Ziegen, Esel und Hängebauchschweine für Kinderheilstätte

Landjugend rettet Streichelzoo in Nordkirchen

Die Kinderheilstätte Nordkirchen hat ihren kleinen Zoo neu gestaltet. Dabei haben die Landjugend in der Diözese Münster und die Aktion „Lichtblicke“ tatkräftig geholfen. Zur großen Freude von mehr als 400 Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen.

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Nicht nur Schulleiter Norbert Heßling, sondern auch Dutzende von Kindern und ihre Eltern bescherten den Eseln besonders Streicheleinheiten: Mit einem winterlichen Grillfest öffnete die Kinderheilstätte Nordkirchen ihren neu gestalteten kleinen Zoo. Das feste Zuhause verdanken Esel und Co. der Landjugend in der Diözese Münster und der Aktion „Lichtblicke“.

 

30.000 Euro mit „Runter vom Sofa“

 

Die Landjugendlichen in vielen Orten hatten das Motto ihrer Aktion „Runter vom Sofa“ im Sommer 2015 wörtlich genommen. Sie starteten verschiedene Aktionen und trugen mehr als 30.000 Euro zusammen, die über die Aktion „Lichtblicke“ in die zum Caritasverband für die Diözese Münster gehörende Behinderteneinrichtung flossen.
Über das Ergebnis ihrer Aktion freuten sich bei der Eröffnung Daniela Pieper, die Diözesanvorsitzende der Landjugend 2015, Daniel Schulte-Laggenbeck aus dem Projektteam und Bildungsreferentin Susanne Wittkamp. Sie überzeugten sich bei der Eröffnungsfeier davon, dass ihre Spende gut angelegt ist.

 

Ziegen, Hängebauchschweine und Vögel

 

Ein langgehegter Traum konnte damit in Erfüllung gehen, freute sich Heßling, der die Maximilian-Kolbe-Schule auf dem Gelände leitet. Entstanden aus dem Hobby eines Lehrers der Förderschule, ist der Streichelzoo immer weiter gewachsen. Zu den Ziegen kamen zeitweise Hängebauchschweine hinzu und eine Voliere für Vögel. Doch die Gebäude kamen in die Jahre. Damit stellte sich laut Heßling die Frage: aufgeben oder ersetzen? Die Aktion der Landjugend bot die Chance, den kleinen Zoo zu erhalten und auszubauen.

Der Streichelzoo ist ein gemeinschaftliches Projekt der Schule, des Wohnheims und der Gärtnerei. Sie hat auch eine pädagogische Funktion für die Kinder mit Behinderungen der Kinderheilstätte. Hier lernen einige von ihnen in der berufspraktischen Ausbildung die Grundkenntnisse für ihr späteres Leben. „Wir vermitteln auch Schüler in den ersten Arbeitsmarkt, zum Beispiel auf Bauernhöfe“, erklärt Schulleiter Heßling.

 

Drei starke Gründe für den Zoo

 

Acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinderheilstätte pflegen die Tiere gemeinsam mit den Kindern. Dabei bieten die drei Esel, die Sittiche und die Ziegen zum Beispiel auch kleine Auszeiten für Jugendliche, die eine ganze Schulstunde nicht durchhalten können.

„Die Idee des Streichelzoos steht auf drei Säulen“, so fasst es Berthold Steinhoff, Lehrer an der Maximilian-Kolbe-Schule, zusammen. „Zum Einen probieren sich die Jugendlichen aus, wenn sie die Tiere füttern und pflegen.“ Darüber hinaus könne der Kontakt mit den Tieren „sozial-emotionale Schwankungen ausgleichen“ und Ruhe vermitteln. Nicht zuletzt bildeten Esel, Vögel und Ziegen auch eine Verbindung zu den Besuchern aus der Umgebung, die auf dem Gelände immer willkommen seien.

 

Begegnung mit Gästen mitten im Ort

 

„Nachmittags kommen oft Familien mit kleinen Kindern“, sagt Steinhoff. „Da gibt es viele kleine Begegnungen.“ Der integrative Gedanke werde so ganz konkret. Über das Interesse an den Tieren kämen Besucher und Bewohner ganz ungezwungen miteinander ins Gespräch.

Das weitläufige Gelände der Kinderheilstätte, auf dem 130 Kinder mit Behinderungen leben und 280 zur Schule gehen, liegt mitten im Ort in der Nähe der Kirche.

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