Bonifatius Varel, wird die Gottesdienste in Varel mitgestalten. Er betont die Bedeutung des Themas „Bewahrung der Schöpfung“ für den Alltag seiner Gemeinde. Im Herbst habe man zum Beispiel beschlossen, auf Kirchengrund eine „Blühwiese“ anzulegen. Geplant ist sie an der Straße „Zum Pfarrgarten“ zwischen Kirche und Kindergarten. Dafür habe man den Rat von Fachleuten des NABU eingeholt.

Faire Gemeinde

Auch Walter Albers, Pfarrer von St. Benedikt Jever, sieht seine Pfarrgemeinde in ökologischen Fragen auf einem guten Weg. Die Gemeinde sei schon vor Jahren von der Süd-Nord-Beratung des Bistums Osnabrück als „Faire Gemeinde“ ausgezeichnet worden, etwa wegen des Einsatzes von Ökostrom.

Zudem bewirtschafte St. Benedikt inzwischen einen Pfarrgarten von 900 Quadratmetern mit 80 Obstbäumen und 2.400 Sträuchern. Die brach liegenden Schrebergarten-Parzellen hatte die Gemeinde gepachtet und hergerichtet. Jugendliche der Gemeinde sollen dort ganz praktisch in das Thema Bewahrung der Schöpfung eingeführt werden.

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