POLITIK

Klimawandel: Kirchen unterstützen Streiks - auch Weihbischof Lohmann

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Viele Menschen gehen auf die Straße, um für Klimaschutz und die Bewahrung der Schöpfung zu demonstrieren. Warum die Kirchen die Proteste unterstützen.

Von KNA

Katholische Bischöfe und evangelische Hilfswerke unterstützen die aktuellen Klimaproteste. „Der Klimawandel gehört zu den drängendsten Sicherheitsproblemen Deutschlands und der Welt“, erklärte der Xantener Weihbischof Rolf Lohmann, der zugleich Vorsitzender der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ist, am Freitag in den sozialen Medien. „Wirtschaftlicher Wohlstand, sozialer Zusammenhalt und der Fortbestand unserer Lebensgrundlagen bedingen sich gegenseitig. Daher darf der Schutz von Klima und Umwelt nicht an Bedeutung verlieren.“ Der Einsatz für den Klima- und Umweltschutz sei zugleich ein Beitrag für Soziales und Wirtschaft.

Klimagerechtigkeit ist für Zukunft entscheidend

Die evangelischen Hilfsorganisationen Brot für die Welt und Diakonie Deutschland riefen unterdessen gemeinsam zur Teilnahme am Klimastreik und an der großen „Hand-in-Hand“-Demonstration am Sonntag in Berlin auf. Eine Woche vor der Bundestagswahl sei es dringend notwendig, die Folgen der Klimakrise wieder ins allgemeine Bewusstsein zu rücken und sich gemeinsam für Menschenrechte und gegen Ausgrenzung stark zu machen, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Aufruf.

„Die Klimakrise ist heute einer der größten Armuts- und Hungertreiber. Für uns als kirchliche Entwicklungsorganisation ist Klimagerechtigkeit daher ganz entscheidend für eine sichere und lebenswerte Zukunft“, betonte Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt: „Gerade in dieser Zeit, in der Klimaschutz-Abkommen aufgekündigt und Menschenrechte missachtet werden, brauchen wir eine starke Vernetzung demokratischer und zivilgesellschaftlicher Akteure. Auf dem Klimastreik und der Hand-in-Hand-Demonstration können wir diese Solidarität gemeinsam sichtbar machen.“

Klimaschutz und soziale Fragen müssen zusammen gedacht werden

Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland, fügte hinzu, die Folgen des Klimawandels beträfen die Schwächsten der Gesellschaft besonders hart: „Obdachlose und Hochbetagte leiden besonders unter Hitzerekorden und Unwettern. Menschen mit wenig Geld müssen sich Klimaschutz leisten können.“

Für Menschen mit geringen Einkommen sei daher ein „sozial-ökologisches Existenzminimum“ nötig. Das stelle sicher, dass niemand auf dem Weg in die Klimaneutralität zurückgelassen werde, so Schuch weiter: „Wenn die Transformation zur Klimaneutralität gelingen soll, muss die Politik Klimaschutz und soziale Fragen von Anfang an zusammen denken. Das ist auch eine wichtige Stellschraube, um das Vertrauen in unsere Demokratie zu stärken. Deshalb unterstützen wir alle Menschen, die für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Demokratie auf die Straße gehen.“

Zum Klimastreik am Freitag, 14. Februar, sind nach Angaben von Brot für die Welt bundesweit mehr als 150 Demonstrationen angemeldet. Unter dem Motto „Mutig. Menschlich. Miteinander“ rufe ein breites Bündnis von Organisationen und Einzelpersonen zur „Hand-in-Hand“-Demonstration am Sonntag in Berlin auf, „um gegen das Erstarken der extremen Rechten die Stimme zu erheben“.

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