Mehr als 100 Corona-Fälle auf Spargelhof im Kreis Diepholz in Niedersachsen

Kossen kritisiert Umgang mit Arbeitern in Spargelernte

  • Der katholische Sozialpfarrer Peter Kossen äußert angesichts eines Corona-Massenausbruchs auf einem niedersächsischen Spargelhof deutliche Kritik an der Lebensmittelerzeugung in Deutschland.
  • „Man kann den Eindruck haben, dass da mit zweierlei Maß gemessen wird“, sagte Kossen.
  • Bei Menschen aus Ost- oder Südosteuropa gebe es weniger Sorgfalt.

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Der katholische Sozialpfarrer und Menschenrechtler Peter Kossen aus Lengerich äußert angesichts eines Corona-Massenausbruchs auf einem niedersächsischen Spargelhof deutliche Kritik an der Lebensmittelerzeugung in Deutschland. „Man kann den Eindruck haben, dass da mit zweierlei Maß gemessen wird“, sagte Kossen der Deutschen Welle. Bei Menschen aus Ost- oder Südosteuropa gebe es weniger Sorgfalt. „Das finde ich verwerflich.“

Spätestens seit 2020 wisse man, dass es Corona-Massenausbrüche im Umfeld der Lebensmittelerzeugung in Deutschland gebe, so Kossen. Das gelte bei der Ernte von Gemüse und Obst, in der Fleischindustrie und an anderen Stellen.

 

„Man nimmt die Gefährdung in Kauf“

 

Umso ärgerlicher und empörender sei es, dass die Menschen durch ihre Arbeit, die Unterbringung und Transporte zu den Corona-Hochrisikogruppen gehörten: „Man nimmt an vielen Stellen in Kauf, dass Menschen gefährdet sind, dass Menschen Abstände nicht einhalten können oder einfach aufgrund ihrer allzu hohen Arbeitsleistung ausgelaugt sind und dadurch in Pandemiezeiten auch immer wieder Opfer von Massenausbrüchen von Corona werden.“ Die Zahl der Corona-Fälle auf einem Spargelhof in Kirchdorf im Kreis Diepholz stieg nach Angaben der Behörde mittlerweile auf mehr als 100.

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