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Konklave 2025 im Ticker: Papst Leo XIV. will Friede und Synodalität

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Der neue Papst ist gewählt: Kardinal Robert Francis Prevost (69) ist Papst Leo XIV. Der erste US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri.

Zweiter Wahltag, Donnerstag, 8. Mai 2025

20.10: Während auf dem Petersplatz immer noch Menschen auf Italienisch „Papa Leone!“ („Papst Leo!“) rufen, arbeitet das Kirche+Leben-Team mit Nachdruck an weiteren spannenden Hintergründen zum neuen Papst Leo XIV. In Kürze können Sie auf unserer Homepage erste Reaktionen lesen - wir sind im Kontakt mit Ansprechpartnern sowohl in Rom, als auch in den USA und im Bistum Münster. Zudem können Sie bald ein exklusives Kirche+Leben-Porträt über Leo XIV. lesen: Wie denkt der neue Papst, was hat ihn geprägt, wie stellt er sich Kirche vor? 

Damit endet dieser Live-Ticker von der Wahl des 267. Papstes, 266. Nachfolger auf dem Stuhl Petri und dem direkten Nachfolger von Papst Franziskus. Schreiben Sie uns gern, wie Ihnen unsere Berichterstattung gefallen hat - und was Sie sich von Papst Leo XIV. erhoffen: redaktion(at)kirche-und-leben.de (Stichwort: Papst Leo XIV.). Wir danken für Ihr Interesse und wünschen einen guten Abend.

19.40: Papst Leo XIV. winkt noch einmal, lächelt - und verlässt die Benediktionsloggia wieder, eine gute Viertelstunde, nachdem er sie betreten und sich der Welt vorgestellt hatte. Friede, Synodalität - und Gottes Liebe für alle: Die ersten Worte des neuen Papstes Leo XIV. greifen viele Grundbegriffe seines Vorgängers Papst Franziskus auf. Er sprach davon, weiter voranzugehen - das klingt nach einer Fortsetzung des Weges einer sich weiter öffnenden katholischen Weltkirche.

19.35: Der neue Papst Leo XIV. spendet nun den päpstlichen Segen „Urbi et orbi“ (der Stadt Rom und dem Erdkreis) auf Lateinisch. Er trägt die rote Samt-Mozzetta und die rote Stola. Danach brandet erneut Applaus auf. Mehr zum neuen Papst finden Sie hier.

19:23: Papst Leo XIV. erscheint auf dem Petersplatz. „Der Friede seit mit euch allen“ sind seine ersten Worte auf Italienisch. „Liebe Schwestern und Brüder, dies ist der Gruß des Auferstandenen. Der Friede möge in eure Herzen, eure Familien, an alle Völker, auf die ganze Erde kommen.“ Nochmals sagt er: „Der Friede sei mit euch!“ Immer wieder wird er unterbrochen von „Leone“-Rufen. „Gott liebt uns alle - bedingungslos.“ Er erinnert daran, dass Papst Franziskus Rom und die Welt am vergangenen Ostersonntag gesegnet habe. „Diesen Segen möchte ich weiterführen: Dio ama tutti - Gott liebt alle! Ohne Angst, gemeinsam, Hand in Hand mit Gott gehen wir vorwärts. Wir sind Jünger Christi. Christus geht uns voran. Die Welt braucht sein Licht. Die Menschheit braucht ihn als Brücke, um zu Gott zu gelangen und seine Liebe zu erreichen. Helft uns, Gemeinschaft zu haben, damit wir ein Volk sind im Frieden. Danke, Papst Franziskus!“

„Ich möchte auch allen denjenigen Kardinälen danken, die mich ausgewählt haben als Nachfolger Petri. Gemeinsam mit euch allen wollen wir als Kirche weitergehen, um die Gerechtigkeit zu suchen und ohne Angst Jesus Christus treu zu sein und als Missionare des Evangeliums tätig zu sein.“

„Ich bin ein Sohn des heiligen Augustinus, der sagte: Mit euch bin ich Christ - und für euch bin ich Bischof. In diesem Sinn sind wir alle Gehende in Richtung unserer Heimat, die Gott uns vorbereitet hat.“

Auf Spanisch spricht Papst Leo XIV. weiter und grüßt vor allem die Menschen seiner früheren Diözese in Peru, wo Prevost über Jahre gelebt hat, bevor er Bischof in den USA wurde. Er spricht sich für eine „synodale Kirche“ aus, die weitergeht. 

Sodann spricht Papst Leo XIV. mit allen zusammen das „Ave Maria“ auf Italienisch. 

19:14: Kardinal Prevost ist zu Papst Leo XIV. (69) gewählt worden. Der US-Amerikaner stammt aus Chicago, gehört zum Augustiner-Orden und war zuletzt Präfekt des Bischofs-Dikasteriums. Er ist der erste Papst aus den Vereinigten Staaten - und stand auf keiner der bekannten Favoriten-Liste. Umso erstaunlicher, dass er so schnell - im vierten Wahlgang - gewählt wurde. Und nach dem Jesuiten-Papst Franziskus erneut ein Ordensmann. Jetzt warten alle, dass Papst Leo XIV. auf der Benediktionsloggia erscheint.

Sein Name ist Programm: Leo XIII. war als der große Sozialpapst bekannt. 

19.13: Die Tür öffnet sich, der Kardinalprotodiakon erscheint. Er ruft: „Habemus Papam!“

19.00: Was für eine wunderbare Stimmung auf dem Petersplatz - unter immer noch wolkenlosem, blauem Himmel und der sanften Abendsonne, die über die hunderttausenden, friedlichen Menschen aus aller Welt scheint. So viele fröhliche Menschen, strahlend, winkend, springend … Und immer noch kommen weitere auf den Platz gelaufen. In den ersten Reihen indes haben sich die Fotografen der internationalen Presse aufgestellt und die gewaltigen Objektive ihrer Kamera nach oben gerichtet - auf die Benediktionsloggia, wo nunmehr jeden Moment das „Habemus Papam“ verkündet werden dürfte - und der Name des Gewählten. Der Kardinal-Protodiakon spricht auf Latein: „Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus papam! Eminentissimum ac Reverendissimum Dominum (Vorname), Sanctae Romanae Ecclesiae Cardinalem (Nachname), qui sibi nomen imposuit (gewählter Papstname).“ Auf Deutsch lautet die Formel: „Ich verkünde euch große Freude: Wir haben einen Papst! Seine Eminenz, den hochwürdigen Herrn (Vorname), der Heiligen Römischen Kirche Kardinal (Nachname), der sich den Namen (gewählter Papstname) gegeben hat.“

Danach tritt der Gewählte auf die Loggia, spricht einige Worte, die vatikanische und die italienische Nationalhymne erklingen und der neue Papst erteilt erstmals den Segen „Urbi et orbi“.

