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Der neue Papst ist gewählt: Kardinal Robert Francis Prevost (69) ist Papst Leo XIV. Der erste US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri.
Zweiter Wahltag, Donnerstag, 8. Mai 2025
20.10: Während auf dem Petersplatz immer noch Menschen auf Italienisch „Papa Leone!“ („Papst Leo!“) rufen, arbeitet das Kirche+Leben-Team mit Nachdruck an weiteren spannenden Hintergründen zum neuen Papst Leo XIV. In Kürze können Sie auf unserer Homepage erste Reaktionen lesen - wir sind im Kontakt mit Ansprechpartnern sowohl in Rom, als auch in den USA und im Bistum Münster. Zudem können Sie bald ein exklusives Kirche+Leben-Porträt über Leo XIV. lesen: Wie denkt der neue Papst, was hat ihn geprägt, wie stellt er sich Kirche vor?
Damit endet dieser Live-Ticker von der Wahl des 267. Papstes, 266. Nachfolger auf dem Stuhl Petri und dem direkten Nachfolger von Papst Franziskus. Schreiben Sie uns gern, wie Ihnen unsere Berichterstattung gefallen hat - und was Sie sich von Papst Leo XIV. erhoffen: redaktion(at)kirche-und-leben.de (Stichwort: Papst Leo XIV.). Wir danken für Ihr Interesse und wünschen einen guten Abend.
19.40: Papst Leo XIV. winkt noch einmal, lächelt - und verlässt die Benediktionsloggia wieder, eine gute Viertelstunde, nachdem er sie betreten und sich der Welt vorgestellt hatte. Friede, Synodalität - und Gottes Liebe für alle: Die ersten Worte des neuen Papstes Leo XIV. greifen viele Grundbegriffe seines Vorgängers Papst Franziskus auf. Er sprach davon, weiter voranzugehen - das klingt nach einer Fortsetzung des Weges einer sich weiter öffnenden katholischen Weltkirche.
19.35: Der neue Papst Leo XIV. spendet nun den päpstlichen Segen „Urbi et orbi“ (der Stadt Rom und dem Erdkreis) auf Lateinisch. Er trägt die rote Samt-Mozzetta und die rote Stola. Danach brandet erneut Applaus auf. Mehr zum neuen Papst finden Sie hier.
19:23: Papst Leo XIV. erscheint auf dem Petersplatz. „Der Friede seit mit euch allen“ sind seine ersten Worte auf Italienisch. „Liebe Schwestern und Brüder, dies ist der Gruß des Auferstandenen. Der Friede möge in eure Herzen, eure Familien, an alle Völker, auf die ganze Erde kommen.“ Nochmals sagt er: „Der Friede sei mit euch!“ Immer wieder wird er unterbrochen von „Leone“-Rufen. „Gott liebt uns alle - bedingungslos.“ Er erinnert daran, dass Papst Franziskus Rom und die Welt am vergangenen Ostersonntag gesegnet habe. „Diesen Segen möchte ich weiterführen: Dio ama tutti - Gott liebt alle! Ohne Angst, gemeinsam, Hand in Hand mit Gott gehen wir vorwärts. Wir sind Jünger Christi. Christus geht uns voran. Die Welt braucht sein Licht. Die Menschheit braucht ihn als Brücke, um zu Gott zu gelangen und seine Liebe zu erreichen. Helft uns, Gemeinschaft zu haben, damit wir ein Volk sind im Frieden. Danke, Papst Franziskus!“
„Ich möchte auch allen denjenigen Kardinälen danken, die mich ausgewählt haben als Nachfolger Petri. Gemeinsam mit euch allen wollen wir als Kirche weitergehen, um die Gerechtigkeit zu suchen und ohne Angst Jesus Christus treu zu sein und als Missionare des Evangeliums tätig zu sein.“
„Ich bin ein Sohn des heiligen Augustinus, der sagte: Mit euch bin ich Christ - und für euch bin ich Bischof. In diesem Sinn sind wir alle Gehende in Richtung unserer Heimat, die Gott uns vorbereitet hat.“
Auf Spanisch spricht Papst Leo XIV. weiter und grüßt vor allem die Menschen seiner früheren Diözese in Peru, wo Prevost über Jahre gelebt hat, bevor er Bischof in den USA wurde. Er spricht sich für eine „synodale Kirche“ aus, die weitergeht.
Sodann spricht Papst Leo XIV. mit allen zusammen das „Ave Maria“ auf Italienisch.
19:14: Kardinal Prevost ist zu Papst Leo XIV. (69) gewählt worden. Der US-Amerikaner stammt aus Chicago, gehört zum Augustiner-Orden und war zuletzt Präfekt des Bischofs-Dikasteriums. Er ist der erste Papst aus den Vereinigten Staaten - und stand auf keiner der bekannten Favoriten-Liste. Umso erstaunlicher, dass er so schnell - im vierten Wahlgang - gewählt wurde. Und nach dem Jesuiten-Papst Franziskus erneut ein Ordensmann. Jetzt warten alle, dass Papst Leo XIV. auf der Benediktionsloggia erscheint.
Sein Name ist Programm: Leo XIII. war als der große Sozialpapst bekannt.
