Diözesankomitee im Bistum Münster hat konkrete Idee

Landtagswahl NRW: Katholische Laien fordern Ausbau erneuerbarer Energien

  • Zur Landtagswahl fordert das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster die Parteien zu mehr energiepolitischem Engagement auf.
  • So soll der Ausbau von Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen beschleunigt werden.
  • Am Atomausstieg müsse laut Laienvertretung festgehalten werden.

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Die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 15. Mai rückt näher. Das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster hat Forderungen aufgestellt, die es Wählerinnen und Wählern erleichtern sollen, Parteien und Wahlprogramme auf die energiepolitische Zukunftsfähigkeit zu prüfen. Themen sind der Ausbau regenerativer Energien, der Ausstieg aus der Atomenergie und die Förderung von Umweltbildung, heißt es in einer Mitteilung des Diözesankomitees.

Mit den Forderungen positioniert sich die oberste Laienorganisation der Diözese für den Erhalt der Schöpfung und mahnt zu mehr Tempo bei der Umsetzung energiepolitischer Maßnahmen an. „Die regenerativen Energien sind unser wirksamstes Mittel, wenn wir den Ausstoß von Treibhausgasen schnell, kostengünstig und verlässlich verringern und unabhängiger von fossilen Importen etwa aus Russland werden wollen“, heißt es in dem vom Sachausschuss Schöpfungsverantwortung und nachhaltige Entwicklung erarbeiteten Papier.

Ausbau von Windenergie beschleunigen

Die katholische Laienvertretung fordert die Parteien auf, zwei Prozent der Landesflächen für die Windenergiegewinnung auszuweisen, den Abstand von Windrädern und Windparks mit maximal 1.000 Metern zu Wohngebieten umzusetzen und die notwendigen Genehmigungsverfahren erheblich zu beschleunigen. „Zudem sollen Bürgerschaft und Kommunen vor Ort unmittelbar von den Maßnahmen profitieren, etwa durch Direktbelieferung von Unternehmen und vergünstigten Strom“, verdeutlicht Kerstin Stegemann, Vorsitzende des Diözesankomitees.

Weiter wünscht sich die katholische Laienvertretung, dass landeseigene Gebäude zügiger mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet sowie Freiflächen an Fernstraßen, Bahntrassen und Deponien für Solarparks genutzt werden.

Am Atomausstieg festhalten

Auch in Zeiten des Ukraine-Kriegs muss am Ausstieg aus der Atomenergie festgehalten werden, fordert das Diözesankomitee. Eine Renaissance von Atomstrom dürfe es nicht geben. Die ungelöste Endlagerfrage im bevölkerungsreichsten Bundesland und die fortschreitende Klimakrise mit Sturm- und Überflutungsereignissen machten diese Technologien äußerst gefährlich.

Die Forderungen weisen auf die Urananreicherungsanlage in Gronau, das Zwischenlager für ausgediente Brennelemente in Ahaus und den Versuchsreaktor in Jülich hin. Dort lagere bereits nuklearer Müll, für den es bislang keine nachhaltige Lösung gebe.

Umweltbildung fördern

Nicht zuletzt wünscht sich die katholische Laienvertretung im Bistum Münster von den Parteien mehr Umweltbildung für Bürgerinnen und Bürger. Dazu müsse die „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, kurz BNE, weiterentwickelt werden. „Praktische und theoretische Umweltbildung für alle Bevölkerungsschichten ist die Grundlage dafür, die Menschen in der Klimakrise mitzunehmen und sie zu verantwortlichen Beteiligung am politischen und gesellschaftlichen Handeln zu befähigen“, sagt die Diözesankomitee-Vorsitzende Kerstin Stegemann.

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