18.50: Inzwischen stehen die Menschen vom Petersplatz über die gesamte Via della Conciliazione bis zur Engelsburg. Es sind hunderttausende, viele rufen „Viva il papa - Es lebe der Papst“. Und alle warten, dass endlich die Tür zur Benediktionsloggia aufgeht, Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti erscheint und das „Habemus Papam“ verkündet - und natürlich den Namen des Gewählten. Der wird dann wenige Minuten später erscheinen. Erstes Anzeichen dafür, dass sich etwas tut: Wackeln am Vorhang - und das Erscheinen aller wahlberechtigten Kardinäle auf den Seitenbalkonen. 

Derweil haben sich unten, direkt an der Absperrung vor den vielen Menschen, ältere Kardinäle eingefunden - so etwa Raniero Cantalamessa, der die Einführungsmeditation des Konklaves gehalten hat, zudem der deutsche frühere Kurienkardinal Walter Kasper, der frühere Präfekt des Bischofs-Dikasterium, Marc Ouellet und Seán Patrick O’Malley, ehemaliger Erzbischof von Boston. Sie haben den neuen Papst nicht mehr mitgewählt, weil sie über 80 Jahre alt sind. Alle gemeinsam blicken sie hoch zum Balkon der Petersbasilika.

18.45: Erste Reaktion eines Münsteraners vom Petersplatz: „Wahnsinn!“ Florian Knappheide, in Rom studierender Priesteramtskandidat des Bistums Münster, beschreibt im Telefonat mit Kirche+Leben die Spannung auf dem Petersplatz. „Wir stehen im Block ganz vorne auf dem Platz“, berichtet er von mehreren Priesteramtskandidaten aus dem Seminar Germanicum und sich selbst. „Ein historischer Moment, das spürt man.“ 

Und wer ist es geworden, was glauben die Menschen? „Da kann man hier gerade alles und gar nichts hören“, berichtet Florian Knappheide aus Rom.

Zunächst sei gar nicht klar gewesen, was da am Schornstein der Sixtinischen Kapelle passiere. „Da war kurz vorher noch eine Möwe und viele haben geklatscht. Dann kam das erste bisschen Rauch und wir haben gedacht: Schon wieder die Möwe.“ Dann aber wurde es eindeutig. „Seitdem wird hier auf dem Platz im Grunde durchgehend gejubelt.“ Viele Menschen hätten Tränen in den Augen, lägen sich in den Armen.

18.40: Die Musikcorps spielen bereits die Nationalhymnen des Vatikans und Italiens. In wenigen Minuten wird der Kardinalprotodiakon, der französische Kurienkardinal Dominique Mamberti, auf der Benediktionsloggia erscheinen und das „Habemus Papam“ und den Namen des Gewählten verkünden. Wer dieser Mann ist, können Sie hier lesen.

18.30: Mehrere Musikcorps und die Schweizer Garde marschieren musizierend auf den Petersplatz direkt unterhalb der Benediktionsloggia. Sie werden nach dem Erscheinen des neuen Papstes die vatikanische und die italienische Nationalhymne spielen. 

18.20: Der Jubel auf dem Petersdom kennt kein Ende. Menschen tragen andere auf ihren Schultern, Fahnen aus Italien, Kanada, den USA, aus der Ukraine, Polen, Spanien und vielen anderen Staaten der Welt wogen über der gewaltigen Menschenmasse. Wie geht es jetzt weiter? Im Konklaveraum kleidet sich der neue Papst in der „Sala delle lacrime“ genannten Sakristei der Sixtinischen Kapelle in die weiße Soutane des Papstes. Zuvor war er gefragt worden, ob er die Wahl annimmt und welchen Namen er sich geben wird. Nachdem der neue Papst wieder die Sixtinische Kapelle betreten hat, leisten ihm alle wahlberechtigten Kardinäle das Gehorsamsversprechen. 

Erst dann zieht er mit den Kardinälen hinüber in die Sala Regia, einen großen Saal zwischen der eigentlichen Petersbasilika und der Benediktionsloggia über dem Petersplatz. Während sich die Kardinäle auf die vier Balkone links und rechts des Mittelbalkons verteilen, tritt zunächst der Kardinalprotodiakon auf die Segensloggia, um das „Habemus Papam“ (Wir haben einen Papst) zu verkünden. Einige Minuten später wird sich dann der neue Papst der Weltöffentlichkeit zeigen. Das dürfte um kurz vor 19 Uhr der Fall sein. 

18.10: Weißer Rauch!

 

 

18.10: Weißer Rauch in Rom! Und zwar kräftig und eindeutig! Die Glocken am Petersdom läuten! Im vierten Wahlgang haben die 133 Kardinäle einen neuen Papst gewählt. Wer es geworden ist, wissen wir damit noch nicht. Das wird erst bekannt, wenn Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti auf der Benediktionsloggia des Petersdoms das berühmte „Habemus Papam“ rufen und den Namen des neuen Papstes nennen wird. Bis dahin dürfte es noch 30 bis 45 Minuten dauern.

Der Petersplatz ist voll mit Menschen, von überall strömen sie her. Die Menschen applaudieren, schwenken Fahnen, jubeln unter der sich allmählich senkenden Sonne über dem Petersdom.

