Aus Visbek stammender Bischof Bahlmann am Projekt beteiligt

Krankenhaus-Schiff „Papst Franziskus“ auf dem Amazonas im Dienst

Am Amazonas ist ein Krankenhaus-Schiff namens „Papst Franziskus“ in Dienst genommen worden. An dem Projekt beteiligt ist der aus Visbek im Bistum Münster stammende Bischof Johannes Bahlmann.

Anzeige

Am Amazonas ist ein Krankenhaus-Schiff namens „Papst Franziskus“ in Dienst genommen worden. Wie die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ berichtet, ist das 32 Meter lange Schiff mit allen wichtigen Geräten ausgestattet, von der Chirurgie bis zur Zahnarztpraxis. Das schwimmende Hospital soll 700.000 Menschen versorgen, die entlang des Amazonas im brasilianischen Bundesstaat Para leben.

Die „Papst Franziskus“ ist ein Kooperationsprojekt der katholischen Kirche und der Regierung des Bundesstaates. Finanziert wurde das Schiff dem Bericht zufolge vor allem durch Bußgelder der Firmen Shell-Chemie und BASF, die diese für einen Chemieunfall mit 60 Toten hätten zahlen müssen.

 

Bischof Bahlmann: Schiff ist ein Wunder

 

Dass das Projekt zustande kam, bezeichnete der Bischof von Obidos, Johannes Bahlmann, als „ein Wunder“. Bahlmann stammt aus Visbek im Oldenburger Land im Bistum Münster. Viele Menschen, vor allem jene in den kleinen Dörfern Amazoniens, hätten keine Möglichkeit, zu Ärzten in den größeren Städten zu gelangen, so der Bischof. Jetzt könnten die Mediziner zu ihnen kommen. An Bord der „Papst Franziskus“ sind laut Angaben zehn Angestellte und rund 20 Freiwillige tätig, unter ihnen Ärzte, Assistenten und Pfleger.

Die Initiative ging dem Zeitungsbericht zufolge tatsächlich von Papst Franziskus aus. Als dieser am Rande des Weltjugendtags 2013 in Rio ein kirchliches Krankenhaus besuchte, habe er einen verantwortlichen Ordensmann gefragt, ob er und seine Mitstreiter denn auch in Amazonien tätig seien. Als dieser verneinte, habe der Papst gesagt: „Dann musst du dort hingehen!“

 

Anstelle von Krankenhäusern an Land

 

Pläne zweier Hospitäler an Land seien verworfen worden, weil klar geworden sei, dass die meisten Patienten nicht dorthin kommen könnten. Darauf habe man sich für die schwimmende Lösung entschieden, so Bischof Bahlmann.

Anzeige