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An den Demonstrationen der Bewegung „Fridays for Future“ am 25. März beteiligen sich auch Gruppen der Initiative „Christians for Future“ – unter anderem in Münster.
Zigtausende junge Menschen werden am 25. März wieder auf die Straßen gehen, um für einen besseren Klimaschutz zu demonstrieren. Angesichts des Kriegs in der Ukraine hat die Bewegung „Fridays for Future“ ihre Ziele erweitert und fordert die Unabhängigkeit von Russlands Gas und Öl.
Im Aufruf zum globalen Klimastreik heißt es: „Wir stehen für #PeaceAndJustice ein und fordern ein Ende des Krieges und einen Importstopp von Kohle, Öl und Gas aus Russland.“
Klima-Andachten und Plakate-Basteln
Am Klimastreik teilnehmen werden auch Engagierte der ökumenischen Initiative „Christians for Future“, kurz C4F. „Wir gehen auf die Straße, so wie viele andere. Für unsere Zukunft, für mehr Klimagerechtigkeit auf unserer Erde. Das verbindet uns. Es ist Zeit zu handeln, und zwar jetzt!“, sagt Raphael Röwekamp aus Münster.
Der 24-jährige Student der katholischen Theologie weiß, dass am Vorabend des Klimastreiks in den größeren Städten ökumenische Klima-Andachten stattfinden. In Münster gebe es am Tag des Klimastreiks die Möglichkeit, ab 13 Uhr in der Aula der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde (KSHG) gemeinsam Plakate zu basteln. Ab 14 Uhr geht es dann von dort zur Demo, die an Münsters Aasee startet. Auch Weihbischof Christoph Hegge wird zusammen mit der Gruppe die Demonstration besuchen.
Bistümer und Co. sollen klimaneutral werden
Wie Röwekamp erklärt, hat die Gruppe von C4F ihre zentralen Anliegen an zahlreiche evangelische Landeskirchen- und katholische Bistumsleitungen in ganz Deutschland übergeben, so auch in Münster an Weihbischof Rolf Lohmann. „Wir fordern einen Bewusstseinswandel, eine Umstellung des eigenen Handelns und deutliche Stimme der Kirchen in der öffentlichen Debatte“, sagt Röwekamp.
Konkret sollen sich die Kirchen das Ziel setzen, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. „Haushaltsplanungen und Investitionsentscheidungen müssen an diesem Ziel ausgerichtet sein“, erläutert Röwekamp. Die Kirchenleitungen sollen sicherstellen, dass das „dringende Handeln zur Bewahrung der Schöpfung in der pastoralen Arbeit und Ausbildung grundgelegt ist“.
Ukraine-Krieg und Klima
Dass der Krieg in der Ukraine ein Thema der Klimaschutz-Bewegung ist, erklärt Röwekamp so: „Putins Macht fußt unter anderem auf dem Export fossiler Energien. Deutschland bezieht 57 Prozent seiner Erdgasimporte und 50 Prozent seiner Kohleimporte aus Russland. Eine Abhängigkeit, die längst aufgegeben oder reduziert werden könnte, insbesondere durch Investitionen in erneuerbare Energien, die jedoch entweder aus Naivität oder aus politischer Bequemlichkeit aufrechterhalten wurde.“
Staaten wie Deutschland müssten nun erkennen, dass sie mit ihrem Bezug fossiler Energien ein Regime mitfinanziert hätten, „welches die Einnahmen dazu nutzte, um Militärausgaben zu tätigen, die nun dazu dienen, anderen Staaten militärisch ihren Willen aufzuzwingen und sie anzugreifen“, meint der Theologie-Student.
"Klimakrise kein Lückenfüller"
Röwekamps Position lautet: „Wir schließen uns daher der Forderung unserer ukrainischen Mitaktivist*innen an und fordern alle Staaten auf, ihre fossilen Geschäfte mit Russland zu stoppen. Es darf keine weiteren Kohle-, Öl- und Gasimporte geben, die diesen Krieg finanzieren.“
Aktiv bei C4F ist auch Katharina Waubke. Die 22-jährige Medizinstudentin sagt über ihr Engagement: „Uns ist wichtig, dass die Klimakrise nicht nur ein Lückenfüller in Politik und Medien ist. Trotz oder gerade wegen des Ukraine-Krieges gehen wir für mehr Klimagerechtigkeit auf die Straße.“
Umweltbischof Lohmann zum Klimastreik
Den globalen Klimastreik begrüßt Weihbischof Rolf Lohmann, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Klima- und Umweltfragen zuständig ist: „Ich unterstütze den Aufruf von ‚Fridays for Future‘ und danke schon jetzt allen, die sich an dem globalen Klimastreik beteiligen“, erklärte Lohmann.
Die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine seien nicht zuletzt ein Ergebnis der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. „Unser Verlangen nach Gas, Öl und Kohle treibt die erbarmungslose Ausbeutung von Mensch und Natur voran. Es befeuert Kriege und wird künftig noch mehr Menschen in Leid und Verderben stürzen“, sagte Lohmann.