Sommerliche Ausflugsziele im Bistum Münster, Teil 4

Kloster Mörmter: „Hof der Hoffnung“ und idyllische Rast nahe Xanten

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Es muss nicht immer die ganz große Urlaubsreise sein. Im Bistum Münster gibt es viele schöne, traditionsreiche Orte, die einen Tagesausflug lohnen. Redakteurinnen und Redakteure von „Kirche-und-Leben.de“ verraten, wo man wunderbar entspannen kann und auch der Seele etwas Gutes tut. Heutige Empfehlung: Kloster Mörmter

Fährt man mit dem Fahrrad den Alleenradweg von Xanten Richtung Kalkar, sind auf der Höhe der Ortschaft Mörmter die Gebäude und der Turm des Klosters Mörmter zu sehen. Eher unscheinbar, inmitten zahlloser Wiesen, Felder, schöner Natur und reichem Tierleben erhebt sich das Kloster in der niederrheinischen Landschaft und lädt zum Verweilen ein; eine Gelegenheit für jeden, der sich auf den Weg macht, um Seele und Körper zu entschleunigen.

Der Ort ist immer das Ziel von Erholung und Freizeit gewesen. Im Sommer wirkt die Natur in besonders entspannender Weise auf Geist und Körper der Besuchenden.

Das Kloster steht mitten in idyllischer Natur

Der Eingangsbereich des Klosters.
Der Eingangsbereich des Klosters. | Foto: Jürgen Kappel

Das ehemalige Kloster ist heute ein „Hof der Hoffnung“, eine „Fazenda da Esperanca“. 2009 hat Bischof Felix Genn das Haus eingeweiht. Zur Rast lädt das Café Esperanca an zwei Tagen die Woche ein; es gibt heiße und kalte Getränke sowie selbst gebackene Blechkuchen. Das Café richtet auf Wunsch gerne einen Brunch oder einen Geburtstagskaffee aus. Seit Mitte Mai ist das Hofcafé an Wochenenden wieder geöffnet, und es findet eine öffentliche Messe am Sonntag statt.

Drei Bereiche der ehemaligen Anlage sind zugänglich: die Klosterkirche, ein Ort, der ansprechende Liturgie bietet, das ehemalige Wohnhaus der Mönche und die Ställe und Werkstätten. Das Haupthaus erstreckt sich auf drei Etagen und wurde mithilfe von Spendern und Unterstützern immer wohnlicher gestaltet. Denn aus dem ehemaligen Kloster ist eine Einrichtung für Suchtkranke geworden.

Im zweiten Stock des Haupthauses leben die Rekuperanten - zurzeit bis zu 16 Männer, die sich von unterschiedlichsten Süchten befreien wollen. Die Hauskapelle und der Workout-Raum bieten für Körper und Seele Möglichkeiten und Raum.

Ein Haus der Stille und Meditation

Im ersten Stock des Gebäudes finden bis zu 12 Gäste - Firmlinge, Praktikanten, Seminaristen - eine einfache Unterkunft in Gästezimmern. Die Wohnung der Hofleitung und Zimmer von Freiwilligen, die ständig auf dem Hof leben, befinden sich ebenfalls auf diesem Stockwerk.

Auf den ersten Blick glaubt man, das Kloster stammte aus dem 18. Jahrhundert. Doch die Dorstener Franziskaner gründeten das Kloster erst 1921/22. Da der Kauf einer geplanten Immobilie für eine Neugründung innerhalb der Stadt Xanten scheiterte, fanden die Franziskaner in Mörmter eine Heimat.

Drei Familien schenkten dem Kloster 19 Morgen Land. Die sieben Mönche der Anfangszeit waren für die Seelsorge der umliegenden Dörfer und Gemeinden zuständig, aber das Kloster war auch für Freizeit und Ferien befreundeter Ordensbrüder gedacht.

Liebevoll gepflegter Soldatenfriedhof

Ein liebevoll von den Bewohnern des Hauses gepflegter Soldatenfriedhof erinnert an ein Lazarett, das Ende des Krieges in dem Kloster eingerichtet wurde. Ende der 1970er Jahre ging das Haus an die Franziskaner der brasilianischen Provinz, die es umgestalteten, um für Mitbrüder aus den Missionen ein Zuhause für den Lebensabend zu schaffen.

2009 war das Haus bis auf einen Frater verwaist und der Förderverein, der sich schon Jahre zuvor gegründet hatte, suchte nach einer anderen sinnvollen Nutzung des Hauses. Es entstand die „Fazenda da Esperanca“, die den Geist der Franziskaner weiterführen möchte.

Weitere Informationen per E-Mail: moermter(at)fazenda.de

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