Scharfe Kritik am Grundsatzprogramm der Rechtspopulisten

Kolpingwerk: Fünf Gründe gegen die AfD

Das Kolpingwerk hat scharfe Kritik am Grundsatzprogramm der Alternative für Deutschland geäußert. „Die AfD ist keine Alternative“, heißt es in einer Erklärung des Bundesvorstands des Verbandes.

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Vor der Europawahl am 26. Mai hat das Kolpingwerk scharfe Kritik am Grundsatzprogramm der Alternative für Deutschland geäußert. „Die AfD ist keine Alternative“, heißt es in einer Erklärung des Bundesvorstands des Verbandes.

Die Kolping-Erklärung in Kurzform und in ganzer Länge im Internet.

Das Kolpingwerk Deutschland erklärt, es gebe fundamentale Unterschiede zwischen dem, wofür die AfD steht, und den Werten für die das Kolpingwerk eintritt:

 

Europa- und Familienpolitik

 

1. Die AfD lehne ein geeintes Europa ab und fordere eine Beschränkung der Europäischen Union (EU) auf rein wirtschaftliche Angelegenheiten. Für das Kolpingwerk sei dagegen der Frieden in der EU ein wesentliches Politikziel.

2. In der Familienpolitik werde das „rassistische Denken“ der AfD besonders deutlich, denn deutsche Kinder würden höher bewertet als nichtdeutsche. „Kinder nicht deutscher Eltern als vernachlässigbar zu betrachten, verbietet das christliche Menschenbild“, erklärt der Verband.

 

Klimawandel und Zuwanderung

 

3. Die AfD leugne den Klimawandel und die Erderwärmung. Dabei seien Klimaschutz und Klimapolitik „der einzige Weg, um die Schöpfung zu bewahren“, so das Kolpingwerk.

4. Migration und Zuwanderung würden nach Ansicht des Verbandes mit der AfD nicht gelingen. „Das Kolpingwerk betrachtet Geflüchtete nicht als Menschen zweiter Klasse.“ Das christliche Menschenbild verbiete jede Form  der Hilfeverweigerung.

 

Miteinander der Religionen

 

5. Auch ein friedliches Miteinander der Religionen sei mit der AfD nicht möglich, heißt es in der Erklärung. Die AfD zeichne in ihrem Grundsatzprogramm ein Bild der islamischen Machtstärkung gegenüber der christlichen Kultur. „Der Glaube an den einen Gott verpflichtet uns zugleich zum Dialog mit allen Menschen guten Willens“, stellt das Kolpingwerk fest.

Nach Auffassung des katholischen Verbandes dürfen jene nicht verurteilt werden, die auch aus Enttäuschung und Frustration mit der AfD sympathisierten oder sie sogar wählten.

 

Reaktion der AfD

 

Die stellvertretende Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Beatrix von Storch, wies die Kritik an Inhalten ihrer Partei scharf zurück. Sie sagte dem Internetportal katholisch.de, wenn das Kolpingwerk meine, eine Art Wahlempfehlung gegen die AfD aussprechen zu müssen, überschätze es sich maßlos.

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