CDU-Vorsitzende zur Rolle des christlichen „C“

Kramp-Karrenbauer legt sechs Thesen zu Glaube in der Politik vor

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat dazu aufgerufen, das christliche „C“ im Namen ihrer Partei ernst zu nehmen: „Das C darf für eine C-Partei niemals bloßes Dekor sein.“

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Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat dazu aufgerufen, das christliche „C“ im Namen ihrer Partei ernst zu nehmen. „Das C darf für eine C-Partei niemals bloßes Dekor der eigenen Programmatik sein“, schreibt die Parteivorsitzende in der „Zeit“-Beilage „Christ und Welt“. Darin stellt sie sechs Thesen auf, wie sich der christliche Glaube zur Politik verhalten soll.

Kramp-Karrenbauer erklärt in der ersten These: „Die christliche Botschaft ist Zweck, niemals Mittel zum Zweck.“ Sie gehe tief und zwinge zu einer Haltung. Die christliche Botschaft selbst dürfe nicht instrumentalisiert werden.

 

„Christliche Botschaft kennt keine christliche Politik“

 

„Ich engagiere mich als Politikerin aus meinem christlichen Glauben heraus, er gibt mir Orientierung und Kraft“, führt die Unionspolitikerin aus. „Die christliche Botschaft kennt keine christliche Politik.“ Der Glaube diktiere daher nicht politische Forderungen. Diese Botschaft in ein politisches Programm zu pressen, sei „eine völlig anmaßende Vorstellung“.

Kramp-Karrenbauers dritte These lautet: „Die christliche Botschaft verweist auf den Menschen in Freiheit und Verantwortung.“ Dies sei die Grundlage des Gemeinwesens und ziehe die soziale Marktwirtschaft nach sich, „in der Arbeitnehmerrechte genauso gelten wie unternehmerische Freiheit; die Rechtsstaatlichkeit und der Schutz von Minderheiten; die parlamentarische Demokratie und die Grundfreiheiten unserer Verfassung“. Eine „ungezügelte Ellbogengesellschaft als auch eine staatliche Dauer-Alimentierung“ widersprächen diesem Ansatz.

 

„Christliche Botschaft lädt ein und grenzt nicht aus“

 

Ferner betont Kramp-Karrenbauer: „Die christliche Botschaft lädt ein und grenzt nicht aus.“ Der einladende Charakter dieser Haltung müsse weit über „rein christlich-konfessionelle Milieus sichtbar werden“.

„Die christliche Botschaft macht christliche Politiker nicht zu besseren Menschen“, so die Politikerin in ihrer fünften These. Auch christliche Politiker müssten mit ihren Überzeugungen in den politischen Wettstreit treten. „Selbst wenn man als Christ davon überzeugt ist, dass der eigene religiöse Kompass der richtige ist, so wäre er falsch kalibriert, wenn dabei die eigene Unvollkommenheit ausgeblendet würde.“

 

Bewahrung vor Selbstüberschätzung

 

Abschließend schreibt sie: „Die christliche Botschaft entlastet durch Transzendenz.“ Der Glaube bewahre Politiker daher vor Selbstüberschätzung.

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