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Die Finanzierungslücke der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse (KZVK) ist größer geworden: Mit Ablauf des Geschäftsjahrs 2015 betrug sie rund 7 Milliarden Euro. 2014 waren es 5,5 Milliarden Euro. Die KZVK betont gleichwohl erneut, die Betriebsrenten der kirchlichen Angestellten blieben gesichert.
Grund für die Differenz sei, dass die Kasse aufgrund eines Urteils des Bundesgerichtshofs Sanierungsgelder zurückzahlen musste, sagte KZVK-Sprecher Willy Wolfertz am Donnerstag (08.09.2016) der Katholischen Nachrichtenagentur. Die Kasse hatte einen Prozess gegen mehrere Einrichtungen verloren, die mit der Erhebung des Sanierungsgeldes nicht einverstanden waren.
Renten können „auf Jahrzehnte“ ausgezahlt werden
Zuvor war die KZVK bereits wegen der anhaltend niedrigen Zinsen für Kapitalanlagen unter Druck geraten. Die Auszahlung der Betriebsrenten sei aber gesichert, betont Vorstandsmitglied Michael Klass. Auch die Kapitaldeckungsquote von mehr als 70 Prozent liege deutlich über dem Durchschnitt der Branche. Selbst im theoretischen Fall, dass alle bei der Kasse beteiligten Dienstgeber zahlungsunfähig würden und die KZVK damit keinerlei Einnahmen mehr erzielte, könnten die Renten „auf Jahrzehnte ausgezahlt werden“.
Die KZVK mit Sitz in Köln ist für die betriebliche Altersversorgung von rund 1,2 Millionen Beschäftigten in Einrichtungen der katholischen Kirche und der Caritas zuständig, davon eine hohe fünfstellige Zahl im Bistum Münster.
Um die Leistungen auf Dauer zu sichern, war unter anderem eine stufenweise Anhebung der Beiträge vereinbart worden. Bisher trugen die Arbeitgeber diese allein. Die Tarifkommissionen der Caritas auch im Bistum Münster haben aber bereits eine Eigenbeteiligung der Arbeitnehmer beschlossen: Alles, was den Beitragssatz von 5,2 Prozent übersteigt, soll künftig von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zur Hälfte gezahlt werden.