Grundlagenpapier war beim Synodalen Weg an den Bischöfen gescheitert

Laien: Abgelehnten Sexualmoral-Text für Bistum Münster in Kraft setzen

  • Der Vorstand des Diözesankomitees der Katholiken fordert, das beim Synodalen Weg gescheiterte Grundlagenpapier zur Sexualmoral zur „Leitlinie für das Bistum Münster“ zu machen.
  • Bischof Felix Genn habe dem Text zugestimmt, so die Vertretung der Laien.
  • Daher erwarte sie „von ihm und der Bistumsleitung“, dass der Text „im pastoralen Handeln Berücksichtigung“ findet.

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Der Vorstand des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster fordert, das beim Synodalen Weg gescheiterte Grundlagenpapier zur Sexualmoral zur „Leitlinie für das Bistum Münster“ zu machen. Bischof Felix Genn habe dem Text zugestimmt, daher erwarte die Vertretung der Laien „von ihm und der Bistumsleitung“, dass der Text „im pastoralen Handeln Berücksichtigung“ findet.

Bei der Synodalversammlung hatten 82,8 Prozent der Delegierten dem Grundlagentext zugestimmt. Da er aber die Zwei-Drittel-Mehrheit unter den Bischöfen verfehlte, gilt er als abgelehnt.

Wie Münsters Bischöfe abstimmten

Der Text enthält unter anderem eine liberalere Sicht auf praktizierte Homosexualität. Zudem formuliert er eine Bitte um Vergebung an alle, die „unter den Auswirkungen kirchlicher Sexuallehre gelitten haben“. Der Vorstand der Laienvertretung erklärt, er habe den Eindruck, bei der Ablehnung des Textes durch die Bischöfe sei es nicht um Inhalte gegangen, „sondern um Macht“.

Neben Bischof Genn hatten auch die Weihbischöfe Christoph Hegge und Wilfried Theising erklärt, für den Text votiert zu haben. Weihbischof Stefan Zekorn hatte im Interview mit „Kirche-und-Leben.de“ gesagt, einige Elemente im Text machten ihm eine Zustimmung „schwer“. Ob und wie er abstimmte, sagte Zekorn nicht. Weihbischof Rolf Lohmann fehlte in Frankfurt, stimmte nicht mit ab, erklärte aber, er hätte zugestimmt, wenn er an der Synodalversammlung teilgenommen hätte.

Lob für geplanten „Synodalen Rat“

Der Vorstand des Diözesankomitees begrüßt die beschlossene Einrichtung eines „Synodalen Ausschusses“, der einen „Synodalen Rat“ als „neues, kollegiales Leitungsorgan“ von Priestern, Bischöfen und Laien auf Bundesebene vorbereiten soll. Dies sei eine „Verstetigung des Synodalen Weges“.

Dem Diözesankomitee gehören nach eigenen Angaben Vertreter aus Pfarreiräten, aus Laiengremien auf Stadt- und Kreisdekanatsebene sowie von bistumsweiten Verbänden an. Es ist die höchste Vertretung der etwa 1,7 Millionen Katholiken im Bistum Münster.

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