Polnische Mission setzt Zeichen im Alltags-Stress

Krippe im Hauptbahnhof Münster – ein ungewohnter Ruhepol im Advent

Die Krippe der polnischen Mission steht in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs Münster.Video: Michael Bönte

Mitten in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs in Münster steht eine Holzkrippe. Die polnische Mission möchte damit einen nachdenklichen Impuls in der hektischen Vorweihnachtszeit setzen.

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Sie ist sofort ein sichtbarer Ruhepol in der unruhigen Eingangshalle des Hauptbahnhofs in Münster. Viele Menschen bleiben stehen, berühren die Figuren, halten einen Moment inne. Oft wird auch das Handy gezückt, denn das hier ist ungewohnt, bremst aus und bringt so manchen zum Nachdenken: Direkt hinter der neuen Glasfront des Bahnhofs hat die Polnische Katholische Mission in Münster in der Advents- und Weihnachtszeit wieder eine Holzkrippe aufgestellt.

Geschnitzt wurde sie von jungen Künstlern des Kenar-Gymnasiums für Kunst im südpolnischen Zakopane. Jedes Jahr werden dort neue Figuren gefertigt, die als Wanderkrippen an öffentlichen Orten in ganz Europa aufgestellt werden.

„Es geht darum, die Weihnachtsgeschichte nicht nur in sakralen oder privaten Räumen zu zeigen, sondern an öffentliche Orte zu holen“, sagt Malgorzata Wojcik von der Polnischen Mission. „Dort, wo sich fremde Menschen begegnen und ins Gespräch kommen.“ In ihren Augen können so kulturelle und religiöse Dialog angestoßen werden. Für Bahnreisende sei dieser Ort damit auch eine Aufforderung, sich an die die Ursprünge und Werte von Weihnachten zu erinnern. Längst nicht mehr alle hätten noch einen Zugang zu den christlichen Hintergründen. „Zudem sind die Krippen eine Oase der Besinnung und des Friedens.“

 

Krippen machen Station an öffentlichen Orten

 

In Münster haben Krippen aus Zakopane schon einige Male Station gemacht – etwa in Banken, im Rathaus, Bildungshäusern oder am Flughafen. Die Krippenfiguren, die in diesem Jahr im Hauptbahnhof zu sehen sind, wurden 2013 gefertigt und tragen den Titel „Bethlehem und die Hungernden der Welt“. Symbolfiguren weisen auf diesen Gedanken hin, wie zum Beispiel eine afrikanische Mutter mit ihrem Kind. Auch Bruder Albert Chimielowski wird dargestellt, ein heilig gesprochener Ordensgründer aus Krakau, der sich im 19. Jahrhundert vor allem für Notleidende einsetzte.

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