Pastoralplan der Gemeinde Seliger Niels Stensen in Lengerich steht kurz vor dem Abschluss

Kommt eine Jugendkirche nach Lienen?

Ein Ehepaar als Gemeindeleiter? Ein gemeinsamer Dankgottesdienst für Firmlinge und Konfirmanden? Eine eigene Jugendkirche? Die Gemeinde Seliger Niels Stensen macht sich intensiv Gedanken über ihre Zukunft. Aber noch ist der Pastoralplan nicht fertig.

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„Es wird konkreter“, lautete das einhellige Fazit der rund 40 Teilnehmer des zweiten Zukunftstags zum lokalen Pastoralplan der Pfarrgemeinde Seliger Niels Stensen in Lengerich. Nicht alles war neu an diesem Mittwochabend, aber vieles – allem voran die Räumlichkeiten im Pfarrzentrum St. Margareta und der leitende Pfarrer, Prälat Peter Kossen. „Wir erhoffen uns als Weihnachtsgeschenk, dass der neu gewählte Pfarreirat im November über den endgültigen Pastoralplan abstimmen kann“, sagte Alois Thomes, Vorsitzender des Pfarreirates.

Die siebenköpfige Steuerungsgruppe aus dem Pfarreirat hatte für den Pastoralplan das Bild einer  Landkarte für die Zukunft der Gemeinde gewählt: „Welche Wege wollen wir gehen, oder sollen Pfade auch stillgelegt werden, weil sie nicht mehr gepflegt werden?“, fragte Prälat Peter Kossen in die Runde. In einer geballten halben Stunde zeichnete er die Ideen der Steuerungsgruppe auf. 16 solcher „Pfade“ waren stichwortartig an die Wand gepinnt.

 

Spiritualität, Strukturen, Gottesdienstformen

 

Sie reichten von spirituellen Themen über praktische Strukturen bis hin zu neuen Gottesdienstformen. Peter Kossen berichtete von einem Besuch der neuen Pastoralreferentin Carina Wessels und ihm in einer Gemeinde im Bistum Osnabrück. Dort würde Begleitung von bereits verheirateten Paaren angeboten. „Wäre so ein Projekt auch etwas für unsere Gemeinde?“

Prälat Peter Kossen wies darauf hin, wie wichtig so ein Planungspapier für Pfarrgemeinden generell sei: „Geld wird nur investiert, wenn das Bistum feststellt: Die Gemeinde hat dort einen Schwerpunkt in ihrem Pastoralplan.“ Ein solcher Schwerpunkt könne für die Teilgemeinde Lienen beispielsweise die Einrichtung einer Jugendkirche sein. Schon jetzt sähen die Baupläne für das neue Pfarrzentrum an dem Hauptschiff von Maria Frieden eine flexible Bestuhlung vor, die Visionen in die Richtung zulassen. Bei aller Planung müsse man sich immer wieder vor Augen führen: „Wer steht in unserer Mitte, wer gibt uns Halt?“ So könne man ausgehend von Jesus Christus in die Zukunft blicken.

 

Ehrenamtliche Gemeindeleitung?

 

Alois Thomes forderte die Teilnehmer anschließend auf, Arbeitsgruppen zu bilden, und sich Themen aus den 16 Pfaden auszusuchen und darüber weiter zu diskutieren. Zur Gemeindeleitung durch ehrenamtliche Teams gab es positive Resonanz: „Nicht alles muss ein Pfarrer entscheiden“, machte Prälat Peter Kossen deutlich. 

Gleich zwei Gruppen mit je acht Teilnehmern bildeten den Schwerpunkt zum Thema Ökumene: „Warum kann es nicht einen gemeinsamen Dankgottesdienst für Firmlinge und Konfirmanden geben?“ Kindern und Jugendlichen sei der Unterscheid katholisch – evangelisch heute kaum mehr vermittelbar, diskutierte die Gruppe um Pfarreiratskandidatin Elisabeth Fischer. „Ökumene und Jugendarbeit sind die Zukunftsthemen. Wenn wir neue Wege gehen wollen, müssen wir das machen“, meinte Elke Geretzki aus der anderen Arbeitsgruppe nachdrücklich.

Ob es anders geht, und vielleicht auch die „stillgelegten“ Pfade wie parallel stattfindende Sonntagsgottesdienste neu betreten werden müssen – das sind die Arbeitsfelder, die in den nächsten zwei Monaten Prälat Peter Kosen und der bald neu gewählte Pfarreirat beackern müssen.

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