Tim Kurzbach dringt auf Entscheidung über Zukunft von Rainer Maria Woelki

Kölner Diözesanrat: Bischöfe müssen in Rom "Kardinal-Frage" anmahnen

  • Der Vorsitzende des Diözesanrates im Erzbistum Köln, Tim Kurzbach, dringt auf eine Entscheidung über die Zukunft von Kardinal Rainer Maria Woelki.
  • Die deutschen Bischöfe dürften nicth von ihrem Ad-limina-Besuch Mitte November zurückkehren, ohne auf eine klare Antwort gedrängt zu haben.
  • Es gehe um weit mehr als nur um eine Personalfrage, sagte Kurzbach im Diözesanrat.

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Der Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln, Tim Kurzbach, dringt auf eine Entscheidung über die Zukunft von Kardinal Rainer Maria Woelki. "Ohne die Klärung der Kölner Kardinal-Frage werden wir nicht aus der Krise herauskommen. Die Frage muss jetzt endlich geklärt werden", sagte Kurzbach anlässlich der Vollversammlung der Vertretung der Laien am Wochenende. "Rom muss seiner Verantwortung gerecht werden. An dieser Frage hängt viel, viel mehr als eine bloße Personalie."

Kurzbach wandte sich mit einem Appell an die deutschen katholischen Bischöfe, die Mitte November nach Rom zu ihrem sogenannten Ad-limina-Besuch reisen und dort mit dem Papst und wichtigen Behördenleitern im Vatikan sprechen wollen: "Sie müssen die Römer auf die Kölner Frage stoßen! Sie dürfen nicht zurückkehren, ohne auf eine klare Antwort gedrängt zu haben."

"Wir leiden unter der Situation"

Papst Franziskus hatte Kardinal Woelki zunächst in eine Pause geschickt und ein Rücktrittsgesuch von ihm verlangt, nachdem der Kardinal im Zuge der Missbrauchsaufarbeitung in eine Vertrauenskrise geraten war. Anfang März kehrte Woelki in sein Amt zurück. Über das Rücktrittsgesuch hat Franziskus noch nicht entschieden.

Zu Beginn der Vollversammlung berichtete Weihbischof Ansgar Puff über die Situation im Erzbistum, wie der Diözesanrat mitteilte. Mit Blick auf Forderungen zu demokratischeren Strukturen sagte Puff demnach: "Die Gestalt der Kirche ist weder der Absolutismus noch die Demokratie, sondern die Synodalität." Zitiert wird darüber hinaus ein nicht namentlich genannter Teilnehmer der Vollversammlung mit den Worten: "Wir leiden unter der Situation." Er habe sich dabei auf die allgemeine Stimmung bezogen, die engagierte Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum stark belaste.

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