POLITIK

Krieg gegen die Ukraine: Münster gedenkt der Opfer

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Die Münsteraner hielten eine Mahnwache für die leidende Ukraine ab. Was Weihbischof Stefan Zekorn auf der Kundgebung sagte. 

Von pbm, ber

Anlässlich des dritten Jahrestags des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat vor dem Historischen Rathaus in Münster eine Mahnwache stattgefunden. Zahlreiche Menschen seien zum Gedenken auf dem Prinzipalmarkt zusammengekommen, teilte die Bischöfliche Pressestelle Münster mit. Ukrainerinnen, deren Männer an der Front kämpfen, hielten Schilder hoch, die auf das Leid des Landes aufmerksam machen sollten. Zahlreiche Redner erinnerten an die Opfer, die die Ukraine bringt.

Zekorn: Ukraine verteidigt die Freiheit Europas

„Die Ukraine ist Opfer! Russland ist der Aggressor! Niemand sonst!“, sagte Weihbischof Stefan Zekorn, Bischöflicher Beauftragter für die Weltkirche im Bistum Münster, in seiner Ansprache deutlich. Er erinnerte an die massiven Menschenrechtsverletzungen durch das russische Regime: „Russland begeht in den besetzten Gebieten Folter, Verschleppung von Kindern, sexuelle Gewalt und weitere Verbrechen an Zivilisten.“ 

Er warnte davor, sich Illusionen über Wladimir Putins Pläne zu machen: „Putin strebt die Wiedererrichtung des großrussischen Reiches an. Wir haben 2014 nicht geglaubt, dass die Besetzung von Teilen der Ukraine nur ein Schritt ist, dem weitere folgen. Und es sind weitere Schritte gefolgt.“

Zekorn sagte, dass die Ukrainer nicht nur ihr eigenes Land verteidigten, sondern zugleich „die Freiheit Europas, unsere Freiheit und unsere gemeinsamen Werte.“ Daher sei es Europas Pflicht, die Ukraine weiterhin entschieden zu unterstützen: „Jetzt! Denn in ein paar Wochen oder Monaten kann es zu spät sein.“ 

Sieg der Ukraine für Demokratie wichtig

Mariya Sharko, gebürtige Ukrainerin und Mitarbeiterin der Fachstelle Weltkirche und globale Zusammenarbeit im Bistum Münster, dankte Deutschland für die bisherige Unterstützung, warnte aber zugleich: „Der Krieg ist noch nicht zu Ende. Den wahren Frieden werden wir nur erreichen, wenn die Ukraine siegt.“ 

Sharko sagte, dass ein Sieg der Ukraine für ganz Europa von entscheidender Bedeutung sei: „Eine Kapitulation würde nur den Anfang eines noch größeren Leids bedeuten, denn russische Grausamkeiten würden dann in anderen Ländern fortgesetzt.“ Der Sieg der Ukraine sei auch für den Schutz der Demokratie wichtig. Die Rednerin forderte die Menschen in Deutschland deshalb dazu auf, ihre demokratischen Rechte bewusst wahrzunehmen: „Ihre Stimme morgen kann ein Schritt in Richtung einer friedlicheren Welt sein.“

Kommunalpolitik unterstützt die Ukraine

Auch Maria Winkel (SPD), ehrenamtliche Bürgermeisterin von Münster, wandte sich an die Anwesenden und sicherte die weitere Unterstützung der Stadt zu: „Angesichts des Mutes, mit dem die Ukraine ihr Land verteidigt, müssen wir zuversichtlich bleiben und die Ukraine nach allen Kräften unterstützen.“ 

Besonders die jüngsten politischen Entwicklungen bereiteten vielen Menschen Sorge: „Die Gespräche zwischen Putin und Trump beunruhigen die Ukraine und Europa. Sie wollen über das Schicksal der Ukraine entscheiden, ohne die Beteiligung der Ukraine und ohne europäische Unterstützung. Das geht so nicht!“

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