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Josef Holtkotte (58), Bundespräses und damit geistlicher Leiter des katholischen Sozialverbands Kolpingwerk Deutschland, wird Weihbischof im Erzbistum Paderborn. Seine Ernennung durch Papst Franziskus wurde am Mittwoch zeitgleich in Rom und Paderborn bekanntgegeben. Holtkotte folgt auf Hubert Berenbrinker (71), der im Herbst 2020 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Weihbischof niedergelegt hatte. Die Bischofsweihe soll am 26. September im Paderborner Dom stattfinden.
Seit 2012 ist Holtkotte als Bundespräses des Kolpingwerks mit Sitz in Köln tätig und seit 2014 zugleich Präses des Kolpingwerks Europa. Der Geistliche gehört der Synodalversammlung des Reformdialogs Synodaler Weg an, mit dem die katholische Kirche in Deutschland einen Weg in die Zukunft sucht.
Schon Paderborner Kolping-Präses
Holtkotte wurde 1963 in Castrop-Rauxel geboren. Nach dem Theologie- und Philosophiestudium in Paderborn und Wien empfing er 1990 die Priesterweihe. Es folgten Jahre als Vikar in Verl und Paderborn.
Von 1997 bis 2005 war er Diözesanpräses des Kolpingwerks in Paderborn. Anschließend arbeitete er als Pfarrer in St. Jodokus Bielefeld, bevor er 2012 Bundespräses des Kolpingwerks wurde. Der nach dem Kerpener Schuhmachergesellen und späteren Geistlichen Adolph Kolping (1813-1865) benannte Verband zählt rund 220.000 Mitglieder. Schwerpunkte der Arbeit sind die Bildung junger Menschen, die Arbeitswelt, die Familie und die Eine Welt.
Kolping-Vorsitzende: Guter Prediger und Seelsorger
Kolping-Bundesvorsitzende Ursula Groden-Kranich zeigte sich erfreut über die Ernennung. "Ich habe Josef Holtkotte als exzellenten Prediger kennen und schätzen gelernt, dem es gelingt, die Frohe Botschaft den Menschen in guter Art und Weise nahezubringen." Er sei ein überzeugender, dialogbereiter und sympathischer Seelsorger, weshalb sich viele Menschen mit ihren persönliche Sorgen an ihn wendeten.
Das Erzbistum Paderborn umfasst 19 Dekanate mit 627 Pfarrgemeinden in 114 Seelsorgeeinheiten (Pastoralverbünde und Pfarreien). Mit rund 1,5 Millionen Mitgliedern nimmt es Rang fünf unter den 27 deutschen Diözesen ein. Zugleich gilt Paderborn mit 7,15 Milliarden Euro Vermögen als reichstes deutsches Bistum, wobei nicht alle Diözesen einheitlich bilanzieren.
Update 13.05 Uhr: Biografie, Reaktion Kolpingwerk