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Bambergs Erzbischof Herwig Gössl kritisiert, dass Klimaschutz als unwichtiges Luxusproblem gesehen werde. Derweil schreibt der Papst nach Los Angeles.
Eine „Schieflage“ beim Umgang mit dem Klimawandel sieht der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl. Die Gesellschaft stehe „an einem Scheidepunkt, an dem eine Mehrheit bereit ist, die Klimaschutzprogramme zugunsten einer florierenden Wirtschaft zurückzufahren und Schöpfungsverantwortung als Luxusproblem zu begreifen“, kritisierte Gössl beim Neujahrsempfang des Erzbistums Bamberg in Fürth.
Folgen des Klimawandels seien immer deutlicher weltweit spürbar: „Zuerst und am drastischsten für die Menschen, die bislang am wenigsten zur Klimaerwärmung beigetragen haben, nämlich die Armen“, so der Erzbischof.
Gössl: Klima ist Überlebensfrage der Menschheit
Inzwischen zerstörten durch den Klimawandel hervorgerufene Extremwetter die Heimat von Arm und Reich gleichermaßen. „Dennoch scheint der Enthusiasmus, sich für eine deutliche Begrenzung der Erderwärmung einzusetzen und dafür auch eigene Lebensgewohnheiten zu verändern, deutlich abgekühlt zu sein“, so Gössl.
Es hänge aber das Überleben der Menschheit daran. Zudem werde immer öfter ein Gegensatz zwischen Klimaschutz und Angelegenheiten wie Arbeitsplätzen oder dem erworbenen Wohlstand aufgemacht.
Gössl: Papst-Schreiben „Laudato si“ bleibt richtig
Gössl sagte, die päpstliche Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ habe zehn Jahre nach Erscheinen nichts an Bedeutung eingebüßt. Papst Franziskus habe erkannt, dass Umweltschutz unmittelbar mit sozialen Fragen zusammenhänge. Deren Beantwortung sei für den Fortbestand der Menschheit und der Gesellschaften von besonderer Priorität.
Derweil wandte sich der Papst an die Opfer einer durch den Klimawandel ausgelösten Katastrophe: Er übermittelte den Leidtragenden der Waldbrände bei Los Angeles sein Beileid.
Papst Franziskus: Telegramm zu Bränden in Los Angeles
„Betrübt durch den Verlust von Leben und die weitreichende Zerstörung durch die Feuer“ versichere der Papst den Betroffenen seine Nähe und sende herzliches Beileid, schrieb Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin in einem am Samstag veröffentlichten Telegramm. Die Toten vertraue der Papst der Liebe Gottes an. Zugleich bete er für die Feuerwehr- und Rettungskräfte.
Großbrände rund um die US-Metropole Los Angeles haben laut Medienberichten bisher elf Menschen das Leben gekostet. Bislang sollen mehr als 12.000 Gebäude durch die Flammen zerstört worden sein, weitere rund 58.000 seien gefährdet, berichten Medien unter Berufung auf den US-Katastrophenschutz.