19.13: Die Tür öffnet sich, der Kardinalprotodiakon erscheint. Er ruft: „Habemus Papam!“
19.00: Was für eine wunderbare Stimmung auf dem Petersplatz - unter immer noch wolkenlosem, blauem Himmel und der sanften Abendsonne, die über die hunderttausenden, friedlichen Menschen aus aller Welt scheint. So viele fröhliche Menschen, strahlend, winkend, springend … Und immer noch kommen weitere auf den Platz gelaufen. In den ersten Reihen indes haben sich die Fotografen der internationalen Presse aufgestellt und die gewaltigen Objektive ihrer Kamera nach oben gerichtet - auf die Benediktionsloggia, wo nunmehr jeden Moment das „Habemus Papam“ verkündet werden dürfte - und der Name des Gewählten. Der Kardinal-Protodiakon spricht auf Latein: „Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus papam! Eminentissimum ac Reverendissimum Dominum (Vorname), Sanctae Romanae Ecclesiae Cardinalem (Nachname), qui sibi nomen imposuit (gewählter Papstname).“ Auf Deutsch lautet die Formel: „Ich verkünde euch große Freude: Wir haben einen Papst! Seine Eminenz, den hochwürdigen Herrn (Vorname), der Heiligen Römischen Kirche Kardinal (Nachname), der sich den Namen (gewählter Papstname) gegeben hat.“
Danach tritt der Gewählte auf die Loggia, spricht einige Worte, die vatikanische und die italienische Nationalhymne erklingen und der neue Papst erteilt erstmals den Segen „Urbi et orbi“.
18.50: Inzwischen stehen die Menschen vom Petersplatz über die gesamte Via della Conciliazione bis zur Engelsburg. Es sind hunderttausende, viele rufen „Viva il papa - Es lebe der Papst“. Und alle warten, dass endlich die Tür zur Benediktionsloggia aufgeht, Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti erscheint und das „Habemus Papam“ verkündet - und natürlich den Namen des Gewählten. Der wird dann wenige Minuten später erscheinen. Erstes Anzeichen dafür, dass sich etwas tut: Wackeln am Vorhang - und das Erscheinen aller wahlberechtigten Kardinäle auf den Seitenbalkonen.
Derweil haben sich unten, direkt an der Absperrung vor den vielen Menschen, ältere Kardinäle eingefunden - so etwa Raniero Cantalamessa, der die Einführungsmeditation des Konklaves gehalten hat, zudem der deutsche frühere Kurienkardinal Walter Kasper, der frühere Präfekt des Bischofs-Dikasterium, Marc Ouellet und Seán Patrick O’Malley, ehemaliger Erzbischof von Boston. Sie haben den neuen Papst nicht mehr mitgewählt, weil sie über 80 Jahre alt sind. Alle gemeinsam blicken sie hoch zum Balkon der Petersbasilika.
18.45: Erste Reaktion eines Münsteraners vom Petersplatz: „Wahnsinn!“ Florian Knappheide, in Rom studierender Priesteramtskandidat des Bistums Münster, beschreibt im Telefonat mit Kirche+Leben die Spannung auf dem Petersplatz. „Wir stehen im Block ganz vorne auf dem Platz“, berichtet er von mehreren Priesteramtskandidaten aus dem Seminar Germanicum und sich selbst. „Ein historischer Moment, das spürt man.“
Und wer ist es geworden, was glauben die Menschen? „Da kann man hier gerade alles und gar nichts hören“, berichtet Florian Knappheide aus Rom.
Zunächst sei gar nicht klar gewesen, was da am Schornstein der Sixtinischen Kapelle passiere. „Da war kurz vorher noch eine Möwe und viele haben geklatscht. Dann kam das erste bisschen Rauch und wir haben gedacht: Schon wieder die Möwe.“ Dann aber wurde es eindeutig. „Seitdem wird hier auf dem Platz im Grunde durchgehend gejubelt.“ Viele Menschen hätten Tränen in den Augen, lägen sich in den Armen.
18.40: Die Musikcorps spielen bereits die Nationalhymnen des Vatikans und Italiens. In wenigen Minuten wird der Kardinalprotodiakon, der französische Kurienkardinal Dominique Mamberti, auf der Benediktionsloggia erscheinen und das „Habemus Papam“ und den Namen des Gewählten verkünden. Wer dieser Mann ist, können Sie hier lesen.
18.30: Mehrere Musikcorps und die Schweizer Garde marschieren musizierend auf den Petersplatz direkt unterhalb der Benediktionsloggia. Sie werden nach dem Erscheinen des neuen Papstes die vatikanische und die italienische Nationalhymne spielen.
18.20: Der Jubel auf dem Petersdom kennt kein Ende. Menschen tragen andere auf ihren Schultern, Fahnen aus Italien, Kanada, den USA, aus der Ukraine, Polen, Spanien und vielen anderen Staaten der Welt wogen über der gewaltigen Menschenmasse. Wie geht es jetzt weiter? Im Konklaveraum kleidet sich der neue Papst in der „Sala delle lacrime“ genannten Sakristei der Sixtinischen Kapelle in die weiße Soutane des Papstes. Zuvor war er gefragt worden, ob er die Wahl annimmt und welchen Namen er sich geben wird. Nachdem der neue Papst wieder die Sixtinische Kapelle betreten hat, leisten ihm alle wahlberechtigten Kardinäle das Gehorsamsversprechen.
Erst dann zieht er mit den Kardinälen hinüber in die Sala Regia, einen großen Saal zwischen der eigentlichen Petersbasilika und der Benediktionsloggia über dem Petersplatz. Während sich die Kardinäle auf die vier Balkone links und rechts des Mittelbalkons verteilen, tritt zunächst der Kardinalprotodiakon auf die Segensloggia, um das „Habemus Papam“ (Wir haben einen Papst) zu verkünden. Einige Minuten später wird sich dann der neue Papst der Weltöffentlichkeit zeigen. Das dürfte um kurz vor 19 Uhr der Fall sein.
18.10: Weißer Rauch!