Rheinenser Verein „Hilfe für Menschen in Uganda“ ist erleichtert

Knapp zwei Jahre Lieferzeit: Hilfscontainer erreicht endlich Uganda

  • Der Verein „Hilfe für Menschen in Uganda“ aus Rheine hat einen Container auf den Weg geschickt – die Durchführung dafür dauerte knapp zwei Jahre.
  • Wasserfilter und Schultafeln aus Rheine sollen das Leben der Menschen in Bisanje und Mbiriizi, wo der Verein Schulen unterstützt, verbessern.
  • Jetzt sind die Hilfsgüter endlich angekommen – und der Verein widmet sich seinem nächsten Projekt: gezielte Förderung der Schulbildung von Mädchen.

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Thomas Prinzmeier klingt erleichtert am Telefon: „Jetzt ist er endlich da!“ Gemeint ist der Seecontainer, den Thomas Prinzmeier, Pfarrer em. Erich Elpers und Franz Deiters vom Verein „Hilfe für Menschen in Uganda – Pfarrer John Kennedy Lubega“ aus Rheine vor zwei Jahren auf den Weg gebracht hatten. Grund für die jahrelange Verzögerung waren unter anderem strengere Zollvorschriften, die die Planungen in die Länge zogen.

Das Team aus Rheine hatte sich dafür fachliche Verstärkung geholt und sich gemeinsam mit der gemeinnützigen kirchlichen Beschaffungsgesellschaft „BEGECA“, die auch christliche Hilfswerke logistisch berät, an die konkrete Umsetzung gemacht. Im Frühjahr 2020 konnte der Container von seinem Stellplatz aus Ochtrup über Rotterdam nach Uganda auf Reisen gehen.

Kaum Zugang zu Trinkwasser

Die Hilfsgüter aus Rheine werden weitertransportiert.
Die Hilfsgüter aus Rheine werden weitertransportiert. | Foto: pd

Als afrikanisches Binnenland hat es Uganda in der Corona-Pandemie besonders schwer, denn dringend benötigte Waren kommen nicht mehr ins Land. Thomas Prinzmeier wählt nicht umsonst drastische Worte: „Die Corona-Pandemie hat auch in Uganda voll zugeschlagen, mit viel weitreichenderen Folgen als in Europa.“ Zu dieser Katastrophe kam für den Westen Ugandas ein weiteres Unglück: „Die Regenzeit im Frühjahr 2020 brachte verheerende Überschwemmungen. Deswegen war in diesem Jahr unsere Hilfe notwendig, um in den Gemeinden das nackte Überleben zu sichern.“

So befinden sich in dem Container, den der Verein gebraucht erwerben konnte, dringend benötigte Ersatzteile und Filtermaterial für die Wasseraufbereitungsanlage, sowie eine Regenwasseraufbereitungsanlage. Die Krankenstation erhält eine Lieferung von Bettwäsche und Handtüchern. Nötig geworden war der Container, da der Verein gut erhaltene Schultafeln der Stadt Rheine in die Schulen liefern wollte, die der Verein bereits in Bisanje und Mbiriizi durch Spenden aufgebaut hat und dort weiter unterstützt.

Container bleibt in Uganda

Die Schwestern des Unbefleckten Herzens Mariens können die Unterstützung aus Rheine gut gebrauchen.
Materialien für die Krankenstation und Ausrüstung für Bauarbeiten, sowie Wasserfilter: Die Schwestern des Unbefleckten Herzens Mariens (Ggogonya-Schwestern, den „Sisters of the Immaculate Heart of Mary“, können die Unterstützung aus Rheine gut gebrauchen. | Foto: pd

„Es war wirklich eine Odyssee“, beschreibt Prinzmeier den Vorgang. Die Reise erfolgte mit dem Schiff bis Mombasa. Von dort wurde der Container die etwa 1.300 Kilometer mit dem Lastwagen nach Mbiriizi gebracht. „Dieses letzte Stück war das schwierigste, da durch die Pandemie das Transportwesen in Kenia fast ganz zum Erliegen gekommen ist.“ Nach seiner Ankunft bleibt der Container in Mbiriizi und soll als Geräteraum genutzt werden.

Jetzt atmen die Vereinsmitglieder auf und steuern neue Ufer an. „In den nächsten Jahren soll es gezielt Projekte zu Schul- und Berufsausbildung von Mädchen geben, da die Chancengleichheit von Jungen und Mädchen in Uganda deutlich unterschiedlich ist.“ Die Ausbildung von Frauen zu Krankenschwestern und Hebammen werde bereits länger gefördert, „aber dafür bedarf es natürlich auch einer gehobenen Schulbildung, die bisher nur wenige Mädchen erlangen konnten“, wie Prinzmeier erläutert.

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