Anleitung in einer Fotostrecke

Kräutersträuße zu Mariä Himmelfahrt – so geht's

Zu Mariä Himmelfahrt binden Christen nach altem Brauch Kräutersträuße. Doch warum eigentlich? Die Frauenverbände aus Lippetal-Herzfeld und Lippborg kennen den Grund.

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Jedes Jahr treffen sich kurz vor Mariä Himmelfahrt die Frauengemeinschaften (KFD) und Landfrauen aus Lippetal-Herzfeld und -Lippborg zum gemeinsamen Sträußebinden. Die Düfte mitbegrachter Pflanzen mischen sich: Mal breitet sich der Duft der Pfefferminze aus, dann überwiegt wieder die Zitronenmelisse.

Bringt jeder etwas mit, kommt eine ordentliche Menge Kräuter zusammen. Die Frauen verteilen und ordnen sie auf einem langen Tisch. Für jeden einzelnen Strauß gehen sie umher und legen die Kräuter und Ähren zusammen. Dann den Faden um den Strauß, und hinein in den Korb zu den anderen Kräutergebinden.

 

Lange Tradition zu Mariä Himmelfahrt

 

„An Mariä Himmelfahrt bringen wir die Sträuße vor den Altar, und der Pfarrer segnet sie bei der Kräuterweihe“, erklärt Maria Glöckner, Teamsprecherin der KFD Lippborg. Die Kräutersträuße können die Besucher der Messe zu Mariä Himmelfahrt anschließend gegen eine kleine Spende mit nach Hause nehmen. Die Spenden kommen meist dem Blumenschmuck in den beiden Kirchen in Herzfeld und Lippborg zugute.

„Den Strauß hängen sich die Menschen ins Haus. Er soll Heil und Wohlergehen bringen. Früher haben ihn die Gläubigen bei einem Gewitter zum Beispiel ins offene Feuer geworfen, damit ihr Haus von allem Unheil verschont blieb“, sagt Agnes Hemmis, KFD-Teamsprecherin aus Herzfeld.

 

Sieben, 77 oder unendlich viele Kräuter

 

Andere würden den Strauß aus  sieben oder 77 bestimmten Kräutern zusammenstellen, weiß Maria Glöckner. „Bei uns bringt jeder etwas mit, und wir schauen dann, wie die Sträuße aussehen.“

So entstehen individuelle Gebinde. Außer Dost, Ringelblumen, Kamille, Goldrute und Rainfarn stehen zahlreiche Kräuter zur Auswahl.

Material: Kräuter, eine Gartenschere, Handschuhe, Bastfaden.

So wird es gemacht: Es eignen sich alle Kräuter, die im Garten oder in der Natur, beispielsweise an Feldwegen, zu finden sind. Typisch für die Jahreszeit sind unter anderem der Dost, Rainfarn, die Goldrute, die für ein sattes Gelb sorgt, Kamille und Blutfelberich. Auch andere Kräuter eignen sich gut, wie zum Beispiel Lavendel, Pfefferminze und Rosmarin. Auch ein wenig Ähre, etwa Korn, kann mit hinein. Die Kräuter zu einem Strauß zusammenlegen. Ist er dick genug und gefällt, mit einem Bastfaden zusammenbinden und zuletzt mit der Gartenschere auf die passende Länge kürzen.