Gebets-Ruf und Arbeitshilfe in Münster für „synodalen Weg“

Kolpingwerk startet Gebets-Initiative zur Erneuerung der Kirche

Das Kolpingwerk im Bistum Münster hat eine Gebets-Initiative zur Erneuerung der Kirche gestartet. Die Auseinandersetzungen mit den aktuellen Streitfragen der Kirche sollen so spirituell begleitet werden.

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Das Kolpingwerk im Bistum Münster hat eine Gebets-Initiative zur Erneuerung der Kirche gestartet. In einem Gebet und einer dazugehörigen Arbeitshilfe werden dabei die aktuellen Diskussionen und Streitpunkte wie etwa die Rolle der Frau in der katholischen Kirche angesprochen. Weihbischof Stefan Zekorn lobte die Initiative bei der Vorstellung in Münster als einen „unverzichtbaren Teil des Erneuerungsprozesses“ neben der theologischen und politischen Auseinandersetzung.

Die liturgische Arbeitshilfe kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Das Kolpingwerk kann bei dem Angebot auf eine lange Tradition aufbauen, sagte der Geschäftsführer des Kolping-Diözesanverbands, Uwe Slüter: „Seit fast 70 Jahren wandert ein Gebetsaufruf täglich von Kolpingsfamilie zu Kolpingsfamilie durch das gesamte Bistum.“

Dieser Gebetsruf ist nun mit Blick auf die derzeitigen Auseinandersetzungen innerhalb der Kirche neu formuliert worden. Zusätzlich wurde eine Arbeitsmappe erstellt, in der Texte, Bilder und Lieder zum Thema von 20 Autorinnen und Autoren gesammelt worden sind. Unter dem Titel „Sende deinen Geist aus und erneuere das Antlitz deiner Kirche“ kamen dabei unter anderem Beiträge von Ordensleuten, Schriftstellern und Künstlern zusammen. Das Material soll Platz in Gottesdiensten, Gebetsgruppen und im persönlichen Gebet finden.

 

„Gebet spielt eine entscheidende Rolle“

 

Kolping-Diözesanseelsorgerin Alexandra Damhus zeigte sich überzeugt, dass bei allen kirchlichen Veränderungen auch das Gebet eine entscheidende Rolle spielen werde. „Wir sehen es damit als wichtigen Bestandteil des synodalen Prozesses.“ Es sei für den Verband eine Herzensangelegenheit, dass „so viele Menschen wie möglich an so vielen Orten wie möglich“ regelmäßig das Gebet sprächen. „Damit wird es auch zu einem deutlichen politischen Zeichen“. Damhus hat das Projekt federführend geleitet.

Im Gebet selbst werden die derzeitigen Streitpunkte zurückhaltend thematisiert. Männer und Frauen könnten im „Miteinander in allen Diensten und Ämtern zu einer Kirche beitragen, die erneuert in die Zukunft geht“, heißt es darin etwa.

Die Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster, Kerstin Stegemann, nannte die Aktion eine wichtige Ergänzung zu den vielen „lauten Initiativen, die es derzeit gibt“, die wichtig, aber nicht jedermanns Sache seien. Es komme darauf an, bei der Erneuerung der Kirche keine Gräben zu ziehen, „sondern Verständnis füreinander zu schaffen und auf andere Positionen einzugehen“.

 

Zekorn: „Demonstration und Gebet haben beide ihren Platz“

 

Auch Weihbischof Zekorn sah in der Gebets-Initiative eine unverzichtbare Dimension der Auseinandersetzung der Kirche mit ihren aktuellen Problemen: „Ich kann Gott um etwas bitten, aber ich kann ihm gegenüber keine Demonstration veranstalten.“ Deshalb habe beides Platz, müsse aber voneinander getrennt werden.

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