Vier Angestellte im Bistum Münster absolvieren Förderprogramm der Bischofskonferenz

Köster beklagt zu wenig Frauen-Bewerbungen auf Spitzenposten

Das Bistum Münster nimmt mit vier Angestellten am bundesweit ersten Förderprogramm für weibliche Führungskräfte in der Kirche teil. Generalvikar Norbert Köster hätte gern mehr Frauen in Spitzenpositionen – aber es fehlen Bewerbungen.

Anzeige

Das bundesweit erste Förderprogramm für weibliche Führungskräfte in der katholischen Kirche stößt auf großes Interesse. Während 40 Teilnehmerinnen noch die Seminare zu Leitungsfragen absolvieren – vier davon im Bistum Münster – gebe es bereits eine hohe Nachfrage nach einem weiteren Programm, sagt die Geschäftsführerin des Hildegardis-Vereins, Birgit Mock.

Der Verein, der seit über 100 Jahren die akademische Aus- und Weiterbildung von jungen Katholikinnen unterstützt, führt das Förderprogramm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz durch.

 

Nur jeder sechste Chef im Bistum ist eine Frau

 

Die Teilnehmerinnen aus dem Bistum Münster sind im Generalvikariat tätig und werden von je einer Mentorin begleitet. Nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle und Recherchen von „Kirche+Leben“ sind dort und im Offizialat Vechta derzeit sechs von 35 Positionen in der (Haupt-)Abteilungsleitung von Frauen besetzt – also nur ein Sechstel. Ähnlich sieht es bei bischöflichen Schulen und im Bereich der Caritas aus.

Generalvikar Norbert Köster erklärte im Interview mit „Kirche+Leben“, der geringe Frauenanteil in kirchlichen Spitzenfunktionen habe auch damit zu tun, dass die wichtigsten Posten in der Kirche „Priestern und Bischöfen vorbehalten sind und diese Ämter damit Frauen zur Zeit nicht möglich sind“.

 

Deutschlandweit gesucht – ohne Erfolg

 

Bei der jüngsten Besetzung der Seelsorgeamtsleitung im Generalvikariat sei zudem deutschlandweit gesucht worden – doch habe sich der Wunsch nach einer Frau in dieser Position nicht verwirklichen lassen. „Da Frauen zurückhaltender sind, wenn es um die Bewerbung auf Führungspositionen geht, ist es wichtig, Frauen Mut zu machen“, sagte Köster. Zudem müsse auch in der Kirche an einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Karriere gearbeitet werden.

Köster kündigte indes an, dass in Zukunft eine Frau die Fachstelle Bildungsmanagement im Generalvikariat leiten und damit für alle Bildungseinrichtungen im Bistum verantwortlich sein werde.

Das gesamte Interview in „Kirche+Leben“
In der aktuellen Ausgabe der münsterschen Bistumszeitung (Ausgabe zum 2. April 2017) können Sie das vollständige Interview mit Generalvikar Norbert Köster lesen.
Zur Bestellung der gedruckten Ausgabe von „Kirche+Leben“
Zum E-Paper der aktuellen Ausgabe

Anzeige