Zuletzt war der Deutsche Joseph Ratzinger 2005 ebenfalls im vierten Wahlgang Papst Benedikt XVI. geworden. Schneller war seit Beginn des 20. Jahrhunderts nur 1939 Eugenio Pacelli bereits im dritten Wahlgang zu Papst Pius XII. gewählt worden, Johannes XXIII. 1958 erst im elften, Paul VI. 1963 im vierten Wahlgang, ebenso Johannes Paul I. im Drei-Päpste-Jahr 1978. Dessen Nachfolger Johannes Paul II. benötigte wenige Wochen später acht Wahlgänge. Jorge Mario Bergoglio schließlich wurde 2012 im fünften Wahlgang Papst Franziskus.

18.00: Eine Taube hat die Möwen abgelöst und lässt sich auf dem Dachfirst nahe dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle nieder. Immerhin: Die Taube - und nicht die Möwe - ist ein Symbol für den Heiligen Geist. 

Sonst tut sich da oben nichts: Offenbar ist auch der vierte Wahlgang ohne einen Papst am Ende abgeschlossen worden. Für diesen Fall gibt es keinen schwarzen Rauch, sondern der fünfte Wahlgang schließt sich direkt an. 

Wer wählt da in der Sixtinischen Kapelle überhaupt? Und wie wird gewählt?

Zum Papst gewählt werden kann theoretisch jeder unverheiratete, katholisch getaufte Mann. Zu einem Mindestalter gibt es keine eindeutigen Aussagen - wohl zu einem Bischof, und der muss 35 Jahre alt sein. Immerhin ist der Papst ja Bischof von Rom. Eine fehlende Weihe – der Gewählte ist Bischof von Rom – würde nachgeholt. Faktisch dürfte der neue Papst aber zu den wählenden Kardinälen gehören.

Zur Abgabe ihres Stimmzettels treten die 133 Kardinäle nacheinander und „allen sichtbar mit erhobener Hand“ vor den Altar der Sixtina, legen den Zettel in die Urne und sprechen eine weitere Eidesformel: „Ich rufe Christus, der mein Richter sein wird, zum Zeugen an, dass ich den gewählt habe, von dem ich glaube, dass er nach Gottes Willen gewählt werden sollte.“

Die Kardinäle sollen in „möglichst verstellter, aber deutlicher Schrift“ einen Namen auf den Stimmzettel schreiben und diesen zweimal falten. Auf dem Stimmzettel ist oben aufgedruckt: „Eligo in Summum Pontificem“, übersetzt: „Ich wähle zum Papst.“ Anschließend wird die Wahlurne geschüttelt und die Stimmen werden öffentlich ausgezählt, die Namen einzeln vorgelesen.

17.30: Eine Stunde nach Beginn des vierten Wahlgangs gibt es noch kein Rauchzeichen. Es tut sich nichts. Selbst die berühmten Möwen haben sich unterm wolkenfreien, blauen Himmel Roms rar gemacht. Dass aus dem Schornstein kein Rauch kommt, kann bedeuten: Der Wahlgang ist noch nicht beendet - oder es wurde wiederum kein Papst gewählt. Dann folgt umgehend Wahlgang fünf - und auf ihn dann definitiv Rauch. Aber wer weiß - womöglich braucht es auch einfach noch Zeit; denn wenn jetzt doch schon ein Papst gewählt ist, zeigten das schon bald weiße Rauchzeichen. Benedikt XVI., der „Wir-sind-Papst“-Papst aus Deutschland hatte es 2005 in eben diesem vierten Wahlgang geschafft … 

Wer weiß, vielleicht gibt es auch gar keinen Papst? Mit dieser kruden Idee der „Malachiasweissagung“ hat sich unser Kollege Louis Berger in einem - nunja - interessanten Beitrag auseinandergesetzt. Viel Spaß beim Lesen …

16.30: Erneut kommen die 133 Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle zusammen, um einen neuen Papst zu wählen. Am Vormittag war ihnen das im zweiten und dritten Wahlgang dieses Konklaves nicht gelungen. Auf dem Petersplatz versammeln sich wieder hunderte Menschen und verfolgen gebannt, ob und wann aus dem Schornstein Rauch aufsteigt.

Erneut gilt: Sollte auch der erste dieser zwei für heute Nachmittag vorgesehenen Wahlgänge erfolglos sein, wird kein Rauch aufsteigen, sondern direkt der nächste, dann fünfte Wahlgang angeschlossen. Spätestens nach dem wird es ein Rauchzeichen geben. Ist der schwarz, folgt morgen der sechste Wahlgang. Ist er weiß, ist ein neuer Papst gefunden.

Alle wichtigen Fragen rund um das Konklave haben wir in einem FAQ zusammengestellt, das Sie hier finden.

12.15: Kardinaldekan Giovanni Battista Re (91) hofft auf weißen Rauch am heutigen Abend. Re ist Sprecher sämtlicher Kardinäle und müsste qua Amt eigentlich das Konklave leiten. Weil er die Altersgrenze von 80 überschritten hat, darf er nicht mehr an der Wahl teilnehmen. In  „Bild.de“ sagte er: „Ich hoffe, dass ich heute Abend bei meiner Rückkehr nach Rom bereits den weißen Rauch vorfinde. Ich freue mich besonders, zu Beginn des Konklaves hier zu sein, damit der Heilige Geist kraftvoll wehen und der Papst gewählt werden kann, den die Kirche von heute und die Welt von heute braucht.“

Re soll sich laut „Bild” zurzeit in Pompei aufhalten. Gestern hatte er die Eucharistiefeier zum Beginn des Konklaves geleitet und am 26. April auch dem Requiem für den verstorbenen Papst Franziskus vorgestanden.

12.00: Doch weißer Rauch? Kurze Verwirrung auf dem Petersplatz, weil nach Minuten voll tiefschwarzen Qualms nun doch ziemlich weißer Rauch ausströmt. Dann läutet es auf einmal. - Doch die Sache klärt sich schnell: Der Kamin spuckte wohl nur kurz helle Reste der schwarzen Kartusche aus, inzwischen herrscht wieder Ruhe überm Sixtina-Dach. Und die Glocken? Sie schlugen schlichtweg Punkt zwölf.

11.51: Erneut quillt schwarzer Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle. Damit ist auch der dritte Wahlgang dieses Konklaves erfolglos gewesen – die 133 Kardinäle konnten sich nicht auf einen Papst einigen.

