KLINIKEN

Krankenhäuser können Seelsorger künftig auch direkt anstellen

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Das Bistum Münster erwartet, mittelfristig weniger Seelsorgende in Kliniken entsenden zu können. Darum schafft es einen neuen Weg.

Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger sollen künftig auch direkt bei Klinik-Trägern angestellt sein können. Als einen Grund gibt Leo Wittenbecher, Leiter des Sachgebiets Krankenhauspastoral im Generalvikariat in Münster, an, dass die Zahl der Priester, Pastoralreferentinnen, Pastoralreferenten und Diakone, die das Bistum Münster für Krankenhauspastoral zur Verfügung stellen könne, mittelfristig zurückgehe.

Wer bei einem Klinik-Träger in der Seelsorge arbeiten möchte, soll laut Mitteilung des Diözesan-Caritasverbands ein fachspezifisches Studium durchlaufen. Genannt wird etwa das laut Angaben neue, teilweise digitale Angebot „Bachelor für Spiritual Care und Seelsorge im Gesundheitswesen“ am Campus für Theologie und Spiritualität (CTS) mit Sitz in Berlin. Wer den Studiengang oder eine vergleichbare Ausbildung absolviert, könne vom Bischof von Münster für die Krankenhausseelsorge beauftragt werden.

Erste Krankenhäuser interessiert

Erste katholische Krankenhäuser im Bistum Münster signalisieren bereits, am neuen Modell interessiert zu sein, das der Mitteilung zufolge auch für nicht-konfessionelle Träger offen ist. Matthias Voigt, Geschäftsführer des Proselis-Klinikums Recklinghausen, sagt laut Caritas, es stehe „außer Frage, dass wir als katholischer Krankenhausträger Seelsorge anbieten und dafür auch Geld in die Hand nehmen wollen“.

Voigt und Wittenbecher äußern, die Nachfrage nach Angeboten der Krankenhausseelsorge sei hoch. Der Bistums-Verantwortliche betont zugleich, die Unterstützung von Ehrenamtlichen „in einem Teilbereich der Krankenhausseelsorge“ bleibe wertvoll. Auch für sie werde es weiterhin Kurse geben, in denen sie „für ihren anspruchsvollen Dienst“ befähigt werden.

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