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Hedwig und Bernhard Abeling haben ein Faible für Krippen und wollen ihre Freude weitergeben. Auch wenn ihre erste Ausstellung ein Party-Scherz war.
Ihre erste Mini-Krippenausstellung hatten sie ausgerechnet auf ihrem Gäste-WC aufgebaut – zum Scherz bei einer Party. Hedwig Abeling schmunzelt und erzählt von den winzigen Krippen, die sie von ihrem Arbeitgeber über Jahre als Geschenk zu Weihnachten bekommen hatte: Exemplare in einer Nussschale zum Beispiel oder in einer Streichholzschachtel. Und vom 60. Geburtstag ihres Mannes am 27. Dezember vor fünf Jahren.
Die beiden hatten zu diesem Termin die Diele ihres Resthofs am Ortsrand von Visbek (Kreis Vechta) renoviert und rund 100 Freunde und Bekannte zu einer Feier im Stil eines Weihnachtsmarktes eingeladen. Mit Glühweinstand, Feuertonnen und Deko.
Krippen waren für die Abelings immer ein Thema
„Und zum Scherz haben wir damals meine Minikrippen auf einer Ablage in der Toilette aufgebaut.“ Draußen hing ein Schild: „Gäste-WC heute mit Mini-Krippenausstellung“. Bernhard Abeling nickt und lächelt. Er kann sich noch gut daran erinnern.
Damals wusste er noch nicht, dass dieser Scherz so etwas wie den Vorläufer von etwas Größerem bildete, etwas viel Größerem. Auch wenn Weihnachtskrippen immer ein großes Thema für die Abelings waren.
Hedwig Abeling war schon als Kind begeistert
Ihre eigene Familienkrippe zum Beispiel maß mehrere Meter in der Breite. Mit selbstgebauten Häusern im orientalischen Stil, Tiroler Krippenfiguren und liebevoll gestalteter Landschaft. Hedwig Abelings Lächeln unterstreicht, wie sehr ihr das schon immer gefiel.
„Ich fand das toll“, sagt die 62-Jährige. „Weihnachten ist für mich, wenn die Krippe steht.“ Sie hat noch alte Fotos, wie sie als Kleinkind bei Verwandten ein künstliches Lagerfeuer der Hirten bestaunt.
Ausstellung mit 1000 Meter Lichterketten
Als sie dann später die Figuren der Eltern erbten, machten sie und ihr Mann sich an die Arbeit. „Das mit den Krippen haben wir beide“, sagt sie, zeigt auf ihren Mann und meint die gemeinsame Begeisterung.
Bernhard Abeling übernimmt auch die Vorarbeiten für die Ausstellung, die die beiden in diesem Jahr zum dritten Mal auf ihrer Diele zeigen. Insgesamt gut 1000 Meter Lichterketten hat der gelernte Heizungsbauer zum Start am 7. Dezember verlegt, Podeste und Regale gebaut. Alles soll adventlich-festlich wirken.
Die Abelings haben auf ihrem Resthof genug Platz
Angefangen hatte alles mit einem Karton alter Krippenfiguren. Hedwig Abelings Schwester hatte ihn vorbeigebracht. Die Mutter hatte die Figuren selbst gebastelt, als ihre Kinder noch im Kindergarten waren.
„Du hast ja wohl Platz“, hieß es damals nur. Also richteten die Abelings die Figuren her und fanden in ihrer Diele einen passenden Ort in der Nähe ihrer eigenen großen Krippenlandschaft. Ebenso wie für die Minikrippen.
Schau mit geliehenen und eigenen Krippen
Damals kam erstmals die Idee auf, dass daraus vielleicht eine kleine Krippenausstellung werden könne, die auch für andere Interessierte offensteht. Dafür wollte Hedwig Abeling aber noch mehr Exemplare – fragte im Bekanntenkreis herum und startete einen Aufruf.
Immer mehr Menschen brachten daraufhin ihre Krippen vorbei, zum Beispiel aus Wohnungsauflösungen, aber auch selbstgebastelte. Teils als Leihgabe, teils als Geschenk für die Ausstellung.
Anfangs nur eine einmalige Ausstellung geplant
Familien, Kindergärten, Schulklassen oder Senioreneinrichtungen folgten dem Aufruf, selbst eine Krippe für die Ausstellung zu basteln. „Mein Gedanke dabei war, dass sie sich beim Basteln mit dem Sinn von Weihnachten befassen“, erklärt Hedwig Abeling.
Anfangs sei der Plan gewesen, das „mal einmal“ für die Öffentlichkeit zu machen. Die Organisatorin lächelt und zuckt mit den Schultern. Dabei blieb es aber nicht.
Krippenschau ist von Jahr zu Jahr gewachsen