Die Kardinäle kehren nun zurück ins vatikanische Gästehaus Casa Santa Marta. Dort werden sie ein Mittagessen und eine Siesta erwarten, bis sie am Nachmittag wohl ab 16.30 Uhr erneut zusammenkommen – zum vierten und womöglich zum fünften Wahlgang.

11.30: Am Kamin der Sixtinischen Kapelle tut sich weiterhin nichts. Das dürfte bedeuten, dass nach einem erfolglosen zweiten direkt der dritte Wahlgang begonnen hat. Beim letzten Konklave 2013 kündete um 11.38 Uhr schwarzer Rauch von einem dritten erfolglosen Wahlgang. Damals nahmen 117 Kardinäle an der Wahl teil - jetzt sind es 16 mehr. 

Gleichwohl könnte sich das Konklave auch der Erfolgsgeschichte des Konklaves 1939 nähern, als Eugenio Pacelli im dritten Wahlgang zu Papst Pius XII. gewählt wurde. Es war das kürzeste Konklave seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Alle Papstwahlen danach brauchten länger. Pacelli war zuvor Kardinalstaatssekretär - wie jetzt Kardinal Pietro Parolin, der nicht nur dieses Konklave leitet, sondern auch als einer von vielen Favoriten auf das Papstamt gehandelt wird. Der letzte Wahlleiter, der selber zum Papst gewählt wurde, war Joseph Ratzinger, der 2005 als Benedikt XVI. aus dem Konklave hervorging - im vierten Wahlgang.

11.00: Weiterhin kein Rauchzeichen aus der Sixtinischen Kapelle, rund zwei Stunden nach Beginn des zweiten Wahlgangs dieses Konklaves. Die 133 wahlberechtigten Kardinäle scheinen sich noch nicht auf einen Nachfolger von Papst Franziskus geeinigt und direkt den dritten Wahlgang begonnen zu haben. Aus Deutschland stammen drei der Papstwähler: der Münchner Kardinal Reinhard Marx, der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und der in Rom lebende Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller. Manche Medien glauben, auch unter ihnen gebe es Papabili. Welche Chancen wer von ihnen wirklich in diesem Konklave hat, lesen Sie hier.

10.35: Weiße Wolken ziehen über den Vatikan, aber von Rauch aus der Sixtinischen Kapelle kann keine Rede sein - weder schwarzer noch weißer. Es kann also sein, dass der zweite Wahlgang noch nicht abgeschlossen ist oder dass er erfolglos geblieben ist. Im letzten Fall gibt es nämlich gar keinen Rauch und der dritte Wahlgang schließt sich an. Sollte jedoch ein Papst gefunden sein, gibt es in den nächsten Minuten weißen Rauch. Dann ändert sich für diesen Mann alles - und für die Kirche womöglich auch. Lesen Sie dazu den Leitartikel von Chefredakteur Markus Nolte.

10.00: Der zweite Wahlgang dieses Konklaves läuft, der erste dieses Tages. Nimmt man die Zeit der Eidablegung vom Einzug in die Sixtinische Kapelle als Grundlage, müsste die Stimmabgabe allmählich abgeschlossen sein - jedenfalls dann, wenn der Wahlgang, wie vorgesehen, um 9.15 Uhr begonnen hat. Jeder einzelne Kardinal schreitet ja einzeln zur Wahlurne und spricht eine weitere Eidesformel: „Ich rufe Christus, der mein Richter sein wird, zum Zeugen an, dass ich den gewählt habe, von dem ich glaube, dass er nach Gottes Willen gewählt werden sollte.“ Viele weitere Fragen rund um das Konklave beantworten wir Ihnen in unserem FAQ.

Der erste Wahlgang gestern war um 21 Uhr erfolglos abgeschlossen worden. Sollte auch dieser zweite Wahlgang keinen Papst hervorbringen, schließt sich - ohne jegliches Rauchzeichen - umgehend der dritte Wahlgang an. Spätestens danach - wohl in der Mittagszeit - muss es Rauch geben: schwarz für eine erfolglose Wahl, weiß für einen neuen Papst. Mehr zum Zeitplan des Konklaves finden Sie hier. Sollte schon der zurzeit laufende zweite Wahlgang erfolgreich sein, dürfte gegen 10.30 Uhr mit - weißem! - Rauch zu rechnen sein.

Unterdessen ziehen draußen auf dem Petersplatz dunkle Wolken auf, nur ab und an lugt noch blauer Himmel durch die graue Decke. Auf dem Petersplatz sind einige hundert Menschen. Offenbar ist auch der Petersdom geöffnet, am rechten Zuweg hat sich eine - wenn auch verhältnismäßig kurze - Schlange gebildet. Das Heilige Jahr läuft ja dennoch weiter, und Touristen sind natürlich auch da, die die Basilika besuchen wollen. Welche Orte im Vatikan beim Konklave welche Rolle spielen, lesen Sie hier.

08.30: In der Capella Paolina sind die wahlberechtigten Kardinäle zur Morgenmesse zusammengekommen. Von dort sind es nur wenige Schritte bis in die Sixtinische Kapelle, wo im Anschluss der zweite Wahlgang dieses Konklaves beginnt. Bis zu vier sind für heute geplant. Nach jedem zweiten erfolglosen wird schwarzer Rauch zu sehen sein. Sollte in einem Wahlgang indes ein neuer Papst gewählt worden sein, wird umgehend weißer Rauch aus dem Schornstein über dem Petersplatz quillen.

Weiter wird darüber spekuliert, warum der erste Wahlgang gestern Nachmittag so lang dauerte. Erst nach mehr als drei Stunden zeigte schwarzer Rauch, dass noch kein Papst gewählt wurde. Zu hören ist, dass tatsächlich die einführende Meditation des über 80-jährigen Kardinals, Franziskaners und früheren Hauspredigers des Papstes, Raniero Cantalamessa, weit länger als geplant gedauert hat. Manche sprechen von 50 statt 15 Minuten. Aber gesichert sind diese Informationen nicht. Denn aus dem Konklave gibt es keine Informationen.

Erster Wahltag, Mittwoch, 7. Mai 2025

21.15: Für heute beenden wir unseren Live-Ticker. Morgen setzen wir am frühen Vormittag unsere Berichterstattung fort. Allen eine gute Nacht!

