ARCHITEKTUR

700 neue Außenleuchten für den Kölner Dom - das steckt dahinter

Anzeige

Am Ostersonntag gehen außen am Kölner Dom neue Leuchten in Betrieb. Was das bewirken soll und warum Naturschützer skeptisch sind.

Von KNA

Ab Ostersonntag erstrahlt der Kölner Dom in neuem Glanz. Vertreter von Stadtverwaltung, Kirche und einem Energieunternehmen schalten ab 21.30 Uhr schrittweise die neue LED-Beleuchtung an der gotischen Kathedrale ein. Statt der bisher rund 250 Halogen-Strahler kommen gut 700 LED-Leuchten zum Einsatz. Die Verantwortlichen erwarten neue Effekte – und etwa 80 Prozent weniger Lichtmenge und Energieverbrauch.

Laut Dombaumeister Peter Füssenich haben die alten Halogen-Lampen den Dom großflächig angestrahlt. Die LED-Leuchten im Strebewerk, innerhalb der Türme, an Ziertürmchen und Laufwegen machten nun die Dreidimensionalität des Bauwerks sichtbar.

Kritik von Naturschützern

Für die neue Beleuchtung kooperierten die Stadtverwaltung, die Dombauhütte, der Energieversorger und ein Lichtplanungsbüro. Zur Premiere der LED-Lampen werden neben Füssenich unter anderem Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und Dompropst Guido Assmann erwartet.

Naturschützer kritisieren die neue Beleuchtung. Sie verschlimmere das Insektensterben und lasse lichtempfindliche Arten wie Fledermäuse und Eulen leiden, moniert der Bund für Umwelt und Naturschutz. Dem widerspricht der Energieversorger: Die neue Außenbeleuchtung setze Maßstäbe bei Nachhaltigkeit, Naturschutz und lichtemissionsarmer Gestaltung.

So reagiert das Energieunternehmen

„Statt großflächiger Lichtflutung aus der Ferne wird die Architektur nun mit akzentuiertem Streiflicht differenziert und fassadennah inszeniert.“ Dies reduziere die Lichtverschmutzung erheblich, heißt es. Auch lasse sich die Lichtfarbe warmtonig und damit insektenfreundlich anpassen. Zudem werde ab ein Uhr nachts die Lichtintensität erheblich gesenkt, der Dom „schlafen gelegt“.

Die bisherige Beleuchtung hatte laut Angaben eine Leistungsaufnahme von rund 54 Kilowatt. Bei der neuen Anlage belaufe sie sich durchschnittlich auf rund elf Kilowatt. Jährlich würden rund 63 Tonnen Kohlendioxid eingespart.

Anzeige