Anzeige
Als katastrophal bewertet der Vorsitzende des Diözesanrats im Erzbistum Köln, Tim Kurzbach, die Kommunikation des Erbistums in der Missbrauchsaufarbeitung. Alle im Bistum würden merken, "dass das mit unserer Wertehaltung in der Kirche gar nichts mehr zu tun hat". Kurzbach nennt etwa den Fall des Priesters D.
Als katastrophal bewertet der Vorsitzende des Diözesanrats im Erzbistum Köln, Tim Kurzbach, die Kommunikation des Erzbistums in der Missbrauchsaufarbeitung. "Wenn uns die Bistumsleitung immer wieder versucht zu erklären, dass auch Vorgänge, die moralisch völlig inakzeptabel sind, in einer irgendwie verquasten kirchenrechtlichen Betrachtung dann doch nicht so schlimm sind, dann merken alle im Bistum, dass das mit unserer Wertehaltung in der Kirche gar nichts mehr zu tun hat", sagt er bei "katholisch.de".
Kurzbach bezieht sich auf den Fall des Priesters D., der Kontakt mit einem 17-jährigen Prostituierten hatte und später von Kardinal Rainer Maria Woelki befördert worden war. Das Erzbistum Köln hatte betont, es habe sich damals weder nach weltlichem noch kirchlichem Recht um eine Straftat gehandelt. Kurzbach meint: "Es wäre doch das Natürlichste von der Welt, einfach zu sagen: Es ist völlig inakzeptabel, wenn ein Priester mit einem Minderjährigen so etwas tut, und wir bitten um Verzeihung für unsere Fehlentscheidung damals."
Lob für Arbeit der Visitatoren
Der Laienvertreter lobt die inzwischen beendete Prüfung des Erzbistums Köln durch zwei Bischöfe, die auch den Diözesanrat angehört hatten. "Ich habe wahrgenommen, dass die beiden Visitatoren und ihre Assistenten sehr akribisch sowie sehr interessiert am Detail und an umfassenden Informationen waren."
Mit dem Bericht der Prüfer habe der Papst "eine klare und gute Situationsanalyse über das Erzbistum Köln" in der Hand. Er dränge darauf, dass nun eine schnelle Entscheidung zur Zukunft des Erzbistums getroffen werde, so Kurzbach.