21.10: Es ist dunkel geworden über dem Petersplatz in Rom. Die 133 Kardinäle haben sich im ersten Wahlgang dieses Konklaves ungewöhnlich lange Zeit gelassen. Mehr als drei Stunden nach Beginn um 17.45 kam erstmals Rauch aus dem Kamin über der Sixtinischen Kapelle. Die schwarze Färbung sagte klar: Die Kardinäle konnten sich noch nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen.

Jetzt werden die Kardinäle in Bussen aus der Sixtinischen Kapelle ins vatikanische Gästehaus Santa Marta gebracht. Dort sind sie weiterhin völlig von der Außenwelt abgeschlossen. Handys wurden abgegeben, Störsender installiert, selbst Fenster und Jalousien wurden verschlossen. 

Morgen beginnt der Tag mit dem zweiten Wahlgang. Das nächste Rauchzeichen wird ab 10.30 Uhr erwartet - aber es sollte nicht wundern, wenn es auch dann deutlich länger dauert. Ohnehin: Sollte auch im zweiten Wahlgang kein Papst gewählt werden, wird kein Rauchzeichen gegeben, sondern direkt der dritte Wahlgang angeschlossen. An dessen Ende steht dann - wohl nicht vor 12 Uhr - erneut ein Rauchzeichen. Anders sieht es aus, wenn tatsächlich ein Papst gewählt wird: Dann wird umgehend weißer Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle aufsteigen. Mehr über den ungefähren Zeitplan finden Sie hier.

21.00: Endlich ein Zeichen! Mehr als drei Stunden nach Beginn des ersten Wahlgangs quillt schwarzer Rauch aus dem Schornstein über der Sixtinischen Kapelle. Das heißt: Der erste Wahlgang in diesem Konklave ohne einen neuen Papst beendet worden. Die 133 wahlberechtigten Kardinäle konnten sich noch nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten verständigen. Der erste Wahlgang hat außergewöhnlich lang gedauert. Ein Grund dafür ist nicht bekannt.

Damit geht auch Tag eins dieses Konklaves zu Ende. 45.000 Menschen verfolgten den Moment auf dem Petersplatz in Rom. Morgen werden die Kardinäle erneut zusammenkommen. Für den Vormittag und den Nachmittag sind jeweils zwei Wahlgänge vorgesehen. Jeweils nach zwei Wahlgängen wird es Rauch geben - schwarzen, wenn es weiterhin keine Einigung auf einen Namen gibt. Sollte ein neuer Papst schon nach dem zweiten oder vierten Wahlgang gewählt werden, wird indes weißer Rauch diese Nachricht verkünden. Mehr über den Zeitplan des Konklaves finden Sie hier.

20.30: Das ist wirklich außergewöhnlich. Inzwischen sind fast drei Stunden vergangen, seit der erste Wahlgang dieses Konklaves begonnen hat - und noch immer gibt es keinerlei Rauchzeichen aus der Sixtinischen Kapelle. Diskussionen vor oder Aussprachen nach einem Wahlgang gibt es nicht. Was also ist der Grund für die völlig unüblich lange Wartezeit? Gibt es Probleme mit den Öfen oder den Rauchkartuschen? Oder einen medizinischen Notfall? Oder sollte womöglich doch schon ein Papst gefunden worden sein, sodass sich das Procedere deshalb verzögert? Oder warten die Kardinäle deshalb darauf, dass es draußen dunkel wird, damit man den weißen Rauch besser sieht? Oder wurde zwar einer gefunden, der aber abgelehnt hat? Oder dauert es schlicht und ergreifend die Zeit, die es braucht? - Kurzum: Alles Spekulationen! Keiner weiß, was in der Sixtinischen Kapelle in diesem Moment geschieht.

20.05: Münsters Bischof Felix Genn ist auf dem Petersplatz und meldet sich mit einem Video bei der Bischöflichen Pressestelle. Er zeigt sich erstaunt über die tausenden Menschen, die auf dem Petersplatz auf ein Rauchzeichen warten: “Ich möchte fast sagen: Kirche wird zu einer Sensation! Der Platz ist übervoll, und alle wollen auf den kleinen Kamin schauen. Sie warten und warten. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen, was das heißt in dieser Zeit! Man kann nur staunen.”

Genn hatte zuvor in einer Videobotschaft erzählt, dass er ursprünglich zu lange geplanten Sitzungen im Vatikan hatte reisen wollen. Nach dem Tod des Papstes wurden diese zwar abgesagt, aber weil die Tickets gekauft waren und er ja jetzt Rentner sei, habe er entschieden, trotzdem nach Rom zu reisen. Dass damit verbunden war, das Konklave zu verfolgen, sei eine besondere Erfahrung.

20.00: Erstaunlich viel Zeit ist verstrichen ohne jedes Rauchzeichen seit Beginn dieses Wahlgangs - inzwischen zwei Stunden und 15 Minuten. Was könnte der Grund sein? Hat die einführende Meditation von Kardinal Raniero Cantalamessa zu Beginn des ersten Wahlgangs ungewohnt lang gedauert? Oder braucht es angesichts der 133 Wahlberechtigten - das größte Konklave des Geschichte - einfach deutlich länger als bislang üblich? Jeder einzelne Kardinal schreitet ja einzeln zur Wahlurne und spricht eine weitere Eidesformel: „Ich rufe Christus, der mein Richter sein wird, zum Zeugen an, dass ich den gewählt habe, von dem ich glaube, dass er nach Gottes Willen gewählt werden sollte.“ Das Procedere hat schon zu Beginn des Konklaves mehr als 45 Minuten gedauert. 

Und dann müssen die Stimmen einzeln von den Wahlhelfern geöffnet, laut vorgelesen und überprüft werden. Das kann seine Zeit brauchen. Oder gibt es ganz andere Gründe, von denen freilich außerhalb der Sixtinischen Kapelle nichts bekannt ist?

19.45: Nach wie vor keine Nachricht aus dem Konklave: Zwei Stunden nach Beginn des ersten Wahlgangs geht der Blick von zehntausenden Menschen auf dem Petersplatz und wohl Millionen vor den Bildschirmen vergeblich zum Kamin über der Sixtinischen Kapelle. Es ist weiterhin nicht bekannt, wie der erste Wahlgang dieses Konklaves ausgegangen ist. 

18.55: Eine Stunde nach Beginn des ersten Wahlgangs tut sich noch nichts am Schornstein über der Sixtinischen Kapelle. Lediglich die eine oder andere Möwe zeigt sich auf dem Dach in der Nähe des berühmtesten Kamins der Welt. Der Petersplatz hingegen ist mit tausenden Menschen nahezu vollständig gefüllt. Am Ende dieses ersten und für heute einzigen Wahlgangs wird es Rauch geben - schwarzen, wenn noch kein Kandidat die nötige Zweidrittelmehrheit der Stimmen der Kardinäle auf sich vereinen konnte, und weiß, wenn es einen neuen Papst gibt. Dass das heute geschieht, ist - zumindest statistisch und historisch - kaum vorstellbar.

Wie läuft der Wahlvorgang bei der Papstwahl ab?

Zur Abgabe ihres Stimmzettels treten die Kardinäle nacheinander und „allen sichtbar mit erhobener Hand“ vor den Altar der Sixtina, legen den Zettel in die Urne und sprechen eine weitere Eidesformel: „Ich rufe Christus, der mein Richter sein wird, zum Zeugen an, dass ich den gewählt habe, von dem ich glaube, dass er nach Gottes Willen gewählt werden sollte.“

Die Kardinäle sollen in „möglichst verstellter, aber deutlicher Schrift“ einen Namen auf den Stimmzettel schreiben und diesen zweimal falten. Auf dem Stimmzettel ist oben aufgedruckt: „Eligo in Summum Pontificem“, übersetzt: „Ich wähle zum Papst.“ Anschließend wird die Wahlurne geschüttelt und die Stimmen werden öffentlich ausgezählt, die Namen einzeln vorgelesen.

Alle weiteren wichtigen Fragen über die Papstwahl haben wir in einem FAQ zusammengestellt, das Sie hier lesen können.

17.45: "Extra omnes"! Zeremoniar Diego Giovanni Ravelli schickt alle jene, die nichts in der Sixtinischen Kapelle verloren haben, hinaus - also die Schola, die offiziellen Fotografen, Ministranten und verschiedene weitere Helfer. Dann schließt Ravelli persönlich die beiden Flügel der Holztür - und der erste Wahlgang dieses Konklaves beginnt. Was nun geschieht, bleibt der Öffentlichkeit entzogen. Bis der erste Wahlgang abgeschlossen und das erste Rauchzeichen zu sehen sein wird, dürfte es mindestens 19 Uhr werden. 

Obwohl schon über 80 Jahre alt, bleibt der Franziskaner-Kardinal Raniero Cantalamessa in der Sixtinischen Kapelle - zumindest für einige Minuten. Der langjährige Prediger des Päpstlichen Hauses wird den Kardinälen die erste Meditation zur Einstimmung auf die Wahl geben.

16.56: Nach einem Gebet spricht Kardinal Pietro Parolin auf Latein zu den Kardinälen. Er ruft ihnen die Vorschriften für das Konklave in Erinnerung - nicht zuletzt die Verpflichtung zu absoluter Geheimhaltung all dessen, was während der Wahl geschieht. Dann ist er der Erste, der sich zur Einhaltung dieser Vorschriften mit einem lateinischen gesprochenen Eid verpflichtet - mit der rechten Hand auf der Heiligen Schrift. Ihm folgen alle anderen 132 Kardinäle - mit ernstem Gesichtsausdruck, während im Hintergrund leise Orgelmusik zuhören ist. Der Text: “Et ego (Name), spondeo, voveo ac iuro. Sic me Deus adiuvet et haec Sancta Dei Evangelia, quae manu mea tango." - “Und ich verspreche, verpflichte mich und schwöre es, so wahr mir Gott helfe und diese heiligen Evangelien, die ich mit meiner Hand berühre.”

Ähnlich wird es auch bei der eigentlichen Wahl ablaufen: Jeder Kardinal tritt einzeln nach vorn, spricht ebenfalls eine lateinische Formel und legt seinen gefalteten Stimmzettel in die Wahlurne. Allein dieser Vorgang dürfte in jedem Wahlgang rund eine Dreiviertelstunde dauern. 

Die aufgeschlagene Bibelstelle ist das Evangelium vom 3. Sonntag im Jahreskreis: Matthäus 4, Verse 12-23. Sie erzählt von der Berufung der ersten Jünger durch Jesus am See Gennesaret: Petrus und seines Bruders Andreas, dann Jakobus und Johannes: “Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.” 

16.50: Die Kardinäle setzen ihre Birette ab, Kardinal Pietro Parolin stimmt den Hymnus “Veni creator spiritus” an, der um das Kommen des Heiligen Geistes bittet. Das ganze Konklave ist im Verständnis der katholischen Kirche ein geistliches Geschehen, ein Gottesdienst - und letztlich ein Werk des Heiligen Geistes, jenseits kirchenpolitischer Strategien. 

16.45: Alle Kardinäle sind an ihren Plätzen angekommen, die letzten Bitten der Allerheiligenlitanei werden gesungen. In der Mitte der steht ein Ambo mit einer geöffneten Bibel.

16.30: Das Konklave beginnt. Kardinal Pietro Parolin hat die Capella Paolina betreten und beginnt das Procedere mit einer liturgischen Eröffnung auf Latein. Sodann stimmt der Chor die Allerheiligenlitanei an - die Prozessionbeginnt. Immer in Zweierreihen schreiten die 133 wahlberechtigten Kardinäle langsam im Rhythmus der Litanei in die Sixtinische Kapelle. Sie tragen ihre purpurroten Soutanen, eine ebensolche Mozzetta um die Schulter, Birett auf dem Kopf. 

Die Reihenfolge richtet sich nach dem Zeitpunkt ihrer Ernennung zum Kardinal und ihrer Zugehörigkeit zu den drei Gruppen Kardinaldiakone, Kardinalpriester, Kardinalbischöfe. Am Ende der Prozession geht Kardinal Pietro Parolin, der die Wahl leiten wird.

Nach einer Verneigung vor dem Altar unterhalb des gewaltigen Michelangelo-Freskos vom Jüngsten Gericht begibt sich jeder Kardinal auf seinen Platz - an beiden Längsseiten sind Tische mit Stühlen aufgestellt, ebenso am Eingang zur Sixtinischen Kapelle. Noch nie haben so viele Kardinäle an einem Konklave teilgenommen - sie alle brauchen ihren Platz. Aus Deutschland sind dabei der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki und Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller.

16.18 Uhr: Die 133 wahlberechtigten Kardinäle sind bereits in der Capella Paolina in direkter Nähe des Wahlorts zum stillen Gebet zusammengekommen - die Wände um sie herum ausgemalt mit Fresken von Michelangelo über das Leben des heiligen Paulus. Schweigen und ein feierlicher Ernst beherrschen die Atmosphäre. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sitzt in der zweiten Reihe. Schweizer Gardisten flankieren den Eingang zur Sixtinischen Kapelle. Dort beginnt in Kürze die Wahl des 266. Nachfolgers des Apostels Petrus, der nur wenige Meter entfernt unter dem Petersdom begraben ist.

16.00 Uhr: Jetzt dauert es keine halbe Stunde mehr, bis das Konklave zur Wahl des 267. Papstes beginnt. Sogar auf dem Petersplatz versammeln sich einige Menschen, obwohl die Prozession der Kardinäle im Inneren des Vatikans stattfinden wird. Beim Konklave selber sind vor allem diese zwei Männer von großer Bedeutung:

Pietro Parolin

Da Kardinaldekan Re an der Papstwahl nicht teilnimmt, weil er mit 91 Jahren die Altersgrenze von 80 weit überschritten hat und auch sein Stellvertreter Leonardo Sandri (81) zu alt ist, leitet der rangälteste Kardinalbischof unter 80 Jahren das Konklave. Die Kardinalbischöfe sind – über den Kardinalpriestern und Kardinaldiakonen – die höchste Gruppe des Kardinalskollegiums. Wahlleiter in diesem Konklave ist der bisherige Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin. Zwölf Jahre lang war der heute 70-Jährige Chefdiplomat des Vatikans, Franziskus berief ihn 2013.

Die „Nummer zwei“ des Vatikans gilt allein schon deswegen als möglicher Papst. Zudem könnte sein diplomatisches Geschick ein Argument sein, ihn in unruhiger politischer Weltlage an die Kirchenspitze zu wählen. Auch Joseph Ratzinger wurde 2005 Papst, nachdem er die Wahl zuvor als Kardinaldekan geleitet hatte. Allerdings: Alles Spekulation und lediglich Futter für Buchmacher und Wettfreunde.

Diego Giovanni Ravelli

Der Zeremoniar ist eine Art „Türsteher“ des Konklaves. Er hat nicht mehr allzu viel Text, aber spricht entscheidende Worte: „Extra omnes!“, wird er nach dem Einzug der Kardinäle in die Sixtinische Kapelle am Mittwochnachmittag verlangen. Also: Alle hinaus, die hier nichts mehr zu suchen haben. Dann schließt Ravelli die hölzerne Doppeltür und das Konklave beginnt.

14.20 Uhr: In gut zwei Stunden ziehen die Kardinäle zum Konklave in die Sixtinische Kapelle ein. Inzwischen ist der Zeitplan für die ersten Tage des Konklaves veröffentlicht worden. Das erste Rauchzeichen, gleich welcher Farbe, wird am frühen Abend erwartet.

12.25 Uhr: Franziskus hat das Papstamt massiv verändert. Was auf den neuen Papst zukommt – und auf uns. Ein Leitartikel von Chefredakteur Markus Nolte.

Feierliche Messe „Für die Wahl des Papstes“ beendet

11.30 Uhr: Mit der feierlichen Messe „Für die Wahl des Papstes“ im Petersdom wurde am Mittwochmorgen das Konklave eröffnet. In einer langen Prozession zogen die Kardinäle in rot-goldenen Gewändern in die Vatikan-Basilika ein. Tausende Gläubige begleiteten den historischen Akt.

Für den Zelebranten, Kardinaldekan Giovanni Battista Re, war der auf Latein gehaltene Gottesdienst letzter Akt in der Phase ohne Kirchenoberhaupt. In seiner Predigt erinnerte er die wahlberechtigten Kardinäle an ihre „höchste“ Verantwortung und die „herausragende Bedeutung“ ihrer Entscheidung. Die Wahl sei eine menschliche Handlung, bei der alle persönlichen Erwägungen zurückgestellt werden müssten, erinnerte der 91-Jährige die Kardinäle. Liebe müsse ihr Denken und Handeln kennzeichnen: „Die Liebe ist die einzige Kraft, die in der Lage ist, die Welt zu verändern.“

Die Messe im voll besetzten Petersdom war der Auftakt zu einer möglicherweise mehrtägigen Papstwahl. Am Nachmittag ziehen die unter 80-jährigen Kardinäle in die Sixtinische Kapelle ein, um abgeschirmt von der Außenwelt ein neues Kirchenoberhaupt zu wählen. Gegen 19 Uhr wird der erste Rauch aus dem Schornstein der Sixtina erwartet. Dieser zeigt den jeweiligen Wahlausgang an – Weiß steht für einen neuen Papst, bei schwarzem Rauch wählen die Kardinäle weiter. In den nächsten Tagen sind jeweils zwei Wahlgänge am Vor- und am Nachmittag angesetzt.

Was sich Angela Merkel vom neuen Papst wünscht

10.55 Uhr: Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) wünscht sich einen menschennahen Papst. Merkel sagte gegenüber domradio.de in einem Interview, es wäre schön, „wenn einfach diese Linie eines menschennahen Papstes, die Franziskus angefangen hat, fortgesetzt würde“.

Kardinal Reinhard Marx habe gesagt, er hoffe, dass ein einigender Gedanke über die Kardinäle kommt, sagte die 70 Jahre alte Protestantin Merkel und fügte hinzu: „Das wünsche auch ich dem Konklave.“

10.10 Uhr: Wer wählt den neuen Papst? Wie lange dauert das Konklave? Wie entstehen schwarzer und weißer Rauch? Diese und weitere Fragen rund um die Papstwahl beantwortet Kirche+Leben im Konklave-FAQ.

Konklave 2025: Heilige Messe im Petersdom beginnt

10.00 Uhr: Zum Auftakt des Konklaves 2025 findet nun eine Heilige Messe im Petersdom statt. Den Vorsitz übernimmt Kardinal Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalskollegiums.

9.50 Uhr: Benedikt XVI. war der vorerst letzte Deutsche auf dem Stuhl Petri. Wie die Chancen der drei deutschen Kardinäle im Konklave stehen.

Gottesdienst zum Konklave-Beginn

7. Mai, 9 Uhr: Im Vatikan beginnt heute das Konklave zur Wahl eines Nachfolgers von Franziskus. Es ist die dritte Papstwahl des 21. Jahrhunderts. Nach einem Gottesdienst im Petersdom ziehen am Nachmittag 133 wahlberechtigte Kardinäle aus 70 Ländern in die Sixtinische Kapelle. Von da an haben sie keinen Kontakt mehr zur Außenwelt, bis der neue Papst feststeht.

In der Sixtina findet gegen 18.00 Uhr der erste, geheime Wahlgang statt. Das Ergebnis teilen die Kardinäle durch Rauchzeichen aus einem Schornstein mit. Erhält kein Kandidat mehr als zwei Drittel der Stimmen, wird der Rauch schwarz sein. Dann folgen am Donnerstag die nächsten Wahlgänge; bis zu vier.

Papstwahl: 133 Kardinäle haben Quartiere bezogen

Erstmeldung, 6. Mai: In Rom ist alles bereit für die Papstwahl. Am Dienstagmorgen bezogen die 133 wahlberechtigten Kardinäle ihre Quartiere im Vatikan. Mit einer Messe am Mittwoch um 10 Uhr im Petersdom beginnt die Papstwahl. Nachmittags ziehen die Kardinäle in die Sixtinische Kapelle ein, wo anschließend bereits der erste Wahlgang stattfindet. Haben sie sich auf einen Nachfolger des am 21. April gestorbenen Franziskus geeinigt, steigt weißer Rauch aus dem Schornstein der „Sixtina“.

Ab Donnerstag könnte das viermal am Tag der Fall sein, wie Vatikansprecher Matteo Bruni mitteilte: Gegen 10.30 und 12 Uhr sowie ab etwa 17.30 und 19 Uhr lohnt sich ein Blick auf die Live-Übertragungen etwa von Vatikanmedien vom Petersplatz. Fällt bei den je zwei Wahlen am Vor- beziehungsweise am Nachmittag keine Entscheidung, werden die Stimmzettel gemeinsam verbrannt; damit könnte jeweils gegen 12 Uhr und gegen 19 Uhr schwarzer Rauch aufsteigen – im Falle einer Wahl auch weißer Rauch.

Konklave beginnt: Zeit der Beratungen aller Kardinäle vorbei

Am Dienstagmittag endeten die Beratungen der Kardinäle, an denen nicht nur die 133 unter 80-Jährigen, sondern alle 252 Mitglieder des Kardinalskollegiums teilnehmen konnten. Unter anderem betonten sie, dass die Reformen von Papst Franziskus – etwa die Gesetzgebung zu Missbrauch, Wirtschaft, mehr Teilhabe in der Kirche und Friedensarbeit – fortgeführt werden sollten. Erneut bekräftigen die Geistlichen, dass der künftige Papst ein Brückenbauer, ein Hirte und ein „Lehrer der Menschlichkeit“ sein müsse. In Zeiten des Krieges, der Gewalt und der tiefen Polarisierung brauche es einen Papst „der Barmherzigkeit, der Synodalität und der Hoffnung“.

Zugleich riefen die Kardinäle weltweit zu Friedensbemühungen auf. Mit Bedauern sähen sie, dass bisherige Anstrengungen in der Ukraine, in Nahost und anderen Regionen bisher keine Erfolge gebracht hätten, erklärten sie. „Wir appellieren nachdrücklich an alle beteiligten Parteien, so bald wie möglich einen dauerhaften Waffenstillstand zu erreichen und ohne Vorbedingungen und weitere Verzögerungen den von den beteiligten Völkern und der ganzen Welt seit langem ersehnten Frieden auszuhandeln“, heißt es in der Erklärung.

Keine Anklage gegen Kardinal Woelki

Unterdessen gab es für einen der drei deutschen Papstwähler noch rechtzeitig vor dem Konklave eine wichtige juristische Entscheidung: Die Staatsanwaltschaft Köln erhebt keine Anklage gegen Kardinal Rainer Maria Woelki. Das Verfahren wurde eingestellt mangels hinreichenden Tatverdachts und gegen Auferlegung einer Geldzahlung von 26.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung, teilte die Behörde am Dienstag mit.

Sie hatte seit November 2022 gegen Woelki ermittelt – zunächst wegen möglicher falscher eidesstattlicher Versicherungen und dann zusätzlich wegen des Verdachts auf Meineid. Außer Woelki (68) sind der Münchner Kardinal Reinhard Marx (71) und der ehemalige Glaubenspräfekt Gerhard Ludwig Müller (77) papstwahlberechtigt.

Bereits am Montag haben rund 100 Personen, die das Konklave organisatorisch unterstützen, strengste Vertraulichkeit gelobt. Den feierlichen Eid legten auch Köche, Krankenschwestern, Fahrer, Techniker, Reinigungskräfte und Beichtväter ab. Außerdem verpflichtet sich jeder, während der Wahl keine Fotos, Audio- oder Videoaufnahmen zu machen. Wer dagegen verstößt, riskiert die höchste kirchliche Strafe: die Exkommunikation.

Bereits kurz nach dem Tod von Papst Franziskus wurde entschieden, dass die traditionelle Vereidigung der neuen Rekruten der Schweizergarde vom 6. Mai auf den Herbst verschoben wird. Stattdessen fand am Dienstag eine feierliche Kranzniederlegung der Garde im vatikanischen Damasushof statt.

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